Der magische Zauberwald von Tata – die Fényes Lehrpfad

Faszinierende Grünzauber, Hängebrücke mit Plantschspaß, funkelnd aufsteigende Wasserbläschen, die in ständig wechselnden Farben das Licht reflektieren während sie die Wasseroberfläche erreichen, Schildkröten, Libellen, Frösche und ein Meer von Seerosen erwartet einen in Tata, der „Stadt der lebendigen Gewässer”.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

Das nordungarische Städchen Tata, das ca. eine Stunde Autofahrt von der Hauptstadt Budapest entfernt liegt, besaß von jeher eine enorme Anziehungskraft wegen seiner überall gegenwärtigen, stehenden, fließenden und sprudelnden Gewässer. Heute gilt Tata definitiv als Touristenmagnet – ein Ort auf der Liste der Must-See Destinationen in Ungarn, für dessen Entdeckung ein einziger Tag gewiss nicht ausreicht.

Weitläufig bekannt ist die Stadt, die etwas größer als seine deutsche Partnerstadt Gerlingen ist, für den im Stil der Renaissance umgebaute Teil einer ehemalig mächtigen Wasserburg aus dem 14. Jahrhundert am Ufer des „Alten Sees“ (auf Ungarisch „Öreg-tó“). Die Bezeichnung spielt wahrscheinlich darauf hin, dass der See, der von den Römern durch eine künstliche Talsperre angelegt wurde, älter ist der ungarischen Staat selbst, der im Jahr 1000 gegründet wurde.

Der Alte See lockt zu jeder Jahreszeit mit vielen hervorragenden Programmen, aber weniger bekannt ist, dass Tata mehrere atemberaubende Seen hat – darunter einen ganz besonderen, der einen für immer in seinen Bann zieht.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

Den wildromantischen Erlen-Bruchwald kann man über einen knapp 1,5 km langen hölzernen Lehrpfad entdecken und die Ruhe, die dieses Stück unwahrscheinlich anmutende, vergessene Welt ausstrahlt, von einem Aussichtsturm und von Rastplätzen mitten im Wasser genießen.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

Der Lehrpfad hat 18 beschilderte Stationen, die die einzigartige Flora und Fauna des Biotops erklären.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

Dabei wird das Idyll des Sumpfwaldes mit all seinen Farben und Geräuschen von den aufsteigenden, buntschillernden Wasserblasen der leicht kohlensäurehaltigen, 20-22°C Grad warmen Karstquellen komplettiert.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

Der Name des Lehrfades „Fényes“, was ein Adjektiv zum ungarischen Hauptwort „Licht“ ist, hat womöglich weniger mit dem bezaubernden Lichtspiel im Wald zu tun, eher ist es auf den Namen der Quelle zurückzuführen, der dieses märchenhafte Wald zu verdanken ist.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

Nachdem man am 14m hohen Turm am Eingang vorbeigeht, der veranschaulicht, wie hoch das Karstwasser an dieser Stelle emporschießen würde, schimmert schon zwischen den ersten Laubkronen ein unerwartetes Blau zwischen Geäst und Blättern durch.

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Wenn man das Glück hat, diese malerische Wildnis für sich allein entdecken zu können, kann man vielerorts die aufsteigenden Wasserbläschen nicht nur sehen, sondern auch das Prickel-Geräusch hören.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

Der Wald verzaubert einen immer mehr, je weiter man kommt:

unterhalb des Holzpfades schwimmen riesige schwarze Fische umher und wenn man sich die Bäume im Wasser anschaut, weiß man nicht genau, wo der Wasserspiegel oben und unten voneinander trennt.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

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Diejenigen, die Glück haben, können herrliche Eisvögel oder hier nistende Kolkraben beobachten, bunte Libellen als Weggefährten haben oder gar eine Nutriafamilie aus nächster Nähe erleben dürfen.

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Wenn man sich an den Schildkröten satt gesehen und die majestätischen, regungslos stehenden Silberreiher alle entdeckt hat, schreitet man geradewegs auf ein impressionistisches Gemälde zu: statt Claude Monet und seiner Leinwand entfaltet sich vor unseren Augen eine völlig andere Welt voller Seerosen und einer Hängebrücke, die von Groß und Klein zum Plantschspaß benutzt wird.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

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Kleine Stege laden hier zum Verweilen ein und wenn man mit Kindern unterwegs ist, hört die Freude nie auf, immer mehr kleine Frösche auf den Blättern im Wasser zu entdecken.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

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Fahrräder und Hunde müssen zwar draußen bleiben, aber die ganze Strecke ist kinderwagenfreundlich und behindertengerecht. Egal, was man darüber liest, wie viel Zeit für den 1,5 km Laufweg einzuplanen ist, es reicht definitiv nicht, weil man hier einfach nicht weg will.

Foto: Veronika Noé | Wunderbares Ungarn

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Der Lehrpfad ist gegen Eintritt zu besuchen, was sich sogar mehrmals im Jahr lohnt, wenn man bedenkt, in welche Farbpracht die verschiedenen Jahreszeiten dieses Stück Naturwunder hüllen.

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Und wo man diesen Kraftort findet? Das international bedeutende Feuchtgebiet, das nicht nur unter Naturschutz steht, sondern zugleich zu den Ramsar-Schutzgebieten zählt, befindet sich auf dem Gebiet des gleichnamigen Fényes Campings. Hier kann man seinem Auto und der Welt auf dem kostenlosen Parkplatz den Rücken zudrehen, und die wunderbare Welt des Sumpfwaldes genießen.

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