Der Nationalpark Fertő-Hanság, ein Mosaik aus Wiesen, Salzlacken und dem Neusiedler See

Das Gebiet von Fertő und Hanság ist eine besonders schöne Naturinsel im Westen von Ungarn. Der gesamte Neusiedlersee, sowohl der ungarische, als auch der österreichische Teil, wurde im Jahr 2001 zum Welterbe erklärt.

Im ungarischen Teil gehören der Nationalpark Fertő-Hanság  und die zehn umliegenden Dörfer Sarród, Fertőd, Fertőszéplak, Hegykő, Fertőhomok, Hidegség, Fertőboz, Nagycenk, Balf (Sopron) und Fertőrákos zum Welterbe.

Im Nationalpark wurden drei Zonen nach den Vorgaben der IUCN (Internationale Union zur Erhaltung der Natur und der natürlichen Ressourcen) eingerichtet.

Die verbleibenden Gebiete dieser einst riesigen Sümpfe und Moore sind Schutzgebiete mit einzigartigen botanischen, zoologischen, landschaftlichen, folkloristischen und ethnografischen Werten.

Der Nationalpark Fertő-Hanság liegt im Landkreis Győr-Moson-Sopron. Der Nationalpark wurde 1991 gegründet und im selben Jahr zusammen mit dem verbundenen österreichischen Nationalpark Neusiedler See offiziell eröffnet. Der Park umfasst 235,88 km².

Der Neusiedlersee ist der drittgrößte See Mitteleuropas und der westlichste der großen kontinentalen Salzseen Eurasiens.

Das pannonische Klima mit seiner langen Wachstumsphase und seiner Lage zwischen den Alpen und der Kleinen Tiefebene bestimmt die Art der Pflanzenwelt: Ein Mosaik aus trockenen Wiesen, umgeben von Feuchtgebieten und Salzwiesen. Der Nationalpark ist voller wild lebender Tiere, hauptsächlich Vögel: Gänse, Reiher, Störche. Das bei Besuchern beliebteste Säugetier ist der lustige kleine Ziesel, der im kurzen Gras der Weiden lebt.

In der einzigartigen Naturlandschaft des Nationalparks Fertő-Hanság gibt es so viel zu sehen und noch mehr zu erleben. Im Zentrum des bunten Spektakels steht der 320 km² große Neusiedler See, sein dichter Schilfgürtel bietet mehr als 300 Vogelarten Schutz vor Wind und Wetter. Bird-Watcher aus allen Teilen der Welt kommen hierher, um diese beeindruckende Vielfalt zu erleben.

Foto © Beáta Ferecskó-Aleva | Wunderbares Ungarn

Die Geschichte der Umgebung des Nationalparks Fertő-Hanság

Das UNESCO-Weltkulturerbe liegt in einer Region, die vom 10. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg ungarisches Territorium war. Ab dem 7. Jahrhundert v. Chr. War das Seeufer dicht besiedelt, zunächst von Menschen der frühen eisenzeitlichen Hallstattkultur bis in die späte prähistorische und römische Zeit. Auf den Feldern fast aller Dörfer rund um den See befinden sich Überreste römischer Villen. Die Grundlage des heutigen Netzwerks von Städten und Dörfern wurde im 12. und 13. Jahrhundert gebildet, und ihre Märkte blühten ab 1277.

Die tatarische Invasion Mitte des 13. Jahrhunderts ließ dieses Gebiet unversehrt und entwickelte sich im Mittelalter bis zur türkischen Eroberung Ende des 16. Jahrhunderts ununterbrochen. Die wirtschaftliche Grundlage war durchweg der Export von Tieren und Wein.

Die Architektur im Nationalpark Fertő-Hanság

Die bemerkenswerte ländliche Architektur der Dörfer rund um den Neusiedlersee und mehrere Schlösser aus dem 18. und 19. Jahrhundert tragen zum beträchtlichen kulturellen Interesse der Region bei.

Das Széchenyi-Schloss am südlichen Ende des Sees ist ein freistehendes Gebäudeensemble in der Mitte eines großen Parks, der ursprünglich Mitte des 18. Jahrhunderts an der Stelle eines ehemaligen Herrenhauses erbaut wurde. Es erhielt einige seiner heutigen Form und Erscheinung um 1800. Der barocke Palastgarten entstand im 17. Jahrhundert. Ende des 18. Jahrhunderts wurde ein Landschaftsgarten im englischen Stil angelegt.

Das Esterházy-Schloss in Fertőd war das wichtigste ungarische Schloss aus dem 18. Jahrhundert, das nach dem Vorbild von Versailles erbaut wurde. Zwischen 1769 und 1790 waren hier erstmals Josef Haydns Kompositionen zu hören. Der Plan des Palastes, des Gartens und des Parks war geometrisch ausgerichtet und erstreckte sich bis zum neuen Dorf Esterháza. Dort, außerhalb der Palastsiedlung, befanden sich öffentliche Gebäude, Industriegebäude und Wohnviertel. Im Süden befindet sich ein riesiger französischer Barockgarten, der mehrfach umgebaut wurde. Der heutige Grundriss entspricht im Wesentlichen dem von 1762.

Zu den Must-Dos im Park gehört

  • Der Naturlehrpfad Hany Istók, ein faszinierender Ausflug auf den Spuren von Hany Istók, einem Fabelwesen der ungarischen Folklore.
  • Das Vogelbeobachtungszentrum Esterházy ist ebenfalls ein interessanter Ort mit Hunderten faszinierender Vogel- und Insektenexemplare, die im Hanság beheimatet sind.
  • In den Salzseen von Mekszikópuszta gibt es Aussichtstürme, von denen aus Sie die spektakuläre Aussicht auf die Umgebung genießen können. Unterwegs informieren Werbetafeln die Besucher über die lokale Flora und Fauna.
  • Machen Sie eine Kanutour durch die Kanäle des Neusiedlersees
  • Schauen Sie sich den nahegelegenen Steinbruch von Fertőrákos an, wo man auch ein Höhlentheater vorfindet

Foto © Aniko Felde | Wunderbares Ungarn

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