23 Schluchten in Ungarn: Wandergenuss auf höchstem Niveau und traumhafte Weitblicke

Schluchten und Täler in Ungarn sind ein idealer Ort, um der Natur in ihrer Ursprünglichkeit zu begegnen.

Schluchten, Klämme und Täler sind ganz hervorragende Ausflugsziele und lassen häufig auch Kinderherzen höher schlagen.

Ein Tal ist eine durch Erosion und Abtragung entstandene, meist langgestreckte, mindestens einseitig offene Hohlform in der Landschaft. Für Geomorphologen ist die Schlucht eine besondere Form des Tals. Denn “Tal” ist die korrekte Bezeichnung für alle Erosionsrinnen, die das Wasser in Jahrmillionen auf seinem Weg über die Erde hinterlassen hat.

Das Flussbett der Klamm wird von fast senkrechten, teilweise überhängenden Wänden begrenzt. Die Klamm ist die steilste Talform. Das Wasser hat sich einen Weg durch den Fels gegraben, ohne die Talwände zu erodieren. Schlucht und Klamm ähneln sich. Während jedoch die Talwände der Schlucht teilweise überhängend sind, sind die Talwände der Klamm etwas zurückgesetzter.

Ein Kerbtal ist am V-förmigen Talquerschnitt zu erkennen. Die Kraft des Wassers wirkt nicht nur auf den Talboden, sondern auch auf die Talhänge. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen Tiefen- und Seitenerosion.

Wir empfehlen 23  naturnahe und natürliche Ausflugsziele in Ungarn, die häufig mit umfangreichen Wanderwegen und Pfaden erschlossen sind und einen grandiosen Einblick in die Flora und Geologie bieten.

Ördög-árok Schlucht

Foto: Horváth Dóra | Wunderbares Ungarn 

Eine der reizvollsten Schluchten des Bakony ist die etwa 2,5 km lange Ördög-árok. Ihr einziger Nachteil ist, dass der kleine Bach, der die Schlucht bildet, in Trockenzeiten schnell austrocknet. In der Mitte der Schlucht befindet sich der Teufelsdamm (Ördög-gát). Hier verengt sich das Tal zwischen zwei gewaltigen Felswänden, zwischen denen ein riesiger, von oben abgebrochener Felsblock dem Wasser den Weg versperrt. In den Felswänden, die die Schlucht umgeben, befinden sich mehrere große und kleine Höhlen und Grotten. Der Wanderweg verläuft entlang des felsigen Bachbettes und ist daher etwas schwieriger zu begehen.

Wegbeschreibung:
Von Dudar auf dem Weg mit der Roten Markierung, von Bakonyoszlop auf dem Roten + Weg, von Nagyesztergár auf dem Grünen und dem Roten Weg, von Géza-háza auf dem P+ Weg und dann auf dem Z-Weg. In Csesznek von der Bushaltestelle Suttony auf dem Z-Weg, dann links auf dem P+ Weg bergauf, von dort führt der P-Weg zur Schlucht. Von der Bushaltestelle beim Gasthaus Csesznek folgt man der Markierung P, dann der Markierung P+.

Klamm von Hont

Foto: Nógrádikum

Hont, die westlichste Siedlung des Komitats Nógrád, besitzt eine wunderschöne Natur und Landschaft, deren Hauptattraktion die Schlucht von Hont ist, die vom Zátori-Bach gebildet wird. Der Bach bog einst im oberen Teil des Tals nach Westen ab, um durch das Tal in Richtung Parassapuszta in den Fluss Ipoly zu münden. Am Ende des 17. Jahrhunderts stürzte der Bach jedoch während eines plötzlichen und heftigen Wolkenbruchs mit solcher Wucht herab, dass er die weniger widerstandsfähigen Felsen durchbrach und mit sich riss. So entstand eine Abkürzung zum Fluss Ipoly. Der Prozess der Oberflächenbildung hört natürlich nicht auf und dauert bis heute an.

Wegbeschreibung:
Man erreicht es über die Straße Nr. 2, die an der Grenze zu Hont vorbeiführt. Von dort sind es nur noch einige hundert Meter zu Fuß über den Naturlehrpfad.

Remete-Schlucht

Foto: Wikipedia

Ein unumgängliches Ausflugsziel, auch mit Kindern, ist die gewundene Remete-Schlucht, die sich zwischen dem Hosszúerdő-Berg und dem Remete-Berg befindet. Die tiefe und schattige Remete-Schlucht, die von steilen Felswänden begrenzt wird, kann in weniger als einer halben Stunde zu Fuß durchwandert werden. Der gewundene Wanderweg durch die Schlucht ist gleichzeitig ein Naturlehrpfad. Am Ende der Schlucht, auf der anderen Seite, befindet sich auf dem Gipfel der Felswand, wo ein steiler und rutschiger Pfad hinaufführt, die große Remete-Höhle ( Eremiten-Höhle). Benannt nach einem Paulinermönch, der sich hier niederließ, war sie schon in vorgeschichtlicher Zeit bewohnt. Trittsichere Wanderer können links oberhalb des Höhleneingangs einen kleinen Pfad hinaufsteigen, von dem aus man einen schönen Blick auf die Kalkfelsen hat, die die Schlucht begrenzen.

Wegbeschreibung: 
Von der Bushaltestelle Rácski-telep in Remeteszőlő in Richtung Nagykovácsi biegt man rechts in die Vénusz Straße ein und gelangt so zum Eingang der Schlucht (500 m). Wenn Sie mit dem Auto anreisen, können Sie Ihr Fahrzeug auf dem Parkplatz der Gemeinde Remeteszőlős abstellen.

Schlucht Kőporos

Foto: Juhász Csaba | Wunderbares Ungarn 

Am Ortsrand von Cserépfalu liegt die Kőporos-Schlucht, eine langgezogene Felsschlucht, die auf zwei Seiten von einer langen, senkrechten Wand aus schneeweißem Fels begrenzt wird und von der Asphaltstraße aus auf einem gut ausgebauten Weg erreichbar ist. Der Riolit-Tuffstein der Mész-Bachschlucht wurde durch Wasser und Eis zu einer engen, brüchigen und wildromantischen Schlucht ausgewaschen.

Wegbeschreibung: 
Von der Berezdalja Straße in Cserépfalu zu Fuß erreichbar.

Csörgő-Schlucht

Foto: Türei Ivett | Wunderbares Ungarn 

In der westlichen Ecke des Mátra-Gebirges versteckt sich die märchenhafte Schlucht des Csörgő-Bachtals, ein ausgezeichneter Wanderweg. Der Csörgő-Bach, der aus dem Zusammenfluss der Bäche Gedeon, Narád und Hutahelyi entsteht, ist der wichtigste Wasserlauf des Oberen Mátra-Gebirges. Von dort fließt er in Richtung Mátrakeresztes in den Kövecses-Bach und weiter zum Hasznosi-Stausee. Im Jahr 2000 wurde im Tal des Csörgő-Baches ein Waldreservat ausgewiesen, ein besonderes Naturschutzgebiet von über 130 Hektar. Es verspricht eine spannende und faszinierende Wanderung zu werden.

Wegbeschreibung: 
Die Csörgő-Schlucht erreicht man, wenn man von Mátraszentimre aus dem grünen Kreuz und von Mátrakeresztes aus dem roten Wanderweg folgt. Der Weg folgt dem Bachbett. Der Wanderweg PO führt bis zum Grund der Schlucht, wo rutschfeste Wanderschuhe erforderlich sind.

Nagy-Mély Tal

Foto: Györkő Zsombor | Wunderbares Ungarn 

Das Nagy-Mély-Tal gehört zu den weniger bekannten Gebieten des Mecsek. Das Nagy-Mély-Tal verläuft parallel zum Melegmányi-Tal. Das Tal ist von gewaltigen Wänden umgeben und ähnelt einer Schlucht. Im unteren Teil befindet sich der Bach, den man hier und da überqueren muss. Im Tal befinden sich auch die Quellen Szikla und Kánya.

Wegbeschreibung: 
Von der Landstraße 66, vom Kőlyuki Parkplatz zwischen Magyarszék und Mánfa auf dem roten Touristenweg, oder von Pécs, von der Melegmányi út auf dem roten Touristenweg, oder auf dem roten Kreuz – grünen – roten Touristenweg. Der schönste Teil befindet sich in der Nähe des Kőlyuki Parkplatzes.

Holdvilág-Graben (Mondschein-Graben)

Foto: Csada Eszter | Wunderbares Ungarn 

Der Holdvilág-Graben ist einer der romantischsten Wanderwege im Pilis. Er schlängelt sich über Brücken und Holztreppen und folgt bzw. kreuzt den Bachlauf auf ca. 2 km. Das Interessante am Mondscheingraben ist, dass er drei Zweige hat, die sich teilweise kreuzen und teilweise abzweigen. Das liegt daran, dass der Graben zwischen mehreren Gebirgszügen entstanden ist. In der Hauptschlucht und in den Seitenschluchten gibt es zahlreiche Höhlen.

Wegbeschreibung: 
Die Schlucht ist am einfachsten vom Csikóváralja Touristenhaus oder von Kiskovácsi aus zu erreichen, beide Orte verfügen über Parkplätze.

Mária-Schlucht

Foto: Szilvási Gézáné | Wunderbares Ungarn 

Die Mária-Schlucht, die heute felsig und voller umgestürzter Bäume ist, liegt einige Kilometer von Tatabánya-Felső entfernt und ist das Ergebnis der Béla-Quelle, die früher mehr Wasser führte. Durch das enge Tal erhebt sich im Süden der höchste Gipfel des Vértes, der Nagy-Csákány, der jedoch von hier aus nicht zu sehen ist. Unterwegs kann man Vitányvár, den Aussichtspunkt Körtvélyes und den ehemaligen Friedhof von Körtvélyespuszta erreichen.

Wegbeschreibung:
Die Schlucht beginnt am Touristenhaus in Csákányospuszta.

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