Die acht Jahrhunderte alte Kirche von Ják
Der wunderschöne Ort Ják befindet sich an der westlichen Grenze Ungarns, etwa 10 Kilometer südlich von Szombathely.
Zu den Sehenswürdigkeiten in Ják gehört auf jeden Fall die Kirche des Ortes. Sie wurde zwischen 1220 und 1256 erbaut und besitzt eine beinahe monumentale Größe. Die spätromanische Basilika mit reichem Skulpturenschmuck zählt zu den bedeutendsten erhaltenen Bauwerken ihrer Epoche in Ungarn.
Die Kirche ist 38,5 Meter lang und 20,5 Meter breit. Der Turm ist 36 Meter hoch, die Mauern sind 1,5-2 Meter dick.
Der Bau der Kirche wurde um 1220 in Auftrag gegeben. Das St. Georg Kloster und die Kirche wurden von dem reichen Gutsherrn, Jáki Nagy Márton gegründet. Die Bauarbeiten dauerten in drei Perioden gegliedert bis 1256. Die ehemalige Benediktinerkirche wurde grundsätzlich im romanischen Stil gebaut, gotische Elemente sind aber auch vorhanden. Der Mongolensturm 1241 unterbrach die Bauarbeiten. Die Abteikirche wurde deshalb erst 1256 von Bischof Amadeus II. von Győr eingeweiht. Dass sie nach der Auflösung des Benediktinerkonvents bis in die Gegenwart fast unbeschädigt blieb, verdankt sie ihrer Abgelegenheit.
Die Kirche hat eine bewegende Geschichte hinter sich
1532 wurde das Kloster und die Kirche von den Türken beschädigt, nach 1562 hörte das Mönchsleben auf, von Kloster sind heute keine Spuren mehr zu sehen.Im 16. Jahrhundert, während der Türkenkriege brannte ein Teil der Kirche nieder.
Die Kirche wurde dreimal umfassend restauriert – zunächst Mitte des 17. Jahrhunderts, von 1896 bis 1904 wurde die Renovierung von Frigyes Schulek selbst übernommen. Zuletzt wurde die Kirche 1996 zur Millenniumsfeier Ungarns renoviert, dabei wurden die Turmhelme erneuert, das Haupt- und Südschiff wurden unter Verwendung des originalen Trägerwerkes neu überwölbt.
Bis 2021 wird das bedeutendste romanische Denkmal Ungarns aus Budgethilfe in einer Höhe von 2 Milliarden Forint vollkommen erneuert.
Wenn man die Kirche betritt, spürt man den Hauch der Vergangenheit
Die dreischiffige Basilika ohne Querschiff mit drei halbkreisförmigen Chören und Apsiden und wuchtigen Zwillingstürmen beeindrucken die Besucher.
Das großartige zwölfschichtige Hauptportal zählt zu den bedeutendsten Schöpfungen der Spätromanik in Ungarn.
Unter der Herrschaftsempore befinden sich wertvolle restaurierte Wandfresken aus der Entstehungszeit – seltene Beispiele des von Venedig ausgehenden Byzantismus der spätromanischen Malerei.
Von den einst bedeutenden Fresken ist nur wenig erhalten.
Das Gebäude hat kaum Fenster, die sind auch schmal und schießschartenähnlich
Den nördlichen Nebenaltar ziert eine spätgotische (15. Jahrhundert) Holzplastik der Mutter Gottes, eine der wenig erhaltenen mittelalterlichen Holzplastiken in Ungarn.