TOP 20 wunderbare Ausflugsziele in Ungarn

Ungarn – Pussta & Pferde, Schnaps & Gulasch, ellenlange Ortsnamen, die keiner aussprechen kann… Das kleine Land mit seiner merkwürdigen Sprache, faszinierenden Geschichte und bunten kulturellen Traditionen bietet Einiges zu entdecken!

Ungarn ist definitiv mehr als die klischeehafte Pussta-Romantik oder die pulsierende Hauptstadt Budapest. Es ist eine wahre Schatztruhe der Natur mit malerischen Landschaften, interessanten historischen Stätten, architektonischen Meisterwerken, dampfenden Thermalbädern, schillernder Volkskunst, märchenhaften Burgruinen, interessanten Museen, aufregenden Weinregionen und majestätischen Schlössern und Palästen – Ungarn ist zu jeder Jahreszeit ein beliebtes Urlaubsziel für Jung und Alt.

Entdecken Sie mit uns die TOP 20 der schönsten Reiseziele in Ungarn, deren Namen man sich für den nächsten Urlaub merken sollte!

#1 BUDAPEST – DAS PARIS DES OSTENS

Buda und Pest [Pescht], die auf den beiden Seiten der Donau erst 1873 zur Einheitsgemeinde und zur Hauptstadt Budapest verschmolzen sind, ist die neuntgrößte Stadt der Europäischen Union. Die älteste der 9 Brücken stammt ebenfalls aus dieser Zeit – die Kettenbrücke, die auf Anregung des ungarischen Reformers Graf István Széchenyi zwischen 1839 und 1849 erbaut wurde, trägt ihm zu Ehren seinen Namen.

Die Ausgangssperre bleibt bis zum 11. Januar, es wird keine Silvesterpartys geben

Die faszinierende Donaumetropole haut einfach jeden um, denn immer noch haben Viele keine genaue Vorstellung davon, was sie hier erwartet.

Ganz im Gegensatz zu der Filmindustrie, die mit Vorliebe die wunderbare Kulisse dieser umwerfenden historischen Stadt für richtige Blockbuster benutzt. Die Stadt wimmelt förmlich von spektakulären Filmlocations, die in Kinohits wie Mission Impossible, Underworld, Hellboy, Spectral, The Avengers und Blade Runner auftauchen, aber sogar einige Szenen des Sciene-Fiction-Abenteuers Der Marsianer wurden in Budapest gedreht.

Als Geheimtipp steht Budapest oft auf der Bucket List der traumhaften europäischen Städtereisen. Die ungarische Hauptstadt hat für Kultur-, Architektur-, und Geschichtsliebhaber reichlich zu bieten, am besten macht man hier gleich ein langes Wochenende, um alles erkunden zu können. Neben den klassischen Hauptattraktionen wie das Budaer Burgviertel, die Matthiaskirche, die Fischerbastei, das Parlament, die Große Markthalle, die Burg Vajdahunyad, der Heldenplatz und die historischen Bäder machen noble Cafés und Ruinenbars, beeindruckende Museen und ein tolles Nachtleben den Aufenthalt zum unvergesslichen Highlight.

Haben Sie gewusst, dass:

  • das Wahrzeichen der Hauptstadt, das Parlamentsgebäude, das drittgrößte seiner Art weltweit ist, mit einer Grundfläche von 18 Tausend Quadratmetern, 691 Räumen und insgesamt 20 Kilometer Treppen?
  • laut National Geographic eine der weltweit schönsten Straßenbahnlinien die Linie 2 am Donau-Ufer ist?
  • laut CNN der schönste Markt Europas die Große Markthalle ist?
  • das älteste, heute noch funktionierende Restaurant der Hauptstadt, die „Marmorbraut“ im 17. Jahrhundert eröffnet wurde?
  • das Budapester „Stadtwäldchen“ der erste öffentliche Stadtpark der Welt ist?
  • der beste Orientierungspunkt, die 40 Meter hohe Freiheitsstatue (liebevoll der „Bieröffner“ genannt) auf dem 235 Meter hohen Gellért-Berg von zahlreichen Punkten aus gut sichtbar ist?
  • Budapest mit seinen 120 Thermalquellen die Bäderhauptstadt der Welt ist?
  • es in Budapest eine coole Stadtführung der ganz besonderen Art gibt, bei der man sich dank VR-Technologie mitten in einer Schlacht um die Budaer Burg befindet und 800 Jahre Geschichte hautnah, 3D und interaktiv erleben kann?
  • es im Labyrinth unterhalb der Budaer Burg viel Aufregendes zum Entdecken gibt?

#2 DAS CHARMANTE SOPRON

Gleich an der österreich-ungarischen Grenze lohnt es sich, einen Stopp einzulegen, und sich in das entzückende Städtchen Sopron [Schopron], eine der ältesten Städte Ungarns zu verlieben.

Einst römische Siedlung, dann Grenzfestung nach der ungarischen Staatsgründung, später königliche Freistadt, bezaubert heute Sopron mit ihren romantischen Gebäuden und gepflasterten Gassen im Barock-Stil, da das Städtchen im 17. Jahrhundert einem Feuer zum Opfer fiel und wiederaufgebaut werden musste. Der von weitem sichtbare Feuerturm wurde zum Wahrzeichen der Stadt – von der Aussichts-Terrasse hat man einen wunderbaren Blick auf die Stadt, auf den nahegelegenen Neusiedler See und bei schönem Wetter sogar auf den Schneeberg und die östlichen Alpen. Die Innenstadt beeindruckt mit ihren alten Stadtmauern, lieblichen Bürgerhäusern, Sakralbauten und tollen Cafés.

Haben Sie gewusst, dass

  • Sopron Ungarns „Treueste Stadt“ ist? Nach dem Ersten Weltkrieg bzw. dem Friedensvertrag von Trianon 1920 sollte Sopron die Hauptstadt des neu definierten Burgenlandes werden, was eine Volksabstimmung in Sopron verhinderte.
  • der Eiserne Vorhang 1989 beim Paneropäischen Picknick zuerst in der Nähe von Sopron fiel?
  • die Geißkirche aus 1270, die als eine der schönsten Barockkirchen Ungarns gilt, bis zum 18. Jahrhundert fünfmal Schauplatz von Parlamentsversammlungen war und als auch als Krönungsstätte diente?
  • die Weltkarriere des weltberühmten Komponisten Franz Liszt, dem die Stadt mit einem jährlichen Festival und einer Mandarinen-Karamell-Festivaltorte ehrt, in Sopron begann?

#3 BENEDIKTINER ERZABTEI PANNONHALMA – KIRCHENTRADITION & COOLER TAGESAUSFLUG

Der „heilige Berg Pannoniens“ mit dem gigantischen Kloster, der sich 300 Meter über dem flachen Umland wie der Hüter des pannonischen Reiches thront, sticht schon von weitem ins Auge und zieht alle Blicke an.

Die imposante Erzabtei von Pannonhalma thront auf dem Szent Márton Hügel

Die Benediktinerabtei mit der romanisch-gotischen Basilika zählt seit 1996 zum Weltkulturerbe. Der 996 von Fürst Géza gegründete Kloster ist nicht nur ein Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst, sondern galt auch seinerzeit als die Hochburg der christlichen Geistlichkeit. Nach dem Tod seines Vaters war der Kloster auch für den ersten König Ungarns wichtig, der den Benediktinern Privilegien sicherte, wie sie die Mutterkloster in Montecassino hatte.

Zwischen den Mauern von Pannonhalma herrscht eine ganz besondere Atmosphäre – man schreitet hier in der Basilika nicht nur einfach zwischen faszinierenden Säulen, die die Bäume des Paradieses versinnbildlichen, durch Tore aus rotem Marmor und unter fabelhaften Kreuzgewölben, man atmet hier förmlich tausendjährige Geschichte ein. Stift Sankt Martin, wie die Abtei ursprünglich hieß, galt als die Wiege des Katholizismus in Ungarn, und ist auch seitdem eine aktive Gemeinschaft von Mönchen, die heute noch gemäß der Absicht des Gründers hier tätig sind und für die Aufrechterhaltung Ungarns beten. Die Ordensgemeinschaft steht aber allen Interessenten offen, und sie sind vielseitig tätig – neben den liturgischen und gemeinnützigen Diensten sowie Unterricht an Gymnasien und Betreuung der insgesamt 15 Pfarreien der Abtei empfangen sie spirituelle Praktizierende und Pilgern, betreiben ein Internat, eine Bibliothek mit über 400 tausend Bändern, empfangen Touristen, haben einen eigenen Verlag, sie organisieren abwechslungsreiche Konzerte, haben ein Weingut, ein 22 Hektar großes Arboretum, ein 5 Hektar großes Lavendelfeld mit Destillationsbetrieb, Kräutergarten mit Shop, wo herrliche Abteiprodukte nach alter traditioneller Rezeptur angeboten werden, Aussichtsturm und einen behindertengerechten Pfad über den Baumkronen, Teehaus und Café, ein Restaurant, und sorgen auch für die Unterbringung von Gästen.

Pannonhalma bezaubert einfach – ob man sich für die Erzabtei selbst interessiert und sich die Basilika und die Unterkirche, das Prunktor aus dem 13. Jahrhundert, den Kreuzgang und die prächtige Bibliothek bei einer etwa 1,5-stündigen Führung oder mit Audioguide besucht, oder einfach nur die Atmosphäre im Grünen genießen möchte, bekommt man vor Staunen den Mund nicht mehr zu. Es gibt hier unheimlich viel zu entdecken, und es lohnt sich absolut, sich viel Zeit zu nehmen, denn diesen Ort muss man nicht nur wegen des beeindruckenden Stiftes und der geschichtsträchtigen Anlage besucht haben, sondern auch wegen der Lage, und wegen allem drum herum… Stiftswein bei einem Konzert auf der Terrasse am Rande des Lavendelfeldes in den letzten Sommersonnenstrahlen zu genießen, schlägt einfach alles.

Haben Sie gewusst, dass

  • heute über 300 Schüler das Benediktinergymnasium und die Fachmittelschule für Kirchenmusik besuchen und die Mehrheit im Internat wohnt?
  • aus dem Ertrag des 52 ha großen Weingartens jährlich etwa 300.000 Flaschen exzellenter Wein gekeltert werden?
  • in der Bibliothek eine alte Luther-Bibel und selbst Originalbriefe von Sisi aufbewahrt werden?
  • es spannende thematische Programme wie Codex abschreiben, Kräuterschoko-Verkostung und Beschäftigungshefte für Schüler und Familien gibt?
  • es auch ein beliebter Ort für Teambildung, Kindergeburtstage und Hochzeiten ist?
  • in der Stiftskirche Kronprinzessin Stefanie und die Herzurne von Otto von Habsburg, des letzten Kronprinzen Österreich-Ungarns beigesetzt ist?

#4 TATA – WO EINST KÖNIGE VERWEILTEN

Tata liegt auf etwa halber Strecke zwischen Győr und Budapest und ist eine wahrhaft entzückende Kleinstadt mit dem ersten, von den Römern angelegten künstlichen See des Landes, an dessen Ufer etwa ein Viertel der einstigen königlichen Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert zu sehen ist.

König Sigismund und auch der legendäre Matthias Corvinus haben ihr Herz an Tata verloren und verweilten gerne in der Burg, die erst  im Stil der Renaissance vergrößert und umgebaut wurde, später aber in der Zeit der Türkenbelagerung den Wüstungen zum Opfer fiel. Die zerstörte Burg kam im 18. Jahrhundert in den Besitz der Adelsfamilie Esterházy, die den Südflügel renovierten und in der Nähe auch einen Barock-Palast als Sommerresidenz errichten ließen. Der 25 Hektar große sentimentale Englische Landschaftsgarten, in dem es bereits zu dieser Zeit eine Freilichtbühne gab, war als begehbares Landschaftsgemälde mit einem weiteren See, Staffagen wie aus einer vergangenen Welt, künstlichen Ruinen, Grotten und vielen künstlerischen Stimmungsträgern gestaltet.

Tata bezaubert aber nicht nur mit dem See, der früher auch als Wassergraben fungierte, in der „Stadt der lebendigen Wasser“ gibt es zahlreiche Quellen, Bäche, Schleusen, Brunnen und sogar alte Wassermühlen. Eine einzigartige Lehrpfad am Bach Fényes [fehnjesch] bietet eine weitere, wirklich erstaunliche Wasser-Attraktion, die ein echter Geheimtipp für Naturliebhaber ist. Ein etwa 1,5 km langer Rundwanderweg mit 18 Stationen im Bruchwald führt durch das sumpfige Gelände am Fényes Bach auf Wegen, Hängebrücken und Holzstegen durch die atemberaubende Wasserlandschaft der warmen Karstquelle, wo man sich wie im tiefsten tropischen Sumpfwald vorkommt – eine richtige Erlebnispfad mit mehrsprachigen Infotafeln macht diesen Ausflug wirklich empfehlenswert.

Haben Sie gewusst, dass

  • der Auftraggeber für den Matthias Brunnen, der heute den Hunyadi Hof des Burgpalastes in Budapest ziert, ursprünglich ein Fürst Esterházy war, der den Brunnen für Tata haben wollte, jedoch starb, bevor seine Bestellung fertig wurde und er sie hätte bezahlen können?

#5 DONAUKNIE & HOCHBURG VISEGRÁD

Visegrád [Wischegrad] mag einem womöglich eher aus den Nachrichten ein Begriff sein, denn das Visegrad der Visegrad-Staaten ist eigentlich eine der reizvollsten historischen Siedlungen an der Donau, und ein absolut hinreißendes Reiseziel.

Die einstige Hauptstadt Ungarns liegt ca. 40 Kilometer nördlich von Budapest entfernt, und kann auch mit einem fahrplanmäßig zwischen Budapest und Esztergom verkehrenden Tragflügelboot erreicht werden, was an sich schon ein ganz besonderes Erlebnis ist. Der fast rechtwinklige Knick, den die Donau bei Visegrád macht, gilt als einer der schönsten Flussabschnitte auf der gesamten Länge der Donau und ist definitiv das Highlight der Region. Kein Wunder, dass das sog. Donauknie seit langen Jahrhunderten die Menschen fasziniert – darunter Römer, die die strategische Lage zur Überwachung der Donaugrenze nutzten, und später mehrere Könige, die am spätrömischen Kastell aus dem 9. Jahrhundert stets weiterbauen ließen, bis es irgendwann im 14. Jahrhundert zu jenem riesigen Burgkomplex wurde, der sich über fünf Terrassen erstreckt und selbst heute noch majestätisch über der Flusslandschaft thront. Die beeindruckende Zitadelle und der Renaissance Palast waren nicht nur der größte Burgkomplex seinerzeit, mit den weitläufigen Gärten, Fischteichen und Bassins, Gold und Marmor war der Palast weit über die Grenzen Ungarns bekannt und Schauplatz großer historischer Ereignisse. Die Mauer hier könnten faszinierende Geschichten über König Matthias erzählen, oder über die Heilige Stephanskrone, die von hier mal gestohlen wurde, aber bereits vor knapp 700 Jahren fand hier das erste Königstreffen statt, Vorläufer des Visegrader Kongresses, bei dem die Könige von Ungarn, Böhmen und Polen versucht hatten, die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Fragen Mitteleuropas zu regeln.

Eine grandiose Burganlage mit großartiger Geschichte und einem faszinierenden Panorama, an dem man sich nicht sattsehen kann – es ist den Aufstieg absolut wert.

Wenn einem das Wachsfigurenkabinett nicht lebhaft genug ist, kann man gerne selber in fürstliches Gewand schlüpfen und als Andenken ein Foto von sich auf dem Thron schießen lassen. Ein unvergesslicher Tag, wo einem das Donauknie zu Füßen liegt, ist definitiv etwas, was auf jede ungarische Bucket-List gehört.

Haben Sie gewusst, dass

  • es Elisabeth von Luxemburg war, die die heilige Stephanskrone stehlen ließ, und König Matthias 20 Jahre später 80 tausend Goldmünzen bezahlen musste, um sie zurückzubekommen?
  • die dreitägigen Internationalen Palastspiele das hochrangigste und größte mittelalterliche Festival Ungarns sind, das jedes Jahr am zweiten Wochenende von Juli stattfindet?
  • der Schwarzbrennerei in Visegrád ein ganzes Schnapsmuseum gewidmet ist?
  • man das Panorama auch auf ganz besondere Art und Weise vom Fun Extrem- und Abenteuerspielplatz aus genießen kann?

#6 SZENTENDRE – MULTIKULTI AN DER DONAU

Ein wahrer Touristenmagnet ist die kleine bohemische, balkanisch anmutende  Barockstadt Szentendre, die nur einen Katzensprung von der Hauptstadt Budapest entfernt ist.

Ein Besuch mit einem Linienschiff auf der Donau wird bestimmt zum unvergesslichen Highlight. Das spektakuläre Denkmalstädtchen Sankt Andrä wird von einem spannenden kulturellen Mix geprägt, wo einen enge Pflastersteingässchen, viele Galerien und tolle Ausstellungen, abwechslungsreiche kulturelle Veranstaltungen und Cafés zum gemütlichen Verweilen, Bummeln, Shoppen und Fotografieren erwarten. Es lohnt sich, im Wein- oder im Marzipanmuseum einzukehren, und den einzigartigen Japanischen Garten zu besuchen.

Für eine Zeitreise im 60 Hektar großen Freilichtmuseum, die ebenfalls definitiv etwas ist, was man keineswegs verpassen sollte, kann man getrost auch einen ganzen Tag einplanen. Im lebendigen Museumsdorf, das aus sieben regionalen Einheiten besteht, und überall kleine Vorführungen parat hat, kann man auch bei einer authentischen Kutschenfahrt Teil des historischen Dorfbildes werden. Es gibt hier einen Marktflecken mit Bürger-, Handwerker- und Kaufmannshäusern, Kirchen, Mühlen, Bäckerei, Gerberei und Blaufärber, Friedhof und Scheune, Brunnen, Schule und Glockenstuhl, Schmiede, Wein- und Kalvarienberg – alles lebendig mit Tieren, Tänzen, Trachten, Brauchtum und Handwerkskunst zum Mitmachen.

Haben Sie gewusst, dass

  • während der Türkenkriege und der türkischen Herrschaft im 16. und 17. Jahrhundert die Einwohnerzahl so stark zurückging, dass Szentendre mit Serben und anderen Emigranten aus Dalmatien, Griechenland und Bosnien gefüllt wurde?
  • sich der Bischofssitz der serbisch-orthodoxen Kirche in Ungarn die Belgrad Kathedrale in Szentendre ist?
  • von sieben Kirchen Szentendres heute noch vier im Besitz der serbisch-orthodoxen Kirche sind?
  • ein balkanischer Gastrobummel in Szentendre definitiv auf die To-Do-Liste in Ungarn gehört?

#7 GÖDÖLLŐ – EIN MUSS FÜR SISI FANS!

Der liebevoll und zeitgetreu restaurierte, wunderbare Barockpalast, der nur 25 km von der Hauptstadt entfernt liegt und selbst mit den öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden kann, war einst Sitz einer ungarischen Adelsfamilie.

Die ersten drei Flügeln des heute größten ungarischen Barockschlosses ließ 1735 Graf Grassalkovich errichten, und der Palast mit seiner doppelten Hufeisenform erhielt sein endgültiges Erscheinungsbild schließlich 1759. Da die Familie im Mannesstamm erloschen war, wurde das Schloss 1867, als Kaiser Franz Josef und seine Gemahlin Elisabeth in der Budapester Matthiaskirche zum König und zur Königin von Ungarn gekrönt wurden, zum Krönungsgeschenk an das königliche Paar. Später wurde das Schloss von der Roten Armee beschlagnahmt, wurde auch ausgeplündert und fungierte eine Weile auch als Altersheim.

Seit 1996 mit viel Aufwand schrittweise renoviert, ist die ehemalige Lieblingsresidenz von Kaiserin Sisi, mit über 30 Ausstellungsräumen nicht nur ein beliebtes Ausflugsziel sondern vor allem ein historischer Ort mit lebendiger Geschichte, wo man das Gefühl hat, Sisi könnte jede Minute um Ecke kommen. Und das tut sie auch – zumindest kann man sich im herrlichen Schlosspark mit einer kostümierten Sisi Darstellerin oder auch gerne selbst in zeitgenössischen Kleidern fotografieren lassen.

„In Wien lebt es sich kaiserlich, in Budapest königlich und in Gödöllő familiär“ – soll Sisi einmal gesagt haben, die bis zu ihrem tragischen Tod 1898 angeblich rund 2400 Nächte hier, in ihrem Lieblingszufluchtsort verbracht haben soll.

Heute reisen hier Paare aus der ganzen Welt an,  um sich vor dieser märchenhaften, kaiserlichen Kulisse das Ja-Wort zu geben. Auch wenn man das gerade nicht vorhat, ist ein Besuch in diesem prächtigen Palast mit seiner herrlichen Parkanlage und einem sehr schönen Café absolut wert.

Haben Sie gewusst, dass

  • die österreichische Kaiserin Elisabeth ein Jahr vor ihrer Krönung zur ungarischen Königin, als Schloss Grassalkovich als Lazarett für verwundete Soldaten des Deutschen Krieges diente, sich in das Schloss verliebt hatte?
  • Sisi für das ungarische Volk schwärmte und fließend Ungarisch sprach?
  • Kaiserin Elisabeth ihren Spitznamen „Sisi” nur mit einem „s” schrieb und der Kosename als „Sie-sie” ausgesprochen wurde?
  • in Gödöllő jedes Jahr ein Wochenende der Königskrönung gewidmet wird, und die ganze königliche Zeremonie vorgeführt wird?
  • die vierte Brücke über der Donau zwischen Buda und Pest, die zwischen 1898 und 1903 entstand, als Zeichen der Anerkennung und Treue den Namen der ermordeten Königin erhielt?
  • die erste Elisabethbrücke, die zu Ende des Zweiten Weltkrieges von deutschen Truppen gesprengt wurde, mit ihrer Gesamtlänge von 378 Metern bis zu 1926 als längste Kettenbrücke der Welt galt?
  • es nicht nur im Schloss Gödöllő, sondern im Budaer Burgpalast und im Wiener Hofburg Services aus der Porzellanmanufaktur Herend gab?
  • die Porzellanmanufaktur Herend 1872 als königlicher Hoflieferant ausgezeichnet wurde und heute noch viele Dekore der k.u.k.-Zeit nach alten und neuen Vorlagen produziert?

#8 HOLLÓKŐ – DAS LEBENDIGE FREILICHTMUSEUM

Ungarn ist reich an einzigartigen Naturschätzen, historischen Bauten und besonderen Kulturlandschaften, von denen viele zum Weltkulturerbe zählen.

Einer dieser Erlebnisschätze, der als erster weltweit seinerart auf die UNESCO-Liste aufgenommen wurde, ersteckt sich etwa 100 Kilometer nordöstlich von Budapest zwischen den Hügeln des Cserhát-Gebirges: die kleine Sackortschaft von Hollókő ist wie ein bewohntes, lebendiges Heimatmuseum, ein Märchenbuchdörfchen mit einer Burg, die ebenfalls eine Geschichte wie aus einem Märchen hat. Hollókő, das übersetzt Rabenstein heißt, ist eine Burg, die nie richtig fertig wurde, weil die Raben nachts die Steine wegtrugen, die man tagsüber zum Kerkerbau für ein schönes Madl gesetzt hatte.

Ein Besuch in diesem malerischen Dörfchen mit seiner traditionell mittelalterlichen Dorfstruktur, seiner Kirche mit den Holzschindeln, den typischen Bauerhäusern, deren Veranden mit durchbrochenen Schnitzereien geschmückt sind, bleibt bestimmt unvergesslich. Hollókő ist einfach zum Verlieben, wo lokale kulturelle Traditionen aus tiefstem Herzen und in herrlich bunten Trachten wach gehalten werden, wo die Küche noch richtig deftig und auch die Gastfreundschaft nicht nur als Show und Inszenierung für die Touristen ist – Ungarnliebhaber sollten es definitiv auf ihre Bucket-Liste setzen.

Haben Sie gewusst, dass

  • zur Festtracht der jungen Frauen bis zu 10 schneeweiße gestärkte Unterröcke gehören?
  • es in Ungarn eine Ostertradition ist, auf die Mädchen des Dorfes einen Kübel Wasser zu schütten, damit sie nicht verwelken?

#9 AGGTELEK – HÖHLENTRIP AUF DEN SPUREN VON URMENSCHEN

Zu den bestbewerteten Aktivitäten für Naturliebhaber in Ungarn gehört das größte Höhlensystem Mitteleuropas, das aus den Höhlen in Aggtelek und dem organisch anschließenden slowakischen Karst auf der anderen Seite der Grenze besteht und eine Einheit bildet. Als einzigartiges Naturphänomen wurden das Aggtelek Höhlensystem zur UNESCO-Weltnaturerbe erklärt.

Der Aggtelek Nationalpark befindet sich im Nordosten Ungarns, etwa 3 Stunden Autofahrt von Budapest entfernt, und ist vor allem für das einmalige Tropfsteinhöhlensystem, die Baradla-Höhlen bekannt. Neben vielen Lehrpfaden auf dem Gebiet des 20.000 Hektar großen Nationalparks locken die Baradla-Höhlen, entstanden vor etwa 2 Millionen Jahren, mit einer Gesamtlänge von 25 km zu einer unterirdischen Bummel durch die atemberaubende Märchenwelt aus prachtvollen, feuchtglänzenden bunten Tropfsteinen und unfassbaren Hallen, wo tatsächlich auch Konzerte stattfinden.  Die Führungen, die in Aggtelek und in Jósvafő [joschwaföh] beginnen, erfolgen nur gegen Voranmeldung und führen auch durch unbeleuchtete Passagen, in denen die Lampen der Besucher die einzige Lichtquelle in der absoluten Finsternis sind.

Haben Sie gewusst, dass

  • die Béke-Höhle, die auch zur Linderung von Atemwegserkrankungen besucht wird, auch als Heilhöhle bekannt ist?
  • die geführten Wanderungen 1, 2, 5 oder bis zu 7 Stunden dauern?
  • Teile des Höhlensystem bereits vor 7000 Jahren als Wohn- und Begräbnisstätte benutzt wurden?
  • bei der mittellangen Tour unter anderem auch der größte, vom Boden emporwachsende Tropfstein Ungarns, ein 19 Meter hoher Stalagmit zu sehen ist?

#10 TOKAJ – WO DIE BESTEN SÜSSWEINE DER WELT ZUHAUSE SIND

Die Ungarn sind eine wahre Weinnation, so ist es nicht verwunderlich, dass zu den erlebens- und sehenswerten touristischen Attraktionen auch bestimmte Weinabenteuer einfach dazugehören.

Die Weinkultur, die heutzutage ihre Renaissance erlebt, blickt in Ungarn auf eine stolze Geschichte von vielen Jahrhunderten zurück und prägt nicht nur das ungarische Landschaftsbild sondern auch den Nationalcharakter.

Weine exzellenter Qualität werden vielerorts im Land gekeltert, aber als eines der bekanntesten Weingebiete gilt sicherlich das ausschließliche Weißweingebiet von Tokaj, wo körperreiche, schwere Weine mit hohem Säuregehalt in den Fässen heranreifen.

Der Tokajer, der in unterschiedlichen Süßegraden und Qualitätsstufen hergestellt wird, zählt zu den besten Süßweinen der Welt. Die klimatische Nische in der vulkanischen Hügellandschaft im Nordosten Ungarns bietet durch das hervorragende Mikroklima, die Bodenbeschaffenheit und den Herbstnebel der beiden Flüsse Bodrog und Theiß einmalige Voraussetzungen für den Weinanbau.

In alten charakteristischen, authentisch erhaltenen Weinkellern, Dörfern und Kleinstädten um Tokaj herum kann man alle Stationen der Weinherstellung verfolgen. Das historische Weinbaugebiet mit seinen uralten Traditionen ist nicht nur ein Stück Weltkulturerbe, sondern vor allem zu Weinlesezeiten auch ein ultimatives Ausflugsprogramm mit Festumzügen, Folklore und Musik.

Haben Sie gewusst, dass

  • der Sonnenkönig Ludwig XIV. den Tokajer Ausbruch als „Wein der Könige und den König unter den Weinen“ apostrophierte?
  • das Gebiet um Tokaj weltweit als erstes – fast 120 Jahre vor Bordeaux in Frankreich – durch einen königlichen Erlass bereits seit 1737 geschützt ist und als geschlossenes Weingebiet gilt?
  • für den Tokajer Ausbruch die Beeren einzeln selektiert und gelesen werden?

#11 BURG FÜZÉR – GRANDIOSES KLEINOD IM NORDOSTEN

Wenn man in der nordöstlichen Ecke Ungarns unterwegs ist, lohnt es sich nicht nur einen Weinausflug ins bekannteste Weinanbaugebiet des Landes zu unternehmen, sondern einige Burgen des wildromantischen Sempliner Gebirges zu erobern. Nördlich von Tokaj, das hauptsächlich für seine Süßweine bekannt ist, die übrigens zu den hochwertigsten der Welt zählen, kommen auch Mittelalter-Liebhaber voll auf ihre Kosten. Der Gebirgszug an der Grenze zu der Slowakei ist ein wahres Eldorado für Burgliebhaber. Fünf absolut beeindruckende Burgen trotzen hier seit langen Jahrhunderten der Zeit, und werden gerne von Touristen belagert.

Die absolut beeindruckende Burg Boldogkő, in der es von Frühling bis Herbst von kostümierten Rittern und Burgdamen wimmelt, gilt nicht nur als eine der schönsten Burgen Ungarns, einer Legende nach war die in nur 7 Jahren erbaute Burg „Glücksstein“ Schauplatz der spektakulären Vermählung von 7 Schwestern.

Eine der schönsten Burgen des Zemplén-Gebirges - Burg Boldogkő

Das Glück ließ jedoch nach, als auch diese Burg das Schicksal anderer ungarischen Burgen teilte, als sie Leopold I. sprengen ließ.

Unweit von hier ragte einst Burg Regéc [regehtz] empor, erstmals 1307 urkundlich erwähnt, ebenfalls der Burgsprengungswahn Kaiser Leopolds zum Opfer gefallen. Im Rahmen des Nationalen Burgprogramms wurde Burg Regéc teilweise erneuert.

Die Burg Regéc im Zemplén-Gebirge

Wenn aber nur Zeit für eine einzige Burg eingeplant werden kann, dann muss man die Krone des Semplin Gebirges, Burg Füzér [füsehr] ansteuern.

Burg Füzér, wo die Stephanskrone versteckt war

Vor einigen Jahren wurde dieses Stück gebautes Erbe unter die 7 faszinierendsten Natur- und Kulturschätze Ungarns gewählt, ist also definitiv etwas, was man gesehen haben muss. Die beeindruckende und atemberaubend renovierte Festung auf dem 550 Meter hohen Vulkangestein ist eine der allerersten Burgen aus der Zeit nach dem Tatarensturm im 13. Jahrhundert.

Haben Sie gewusst, dass

  • einer der Besitzer die berüchtigte Blutgräfin Erzsébet Bátory war, die angeblich im Blut von Jungfern badete, um jung zu bleiben?
  • die Legende um die mächtige Gräfin, die als grausame Serienmörderin dargestellt wurde, aber vielleicht nur das Opfer politischer Intrigen war, unzählige literarische Werke, Computerspiele, Filme jeder Art und Metal, Gothic und Rock Bands inspirierte?
  • nach der vernichtenden Niederlage bei Mohács 1526 in den türkisch-ungarischen Kriegen die Stephanskrone in Burg Füzér versteckt wurde?
  • sich in der Nachbarortschaft Hollóháza, die älteste, 1777 gegründete Porzellanmanufaktur Ungarns bzw. ein tolles Porzellanmuseum befindet?

#12 DIE PACKENDE PUSSTA – WIE MAN SICH UNGARN VORSTELLT

Wenn man an Ungarn und dabei auch an Piroschka denkt, ist ein Stück traditionelles Ungarn mit der klischeehaften Pussta-Romantik ein absolutes Must-See.

Die Große Ungarische Tiefebene in Ostungarn, die die größte, zusammenhängende, natürliche Grasheide Europas ist, gehört einfach mit all ihren faszinierenden Galgenbrunnen, mit ihrem endlosen Horizont, den majestätischen Graurindern und anderen uralten ungarischen Tierrassen wie Zackelschafen, Wollschweinen, Wasserbüffeln, kulturhistorischen Traditionen, Fata Morgana, Schnaps und Zigeunermusik, spektakulären Pferdevorführungen, den vorzüglichen Hirtenspeisen und anderen Spezialitäten der Küche der Tiefebene zu den Dingen, die man beim nächsten Ungarnbesuch unbedingt erleben sollte.

Der bedeutendste Teil vom Nationalpark ist ein Biosphärenreservat, ein Viertel der Fläche steht im Sinne des Ramsarer Abkommens über den Schutz der Gewässer als Lebensstätten auch unter internationalem Schutz. Die alkalischen Heiden, Wiesen und die dazwischen liegenden kleineren und größeren Sümpfe bieten einen geschützten Lebensraum für über 300 Vogelarten.

Als Symbol der Pussta gilt die längste Steinbrücke des Landes, jene neunlöchrige Steinbogenbrücke, die etwa auf halber Strecke zwischen Debrecen und dem Theiß-See steht, und die auch in die Liste der UNESCO-Welterbestätten aufgenommen wurde. Außer den organisierten Reisen lohnt es sich, die regelmäßigen Veranstaltungen wie die Internationalen Reitertage oder den Brückenmarkt zu besuchen.

Haben Sie gewusst, dass

  • in Ungarns Tiefebenen heute noch „Cowboys“ leben, die Pferdehirten sind und für ihre faszinierenden Dressur- und Reitkünste bekannt sind?
  • die Tracht der Hirten aus einem weiten Hosenrock besteht, für den sechs Meter Stoff gebraucht wird und für jeden Hemdsärmel weitere 1,5 Meter?
  • der Kranich, dessen Feder die Hirten am Hut tragen, auch Nationalvogel der Puszta ist?
  • nur wenige die Kunst der Puszta-Fünfer beherrschen, bei dem der Csikós [tschikohsch] auf den beiden hinteren Pferden eines Gespanns aus fünf Pferden stehend reitet?
  • es in der Puszta Fata-Morgana gibt?
  • die Galgenbrunnen, die das unendliche Panorama der Puszta prägen, nicht nur mit ihrem Wasser Leben retten konnten, sondern auch durch die Nachrichten, die mit dem Schwingbaum als Kommunikationsmittel übertragen wurden?

#13 DER BUSCHO-UMZUG VON MOHÁCS

Die historische Stadt Mohács [mohatsch] liegt direkt an der Donau, etwa 180 Kilometer südlich der ungarischen Hauptstadt Budapest, und nur einige Kilometer von der serbisch-kroatischen Grenze entfernt. Den Namen Mohács und die damit verbundene Jahreszahl aus dem Geschichtsunterricht kennt jeder in Ungarn, auch wenn er aus dem Schlaf hochgeschreckt wird. 1526 erlitt Ungarn die alles entscheidende Niederlage gegen das Osmanenreich, bei der der erst 18 jährige ungarische König ertrank, und eine 150-jährige Türkenherrschaft über Ungarn heranbrach. Ein klassisches Ziel vieler Klassenfahrten ist daher die monumentale Gedenkstätte, die auf dem einst blutgetränkten Schlachtfeld bei Mohács errichtet wurde.

Interessante Fakten über das Faschingsfest Busójárás

Überregional bekannt ist aber die Donaustadt Mohács für sein 6-tägiges Buscho-Fest, das die bedeutendste Veranstaltung der Faschingszeit in ganz Ungarn ist, und welches Teil der Repräsentativen Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit der UNESCO wurde.

Der laute Maskenspektakel, der mittlerweile als richtiges Touristenmagnet gilt, hat historische Wurzeln, die nach Überlieferungen zum Teil auf heidnische Traditionen, zum Teil auf die Türkenzeit zurückgehen.  Die kultischen Handlungen dienen der Austreibung des Winters samt Frostgeister – oder aber auch der Türken. Die verkleideten Buschos, die in ihren typischen, mit Tierblut rot gefärbten und mit Schafspelz umrandeten, geschnitzten, gehörnten Holzmasken, mit Ratschen und Kuhglocken bewaffnet die Gegend unsicher machen, werden von weiteren dämonischen Kreaturen, wie Hexen und Teufel beschützt, damit sie nicht demaskiert werden können.

Der spektakuläre Buscho-Umzug beginnt traditionell am Donnerstag vor Aschermittwoch und endet am Faschingsdienstag mit der Beerdigung des Fasching, des Winters und dieser unvergesslichen Attraktion, die von keiner Ungarn-Bucket-Liste darf.

Haben Sie gewusst, dass

  • es im Verein der Maskenschnitzer strenge Vorschriften bezüglich Farbe und Größe der Masken und Beschaffenheit der Hörner gibt?
  • man für eine Maske etwa 18 Stunden Arbeit braucht?
  • die besonderen, pelzigen Dämonen-Kostüme das ganze Jahr über in einem Museum zu besichtigen sind?

#14 PÉCS – DIE PULSIERENDE KULTURHAUPTSTADT

Was haben wohl Essen und Istanbul mit der südungarischen Stadt Pécs [pehtsch] gemeinsam? 2010 waren diese drei Städte die Kulturhauptstädte Europas, aber Pécs, diese pulsierende, mediterrane Universitätsstadt mit ihren vielen historischen und multikulturellen Baudenkmälern ist zudem das kulturelle Zentrum der Ungarndeutschen. In der heute fünftgrößten Stadt Ungarns, einst Sopianae, das bereits im 3. Jahrhundert n.Chr. ein bedeutendes Handels- und Verwaltungszentrum des römischen Reiches war, gründete der erste König Ungarns 1009, kurz nach Entstehung des Ungarischen Königreichs, ein Bistum. Im Hochmittelalter siedelten sich italienische, französische und deutsche Händler aus Raum Fulda an und mit der Gründung der ersten Universität Ungarns 1367 galt Pécs bereits damals als geistiges und humanistisches Zentrum des Landes. In Anspielung auf seine fünf Kirchen wurde Pécs „Quinque Ecclesiae“ – Fünfkirchen genannt.

Pécs hat heute für jeden etwas dabei: die bezaubernde Altstadt mit großen und kleinen Gassen, stimmungsvollen Plätzen, vielen Cafés, Restaurants und Bars, über 200 sehenswerten Baudenkmälern, über 30 Museen, einem ganzen Kulturviertel um die weltberühmte Zsolnay-Fabrik herum machen die faszinierende Innenstadt zu einer der schönsten in ganz Ungarn. In der coolen Stadt mit Herz, die gleichzeitig irgendwie Ruhe und Trubel ausstrahlt, wimmelt es stets von Jungen und Junggebliebenen, Studenten, Anwohnern und Touristen.

Zu den Highlights auf dem herrlichen Hauptplatz mit Wasserspielen gehören die ehemalige Moschee, heute katholische Kirche, die mit dem Kreuz auf einem Halbmond auf der Kuppel die islamische und christliche Kultur einzigartig und eindrucksvoll vereint. Die Moschee stammt aus der fast 150 Jahre anhaltenden Türkenbelagerung. Ein Teil historische Vergangenheit, die man ebenfalls gesehen haben sollte, sind die Domkirche mit ihren vier identischen 60m hohen Glockentürmen und die frühchristlichen Grabkammern aus dem 4. Jahrhundert unterhalb des Domplatzes, welche auch auf die Liste für kulturgeschichtlich relevante Weltkulturerbe-Stätten der UNESCO aufgenommen wurden.

Neben den wunderschönen Baudenkmälern und seiner temperamentvollen, fröhlichen Atmosphäre hat Pécs auch in Sachen Kunst viel zu bieten. Zahlreiche abwechslungsreiche Ausstellungen und kulturelle Programme machen einen Ausflug in dieser freundlichen Stadt zum bunten Erlebnis. Abseits der Einkaufsstraßen und der pulsierenden Innenstadt lockt Pécs mit seinem 194m hohen Fernsehturm am Hang oberhalb der Stadt, wo man bei einem Kaffee eine grandiose Aussicht genießen kann, aber der kleine aber feine Zoo ist ebenfalls einen Besuch wert.

Haben Sie gewusst, dass

  • es sich unterhalb des Széchenyi Platzes in der Nähe des Doms die älteste Sektfabrik Ungarns mit fünf Etagen und ca. 2 km Kellersystem versteckt?
  • die einzige unversehrt erhalten gebliebene Moschee mit Minarett des Landes unweit der Moschee auf dem Hauptplatz zu finden ist?
  • die 1849 gegründete Zsolnay Keramikfabrik zur größten der K.u.K. Monarchie wurde?
  • die orientalisch anmutende, atemberaubende Fassade des Baujuwelen Zacherlfabrik in der  Nusswaldgasse 14  Wien-Döbling, die beim Hype ums Heiraten auch als perfekte Hochzeitslokation dient, mit bunten Kacheln aus der Zsolnay Keramikfabrik verkleidet ist?
  • viele Prominente, darunter Madonna, Lady Gaga, Justin Bieber und Ryan Gossling ein Paar Handschuhe aus der weltberühmten Handschuhmanufaktur in Pécs besitzen?
  • die Red Bull Werbungen aus Pécs kommen?
  • Elton John eine Brille aus Pécs hat?
  • das Weingebiet Villány nur eine halbe Stunde Autofahrt entfernt ist?

#15 WEINGEBIET VILLÁNY

Ungarn ist nicht nur an Thermalquellen besonders reich, das Klima eignet sich auch hervorragend zum Weinanbau. Eine der beliebtesten der insgesamt 22 Weingebiete des Landes ist das südlichst gelegene Weinanbaugebiet Villány [willanj], das unter Weinkennern auch als das ungarische Bordeaux bezeichnet wird. In diesem mediterranen Paradies der Rotweinliebhaber werden die besten Qualitätsweine des Landes gekeltert – elegante, schön farbintensive, schwere und körperreiche Rotweine, reich an Tanninen und mit einem relativ hohen Alkoholgehalt.

Zu einem perfekten Wochenende gibt es hier nicht nur an berauschenden Weinen eine große Auswahl, auch die Landschaft mit den rustikalen Weindörfern,  den denkmalgeschützten Kellerreihen in Villánykövesd, Palkonya und anderen malerischen Weindörfern, das nahe gelegene Fünfkirchen, die Burg Siklós [schiklosch] und die älteste Wallfahrtsort des Landes in Máriagyűd locken zu einer unvergesslichen, berauschenden Auszeit. Kadarka, Portugieser, Rosé und Schillerweine sind hier ein Muss, Weißweine haben eher um Siklós herum eine lange Tradition – da kann man getrost gleich die Königstochter zu Tisch bestellen.

Haben Sie gewusst, dass

  • Villány unter den Weinkennern als das Bordeaux des Ostens bezeichnet wird?
  • “der Villányer elegant – ein Wein der Kavaliere und Damen ist“ – wie es in der Weinphilosophie eines berühmten ungarischen Schriftstellers heißt?
  • Rotweine aus Villány ein intensives Bouquet mit einem kräftigen Körper und festen Tanninen haben?
  • in Villány selbst die Traubenkerne zu wertvollen Nahrungsergänzungsmitteln wie Blautraubenkernöl und Traubenhauttabletten aber auch zu Beautyprodukten wie Seifen oder Gesichtspflegeprodukten verwendet werden?

#16 PLATTENSEE – DAS UNGARISCHE MEER

Um das „Ungarische Meer“ richtig entdecken und in vollen Zügen genießen zu können, reicht ein Tag sicherlich nicht aus. Der größte See Mitteleuropas mit seiner über 200 Kilometer langen Uferlinie ist nämlich mehr als ein schöner See mit schönen Stränden. Der Balaton, wie es in der Landessprache heißt, ist sowohl ein wahres Bade-, Segel- und Anglerparadies, als auch zum Teil eine malerische Vulkanlandschaft mit einzigartigen Basaltorgeln, tollen Weinbergen, Burgruinen und unzähligen Aussichtsplattformen, wo Familien mit Kindern, Geschichtlich Interessierte aber auch Naturliebhaber auf ihre Kosten kommen.

Möchte man aber nur an einem Tag den Plattensee entdecken, empfiehlt sich ein Strandbesuch auf der Südseite des Sees mit einem anschließenden Ausflug ans gegenüberliegende bergige Nordufer mit seinen herrlichen Weinbergen. Das Wasser am Südufer ist besonders flach, denn im Gegensatz zum flächenmäßig knapp kleineren Bodensee, handelt es sich beim ungarischen Meer um einen Steppensee. Der Boden fällt am flachen Südufer sehr langsam ab, an vielen Stellen kann man weit in den See hineinlaufen und oft reicht das Wasser immer nur bis zu den Hüften. Dieser Umstand sorgt auch dafür, dass sich die Wassertemperaturen im Hochsommer oft wie im Thermalbad anfühlen. Für die herrliche, undefinierbare Farbe des Sees und das trübe Wasser sorgt der sedimentreiche Sandboden.

In Szántód kann man auch die Autofähre nehmen, um auf die Halbinsel Tihany zu kommen, die mit ihren Lavendelfeldern, Geysierlandschaft, dem putzigen Dörfchen mit der fast tausendjährigen doppeltürmigen Abtei und den alten Reethäusern absolut einen Ausflug wert ist. Auf der Halbinsel, die nur 1,5 Kilometer weit vom Südufer liegt, befindet sich auch ein kleiner See, der rund 30 Meter über dem Wasserspiegel des Plattensees liegt.

Auf dem Bord von Passagierschiffen kann man auch die Gegend erkunden, aber unter sportlich Aktiven ist auch der bestens ausgeschilderte Fahrrad Rundweg mit seinen 210 Kilometern beliebt, der um den See herum führt.

Haben Sie gewusst, dass

  • der Plattensee oft Schauplatz von sportlichen Veranstaltungen ist, bei denen der See durchquert wird – durchschwommen, durchrudert und wenn er ganz zufriert, die Strecke auch mal in Schlittschuhen hinterlegt wird?
  • es am Plattensee jährlich ungefähr 2000 Sonnenstunden gibt, ähnlich wie an der Französischen Riviera?
  • der größte, jemals am Plattensee geangelte Wels 103 Kilogramm wog?
  • der größte Lángosch aller Zeiten einen Durchmesser von 2 Metern hatte?
  • die älteste Segelregatta Europas, das „Blaue Band“ seit 1934 auf dem Plattensee veranstaltet wird?
  • mehr als die Hälfte der 51 Ortschaften, die direkt am Ufer liegen, mit Balaton- beginnen?
  • der halbe Berg Hegyestű einen Blick in die Innere eines einstigen Vulkans erlaubt?
  • es am anderen Ende des Landes eine Ortschaft gibt, die Balaton heißt?
  • es in Szentbékkálla im malerischen Káli-Becken auf dem Gebiet des Nationalpark Balatonoberland ein Felsenmeer gibt?
  • es unweit der Westspitze des Plattensees auch einen Klein-Balaton gibt?

17#KESZTHELY – RÖMISCHES CASTELLUM UND BAROCK-MÄRCHENSCHLOSS

An der Westspitze des langgestreckten Plattensees liegt die einzige Siedlung, die den Namen Stadt zurecht trägt. Die historische Ortschaft war schon zu Römerzeiten bewohnt, wovon die Ruinen einer 15 Hektar großen römischen Festung mit einst vermutlich 44 Türmen unweit der heutigen Stadt zeugen. Nicht verpassen sollte man aber das meistbesuchte Schloss Ungarns, das auf einem Hügel im Stadtzentrum zu finden ist, von wo aus die adelige Familie prächtige Aussicht auf den Plattensee und die Weinberge genoss.

Die Glanzzeit der Ortschaft, die sich in stilvollen Villen am Stadtpark und in der heutigen Fußgängerzone auch heute noch zu ertappen ist, begann nämlich im 18. Jahrhundert, als das Adelsgeschlecht Festetics eines der prachtvollsten Barockschlösser des Landes errichten ließ. Die Familie förderte nicht nur das kulturelle Leben, ihnen ist die erste Badeinsel am Plattensee, das Gymnasium auf dem Hauptplatz, ein Krankenhaus und die erste Agrarhochschule Europas zu verdanken. Der Graf sitzt aber nicht nur majestätisch auf einer Bank vor dem Gymnasium und freut sich auf Fotopartner, er kommt einem auch entgegen, wenn man im benachbarten Hévíz zum Thermalsee unterwegs ist – seine Büste überwacht dort immer noch das Thermalbad, das er 1795 ausbauen und aufblühen ließ.

Zu einem Strandbesuch mit Schiffsrundfahrt in der Bucht, zum Verweilen im prächtigen Schloss, wo man auch Konzerte genießen, durch Ausstellungen bummeln oder an einer nächtlichen Führung bei Kerzenschein teil nehmen kann, sollte man diese reizende Stadt und ihre viele interessanten Museen definitv auf die Bucket Liste setzen!

Haben Sie gewusst, dass

  • der markante Blickfang, die 6 Kilometer lange Schwarzkiefer Allee vor Keszthely, die ursprünglich aus 900 Bäumen bestand, einst den Kutschenweg zwischen dem Schloss Festetics und dem historischen Zentrum der Pferdezucht in Fenékpuszta, wo einst die römische Festung stand, säumte?
  • man sich im Spiegelsaal des Schlosses das offizielle Ja-Wort geben aber auch einer festlichen Operettengala mit Dress-Code beiwohnen kann?
  • die einzige unversehrt erhaltene aristokratische Privatbibliothek des Landes über 80000 Bänder hat?
  • der Ortsname volksetymologisch einen Ort (=hely auszusprechen als [hey]) verkündet, wo ein Castellum (römische Befestigungsanlage) zu finden ist?

18# DER HEILSEE VON HÉVÍZ

Mehr als 6 Fußballfelder groß ist die Wasseroberfläche des THERMALSEES VON HÉVÍZ, der seit über 2000 Jahren zum Baden bzw. einst zu heilendem Schlammtreten aufgesucht wird. Denn die weltweit größte, natürliche, biologisch aktive Thermalsee, in dem man das ganze Jahr durch auch unter freiem Himmel baden kann, befindet sich aus dem Grund am Plattensee, weil es eben einst vor langer-langer Zeit Teil davon war.

Das richtige Badeleben mit Kurmedizin ist dem Grafen Festetics aus dem Nachbarort Keszthely zu verdanken, denn der heutige Thermalsee war auch mal Teil seiner Gutsherrschaft. 1795 ließ er das erste Badehaus am See errichten – seitdem entwickelte sich die Thermaloase zu einem wahren Mekka der Rheumakranken.

Hévíz gilt seit Jahrzehnten als beliebtes Reisezeil der Gesundheitstouristen, wo nicht nur Gelenksschmerzen kuriert werden, sondern auch neue Zähne für die strahlenden Urlaubslächeln angefertigt werden. In Hévíz sind viele Zahnärzte tätig und hier befindet sich auch eine der größten zahnmedizinischen Kompetenzzentren Ungarns. Ob man Schmerzen in den Gelenken hat oder nicht, Zahnimplantate braucht oder nicht, im stahlblauen warmen See zwischen Seerosen zu schwimmen, ist in jeder Jahreszeit ein Gefühl sondergleichen, und gibt Körper und Seele neue Energie.

Haben Sie gewusst, dass

  • Hévíz [he-wies] gleich hinter Budapest die meisten Gästeübernachtungen im Jahr verzeichnet?
  • die Wassertemperaturen selbst im Winter nicht unter 24°C sinken und man selbst zwischen Schneeflocken oder unter einer Dunsthaube draußen schwimmen kann?
  • das Paradies und die biblische Bundeslade auch von Cherubim, jenen Fabelwesen bewacht werden, wie der Thermalsee in Hévíz?
  • auf dem dampfenden Abflusskanal im Winter Kanu-Touren veranstaltet werden?

#19 BUDDHISTISCHER STUPA IN ZALASZÁNTÓ

Unweit der Westspitze des Plattensees, zwischen Keszthely und Sümeg [schümeg], das für seine Burg und spektakuläre Ritterspiele bekannt ist, liegt das Dörfchen Zalaszántó [salasanto], zwischen zwei anderen Burgruinen. Aber etwas ganz Einzigartiges versteckt sich hier auch im Wald, und zwar ein Stückchen Tibet. Der Friedens-Stupa ist ein kreisförmiger buddhistischer Sakralbau, der mit seiner 30 Meter-Höhe und 24 Meter-Breite bei der Fertigstellung 1992 als größter seiner Art in Europa galt.

Der Friedensstupa in Zalaszántó

Das für Ungarn untypische und etwas landschaftsfremd, jedoch beruhigend wirkende Bauwerk, das aus drei Ebenen, einer Kuppel und einer goldenen Spitze besteht, wurde vom Dalai Lama 14. persönlich eingeweiht. Die frühen Stupas waren kreisförmig aufgeschüttete Grabhügel, später dienten sie zur Aufbewahrung von Reliquien des Buddha und später von herausragenden Mönchen. Im Stupa von Zalaszántó, der nur einer von den drei öffentlich zugänglichen Stupas Ungarns ist, befinden sich buddhistische Texte, Reliquien und ein 24 Meter hoher Lebensbaum. Die große Buddha-Statue stammt aus Korea und stellt Siddhartha Gautama, den historische Buddha, Begründer des Buddhismus dar.

Ein ausgezeichneter Ort, um neue Energien zu tanken – dazu umschreiten Buddhisten die drei Ebenen rituell im Uhrzeigersinn um ihr Karma positiv zu beeinflussen, aber es ist definitiv ein Kraftort, an dem jeder mal richtig durchatmen, etwas abschalten und seinen Geist beruhigen kann.

Stupa, Meditationszentrale und Geschenkshop können auf einem Waldweg auch mit dem Auto direkt angefahren werden, aber am besten lässt man das Auto unten am Bach stehen, und läuft die ca. 1,5 km Strecke zu Fuß.

Haben Sie gewusst, dass

  • der älteste Stupa der Welt 249 v.Chr. in Indien gebaut wurde?

#20 DAS KÁLI-BECKEN – FELSENMEERE UND STEPPENWIESEN

Die schönste Gegend am Plattensee erstreckt sich mit seinen winzigen märchenhaften Dörfern auf dem Gebiet des Nationalparks Balatonoberland zwischen Tapolca [tapoltza] und Zánka [sanka]. Das klischeehafte, idyllische Ungarnbild lässt sich in dieser Hügellandschaft, die auch die ungarische Künstlerwelt für sich entdeckte, noch hautnah erleben. Es gibt in dieser kleinen Schatztruhe, die aus insgesamt neun putzigen Dörfchen besteht, reichlich zu entdecken, aber an drei Sachen darf man gewiss nicht vorbeifahren – und bei allen spielen Steine die Hauptrolle.

Im Bilderbuchdorf SALFÖLD [schalföld] gibt es nicht nur eine entzückende Meierei mit urheimischen ungarischen Tierarten wie Wasserbüffeln, Zackelschafen und majestätischen Graurindern, und bewohnte Häuser wie in einem Freilichtmuseum, sondern auch eine versteckte Klosterruine im Wald. Einfach direkt vor der Ortschaft den Feldweg linkerhand nehmen, der bis vor die Lichtung führt, wo auf einem kleinen Hügel die fabelhaften Mauern emporragen. Seit Jahrhunderten nur noch ein Haufen Steine, dennoch – wenn man in ganz Ungarn nur eine einzige Klosterruine besuchen kann, dann ist diese Richtige.

Wenn man bei Salföld dem ungarischen Meer den Rücken zudreht, und Szentbékkálla, ein anderes Dörfchen zum Verlieben ansteuert, ist man eigentlich zu einem anderen verblüffenden Meer unterwegs: zum „steinernen Meer“. Das FELSENMEER am Rande des Dorfes ist eine richtige geologische Rarität, die vulkanischen Aktivitäten zu verdanken ist. Die abgelagerten Sedimente auf dem Boden des einstigen Pannon Meeres verwandelten sich dabei durch die enormen Hitze- und Druckeinwirkungen zum festen Gestein. Die größte Attraktion auf diesem riesigen Spielplatz der Giganten ist der hausgroße Wackelstein.

Von längst erloschenen Vulkanen umzingelt wird die Landschaft im Káli-Becken von der Silhouette eines halben Berges bestimmt. Der HEGYESTŰ [hedjäschtüh], der kleine Vulkanberg zwischen Zánka und Monoszló, fiel Bergbauarbeiten zwischen 1930 und 1970 zum Opfer, und wurde dadurch zu jenem europaweit einzigartigen, spektakulären geologischen Ausstellungsgelände, das das Innere eines versteinerten Vulkans offenbart. Basaltsäulen, zu Stein erstarrtes Lava aus dem flüssigen Erdmantel, mit einem Durchmesser von 20-40 Zentimetern ragen wie Orgelpfeifen empor. Etwas, was man wieder erklimmen kann für ein unvergessliches Erlebnis.

Haben Sie gewusst, dass

  • sich unter dem entzückenden Städtchen Tapolca ein umfangreiches Höhlensystem erstreckt, wo man auch eine kurze aber faszinierende unterirdische Bootsfahrt machen kann?
  • aus dem winzigen malerischen Dorf Kékkút das Mineralwasser Theodora kommt, benannt nach der Gattin des römischen Kaisers Justinian, die es gerne trank, wie es jeder beim öffentlichen Brunnen auch heute tun kann?

Die Liste der faszinierenden Sehenswürdigkeiten Ungarns könnte man sicherlich noch lange weiterführen – aber eins ist sicher: dieses wunderschöne Stück abwechslungsreiche Erde mitten im Karpatenbecken ist absolut eine Reise wert, und wer weiß, vielleicht hat man bald seine eigene TOP 20 gefunden mit faszinierenden Orten, wo man sein Herz verliert.

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