Feked- eine Gemeinde voller Geschichte und Tradition

Feked, eine Gemeinde tief verwurzelt in der Geschichte Ungarns, hat eine bewegende Vergangenheit und eine ebenso dynamische Gegenwart.

Von seiner Gründung in der Arpaden-Zeit bis zu den Herausforderungen des 20. Jahrhunderts zeichnet sich Feked durch eine einzigartige Mischung aus kultureller Vielfalt und Widerstandskraft aus. Dieser Artikel nimmt Sie mit auf eine Reise durch die Jahrhunderte in einem Dorf, das trotz aller Widrigkeiten weiterhin besteht.

Gründung und erste Herausforderungen

Der Name Feked taucht erstmals in einer Urkunde aus der Arpaden-Zeit auf, und seine Geschichte ist eng mit der Zisterzienser-Abtei von Cikádor verbunden. Durch Kriege und Besetzungen, besonders während der türkischen Herrschaft, erlebte das Dorf schwere Zeiten, wurde entvölkert und fand erst im 18. Jahrhundert durch die Ansiedlung deutscher Bauern aus dem Gebiet um Fulda wieder neues Leben. Diese Siedler brachten nicht nur ihre Sprache, sondern auch ihre landwirtschaftlichen Fähigkeiten mit, die Feked zu einer florierenden Gemeinschaft machten.

Das 18. Jahrhundert: Ein neuer Anfang

Die neu angekommenen Siedler standen vor der gewaltigen Aufgabe, das Land urbar zu machen. Sie rodeten Wälder, schufen Hausplätze und begannen mit der Vieh- und Landwirtschaft. Ihre harte Arbeit trug Früchte, und Feked begann, besonders durch die Milch- und Käseproduktion sowie den Weinbau, wirtschaftlich aufzublühen.

Das 20. Jahrhundert: Wachstum und Verlust

Das 20. Jahrhundert brachte neues Wachstum, aber auch neue Prüfungen. Die Eröffnung der Bahnstrecke Bátaszék-Pécsvárad im Jahr 1911 verband Feked besser mit den umliegenden Städten und förderte Handel und kulturellen Austausch. Doch die Weltkriege hatten verheerende Auswirkungen auf die Gemeinde. Viele Männer kehrten nicht von der Front zurück, und politische Umwälzungen führten zu Grenzverschiebungen und Besatzungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste die deutschsprachige Bevölkerung unter der Last kollektiver Schuldvorwürfe leiden, viele wurden vertrieben und durch Familien aus anderen Regionen Ungarns ersetzt.

Wiederaufbau

Nach dem Krieg und während des Kommunismus erlebte Feked einen weiteren tiefgreifenden Wandel. Die Kollektivierung der Landwirtschaft führte zur Gründung einer LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft), und viele Einwohner verloren ihre landwirtschaftlichen Flächen. Dennoch behielten die Fekeder ihren unabhängigen Geist bei und bewirtschafteten weiterhin ihre Gärten und Weinberge.

Feked heute: Ein Dorf blickt in die Zukunft

Heute hat Feked etwa 200 ständige Einwohner, aber es zieht immer wieder neue Familien an, die das ruhige und traditionelle Dorfleben schätzen. Die Gemeinschaft ist klein, doch der Zusammenhalt und das Bewusstsein für die eigene Geschichte sind groß.

Die römisch-katholische Kirche von Feked

Im Herzen von Feked thront die römisch-katholische Kirche, gewidmet der Heiligen Dreifaltigkeit, die eine zentrale Rolle in der Dorfgeschichte spielt. Ursprünglich 1765 erbaut, steht sie an der Stelle einer ehemaligen Holzkirche und verzaubert mit ihrem prächtigen Barockstil. Eine bedeutende Renovierung im Jahr 1846 erweiterte ihre Struktur und seit 1958 ist sie als Denkmal geschützt. Die Kirche beherbergt eine Bibel aus dem frühen 18. Jahrhundert, die einst von deutschen Siedlern mitgebracht wurde und seither ein geschätztes Relikt der Gemeinde darstellt.

Das Heimatmuseum und die Baukunst von Feked

Nicht weit von der Kirche entfernt, bietet das Heimatmuseum Einblicke in das Leben der schwäbischen Vorfahren, die Feked einst prägten. Ausgestellt werden Alltagsgegenstände, Trachten und Werkzeuge, die die ländliche Kultur und das Erbe der Gemeinschaft lebendig halten. Das Museum selbst sowie andere Gebäude im Dorf, wie die umgewandelten alten Schulen und Milchvereine, zeugen von einer reichen Geschichte und der Anpassungsfähigkeit der Einwohner.

Architektonische Besonderheiten

Die Architektur in Feked spiegelt die Entwicklung des Dorfes über die Jahrhunderte wider. Die charakteristischen Fassaden, Veranden und die einzigartigen Eingangstüren der Bauernhäuser prägen das Straßenbild und unterstreichen die individuelle Bauweise, die sich an die Bedürfnisse der Landwirtschaft anpasste. Die Wohnhäuser sind strategisch günstig platziert, um die landwirtschaftliche Nutzung optimal zu unterstützen.

Kalvarienberg und Wegkreuze

Einen tiefen Einblick in die religiöse Praxis der Dorfgemeinschaft bietet der Kalvarienberg, der im 19. Jahrhundert errichtet wurde und über vierzehn Stationen bis zum zentralen Steinkreuz führt. Dieser Ort, zusammen mit den Wegkreuzen, die in der gesamten Umgebung zu finden sind, dient der Andacht und der Erinnerung an wichtige Ereignisse oder als Ausdruck von Dankbarkeit der Dorfbewohner.

Der Gedenkpark und der Lehrpfad

In jüngerer Vergangenheit hat die Dorfgemeinschaft einen Gedenkpark geschaffen, der den Vorfahren gewidmet ist, die vor über 250 Jahren aus Deutschland nach Feked kamen. Anstelle traditioneller Denkmäler wählte man Holz, um die Verbindung zur Natur und die Bedeutung des Waldes für das Dorf zu symbolisieren. Der Lehrpfad, der sich an diesem Thema orientiert, lädt Einheimische und Besucher ein, die Bedeutung von Holz und Bäumen in der lokalen Kultur zu erkunden.

Feked ist mehr als nur ein Reiseziel; es ist ein lebendiges Zeugnis der deutschen Einwanderungsgeschichte in Ungarn und ein Beispiel dafür, wie Tradition und moderne Lebensweise nebeneinander bestehen können. Ein Besuch hier bietet eine seltene Gelegenheit, in die tiefen kulturellen Wurzeln eines Dorfes einzutauchen, das trotz seiner kleinen Größe eine reiche Geschichte zu erzählen hat.

Wenn Sie in Feked sind, lohnt sich auch ein Spaziergang durch die Gegend, ein Besuch der Museen in Zengővárkony, der Festung von Pécsvárad, der Mausz-Kapelle in Szálka und die Eroberung des Aussichtsturms Zengő.

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