Bartók Frühling – Internationale Kunstwochen 2023, Budapest

Budapest, Ungarn

Der Bartók Frühling – Internationale Kunstwochen findet vom 31. März bis 16. April 2023 statt.

Die Internationalen Kunstwochen werden die Hauptstadt mit den aufregendsten Künstlern der nationalen und internationalen Kulturszene, renommierten Ensembles für Alte Musik und Sinfonie, einer lebenden Flamenco-Legende, einer preisgekrönten Kinderoper und einem vielfältigen musikalischen Angebot zum Leben erwecken.

Die Tschechische Philharmonie, Péter Eötvös und das Klangforum Wien, Benjamin Appl und das Schweizer Gabetta Consort, Sara Baras und ihr Ensemble, das Orfeo Orchestra und der Purcell Choir sowie Kristóf Baráti und das Philharmonia Orchestra aus London werden auftreten.

31. März 2023 – Boris Lurie & Wolf Vostell: Kunst nach der Shoah
18.00 Uhr im Ludwig Museum
Ab den späten 1950er Jahren wählten Boris Lurie (1924-2008) und Wolf Vostell (1932-1998) einen radikalen Ansatz für die Tragödie des jüdischen Volkes. Sie machten die Shoah – Shoah ist das hebräische Wort für “Katastrophe”, ein Synonym für den Holocaust – zum zentralen Thema ihrer Kunst zu einer Zeit, als ein Teil der Gesellschaft das Thema Krieg noch als Tabu betrachtete. Mit Werken, die die schrecklichsten Bilder von Kriegsverbrechen mit den oberflächlichen Bildern der Werbung kombinierten, nahmen sie die Konsumgesellschaften der Nachkriegszeit aufs Korn, die versuchten, ein neues Leben zu beginnen, ohne sich um das Trauma zu kümmern, das Juden und andere erlitten hatten. Beide Künstler haben die neuesten Techniken in ihre Werke integriert, um diese schockierende Wirkung zu erzielen. Es ist das erste Mal, dass ihre konfrontative Kunst gemeinsam in Ungarn gezeigt wird, was diese Ausstellung zu einem Muss macht. Die Ausstellung ist vom 1. April bis zum 30. Juli zu sehen.

31. März 2023 – Semyon Bychkov und die Tschechische Philharmonie
19:30 Müpa

Das Eröffnungskonzert des Bartók-Frühlings
Thierry Escaich: Études symphoniques – Ungarische Erstaufführung
Strawinsky: Petruschka (1946 überarbeitete Fassung)
Mitwirkende: Seong-Jin Cho – Klavier, Tschechische Philharmonie
Dirigent: Semyon Bychkov
Der in Russland geborene Dirigent Semyon Bychkov, der seit fünf Jahren die Tschechische Philharmonie leitet und die Ehrendoktorwürde der Royal Academy of Music innehat, verfügt über ein breit gefächertes Repertoire, das vier Jahrhunderte umspannt, und ist in der Oper ebenso zu Hause wie in der sinfonischen Literatur. Das Programm des in Prag ansässigen Ensembles beim Bartók-Frühling umfasst zwei zentrale Tanzkompositionen des 20.
Der Solist des Konzerts, der in Berlin lebende koreanische Pianist Seong-Jin Cho, erregte 2015 großes Aufsehen auf der internationalen Musikszene, als er den ersten Preis beim Internationalen Chopin-Wettbewerb in Warschau gewann und daraufhin einen Exklusivvertrag mit dem führenden deutschen Plattenlabel unterzeichnete. Philosophisch und poetisch, selbstbewusst und zart, ist er ein dynamischer und präziser Spieler, der von Kritikern für seinen natürlichen Sinn für Ausgewogenheit gelobt wird. In den letzten Jahren hat er mit einigen der berühmtesten Orchester und Dirigenten zusammengearbeitet. Zwei Wochen vor dem Budapester Konzert wird er in Prag das Klavierstück des weltberühmten Organisten und Komponisten Thierry Escaich uraufführen, der auch in Ungarn sehr bekannt ist.

01. April 2023-  Dénes Várjon und das Konzert Budapest – 2.1
19:30 Musikakademie
Bartók: Rhapsodie für Klavier und Orchester, Op. 1
Bartók: Scherzo für Klavier und Orchester, Op. 2
Bach: Brandenburgisches Konzert Nr. 3 in G-Dur, BWV 1048
Beethoven: Sinfonie Nr. 7 in A-Dur, Op. 92
Mitwirkende: Dénes Várjon – Klavier, Concerto Budapest
Dirigent: András Keller
Bei diesem Konzert von András Keller und dem Concerto Budapest wird Dénes Várjon das Solo in zwei jugendlichen Stücken von Bartók spielen, dessen Hauptinspirationen Liszt und Richard Strauss waren. Die Rhapsodie gehörte relativ lange zum Repertoire des Pianisten Bartók, selbst als sich sein Kompositionsstil schon weit von der Stimmung der Jahrhundertwende entfernt hatte. Dies war zum Teil der Grund, warum er Ende 1925 beschloss, ein Klavierkonzert zu schreiben, das seine kompositorische Philosophie besser widerspiegeln sollte. Das Scherzo war der Bartók-Forschung lange Zeit unbekannt, da die Partitur erst mehr als ein halbes Jahrhundert nach seiner Komposition entdeckt wurde. Es wurde sofort klar, dass es viele Elemente von Bartóks reifem Stil enthielt. Er selbst muss sich des zukunftsweisenden Charakters des Stücks bewusst gewesen sein, weshalb er keine mittelmäßigen Aufführungen duldete. Dieses Konzert des Bartók-Frühlings wird von Müpa Budapest als gemeinsame Veranstaltung mit der Liszt-Akademie präsentiert.

03. April 2023 -Damien Rice
20:00 Uhr Müpa
Der irische Sänger, Songwriter und Gitarrist Damien Rice ist ein unübersehbarer Live-Act, der bei jedem Auftritt Wert auf emotionale und musikalische Intensität legt. Mit der unkonventionellen Tendenz, die Bühne am liebsten ohne Setlist zu betreten, hat er sich einen Ruf als Live-Performer erworben, der viel von sich selbst an das Publikum weitergibt. Er begann seine Karriere in den späten 1990er Jahren als Mitglied der Indie-Rock-Band Juniper und schlug dann einen Solo-Weg ein. Sein erstes Album ‘O’ nahm er zu Hause auf und veröffentlichte es Anfang 2002 zunächst in Irland und später auch im Rest der Welt, wo es von der Kritik sehr gelobt wurde. Es folgten zahlreiche Tourneen und zwei weitere Alben, ‘9’ und ‘My Favourite Faded Fantasy’. Weitere Popularität erlangte er, nachdem einige seiner bekanntesten Songs in den Medien erschienen waren. Seine bekanntesten Kompositionen, wie ‘The Blower’s Daughter’, ‘9 Crimes’, ‘Cannonball’ und ‘I Don’t Want to Change You’, bedienen sich scheinbar einfacher Mittel, treffen aber immer mitten ins Herz. Man sagt, die Magie seiner Lieder sei am lebendigsten, wenn er allein oder mit einer kleinen Band auftritt. Im Frühjahr wird er auf Europatournee gehen und seine ungarischen Fans können sich davon beim Bartók-Frühling in der Müpa Budapest überzeugen.

04. April 2023 – Benjamin Eredics: Schlösser, Krieger, Grenzen – Premiere
Mitwirkende: Péter Kiss – Klavier, aktuelle und ehemalige Studenten der Volksmusikabteilung der Liszt-Akademie, Symphonieorchester der Liszt-Akademie
Erzähler: Géza Hegedűs D.
Dirigent: Gergely Ménesi
Regie: Miklós Vecsei H.
Generationen haben István Feketes Roman aus dem Jahr 1937, Das Testament des Aga von Koppány, und den dreißig Jahre später gedrehten Film gleichen Titels genossen. Diese Werke inspirierten Benjamin Eredics zu seiner lebhaften, ereignisreichen Tanzmusik, in der die charakteristischen Figuren der Epoche und die romantische Kulisse der Schlösser an der Grenze in der Sprache des Tanzes zum Leben erweckt werden. Die Musik des Stücks verbindet auf überzeugende Weise das musikalische Milieu des späten 16. Jahrhunderts mit der Volksmusik, die modernen instrumentalen Effekte mit dem Temperament der Tanzmusik. Diese farbenprächtige Welt wird von Musikern vermittelt, die in verschiedenen Stilen zu Hause sind, und der symphonische Klang vermischt sich auf berauschende Weise mit dem Klang der Volksinstrumente. Das Werk von Benjamin Eredics wurde beim Kompositionswettbewerb der Müpa Budapest mit einem Preis ausgezeichnet, und beim Bartók-Frühling kann das Publikum dieses Stück für Tanztheater zum ersten Mal hören.

05. April 2023 -Dénes Várjon and the Concerto Budapest
19:30 Musikakademie

05. April 2023 –  Nik Bärtsch: Gedanken über Bartók
20:00 Uhr Haus der Ungarischen Musik

Der Schweizer Pianist und Komponist Nik Bärtsch ist eine Ausnahmeerscheinung des modernen Jazz, und man fragt sich oft, inwieweit seine hypnotische, meditative Musik noch als Jazz bezeichnet werden kann. Auf seinem neuesten Album Entendre kombiniert er Elemente aus einer Vielzahl scheinbar disparater musikalischer Welten auf eine für ihn typische Weise. “Wenn wir Bartóks These akzeptieren, dass es einst ein einheitliches musikalisches Urmeer gab, das aber durch die verschiedenen kulturellen Entwicklungen geteilt wurde, dann müssen wir sagen, dass Bärtsch jetzt an der Wiedervereinigung arbeitet”, schrieb ein Rezensent. Er betrachtet seine neuen Stücke nicht so sehr als feste, endgültige Kompositionen, sondern als Rahmen, als Muster, die auf viele verschiedene Arten gefüllt werden können. Sie sind wie essentielle Bewegungen in einer Kampfsportart, die an jede Situation angepasst werden können. In seinem Budapester Konzert wird er sich mit ungarischen Musikern zusammentun, um diese Situationen aus der Richtung von Bartóks Musik anzugehen.

06. April 2023 – Péter Eötvös und das Klangforum Wien
19:30 Müpa

Ligeti 100
Ligeti: Kammerkonzert
Ligeti: Violinkonzert
Ligeti: Cellokonzert
Ligeti: Klavierkonzert
Mitwirkende: Barnabás Kelemen – Violine, László Fenyő – Cello, Zoltán Fejérvári – Klavier, Klangforum Wien
Dirigent: Péter Eötvös
Péter Eötvös sagte über sein eigenes musikalisches Denken und das von György Ligeti: “Wir betonen und artikulieren auf die gleiche Art und Weise, wir denken in einem ähnlichen harmonischen System, obwohl jeder von uns natürlich sein eigenes System hat und die beiden unähnlich sind. Es ist jedoch leicht zu erkennen, dass Bartóks Artikulation und harmonisches Denken unser Nährboden waren und dass jeder von uns daraus seine eigene Welt erschaffen hat.”
Im Jahr 2023 wird die internationale Musikwelt den 100. Geburtstag von György Ligeti feiern, dessen reiches und farbenfrohes Oeuvre weiterhin frisch, inspirierend und schillernd ist. Bei ihrem Ligeti-Konzert werden das Klangforum Wien, das zu den Pionieren der Aufführung neuer Musik gehört, und Péter Eötvös vier Konzerte präsentieren. Jedes verkörpert eine ganz andere musikalische Welt, aber alle sind brillant geschriebene und fesselnde Stücke, die trotz ihrer Komplexität eine unmittelbare Wirkung sowohl auf den Interpreten als auch auf das Publikum haben. Die Mitwirkenden sind die führenden Solisten der ungarischen Szene, Barnabás Kelemen, László Fenyő und Zoltán Fejérvári.Dieses Konzert des Bartók Frühlings wird von Müpa Budapest als gemeinsame Veranstaltung mit dem Heidelberger Frühling Musikfestival präsentiert.

7. April 2023 – György Vashegyi mit dem Orfeo Orchestra und dem Purcell Choir
19:30 Pesti Vigadó
Stölzel: Jesus, als der für das verlorene Schäflein leidende- und sterbende gute Hirte (1727)
Evangelist: Zoltán Megyesi
Jesus: Márton Komáromi
Mitwirkende: Ágnes Kovács, Katalin Szutrély – Sopran, Eszter Balogh – Mezzosopran, Péter Bárány – Countertenor, Lóránt Najbauer – Bass, Orfeo Orchestra, Purcell Choir
Dirigent: György Vashegyi
Gottfried Heinrich Stölzel war einer der renommiertesten Musiker seiner Zeit, zu dessen Bewunderern auch Johann Sebastian Bach gehörte. Seine 1727 komponierte Passion – Jesus als der gute Hirte, der für die verlorenen Schafe leidet und stirbt – ist eines der großartigsten und komplexesten Werke der Gattung, das fast drei Jahrhunderte lang unaufgeführt geblieben ist. Levente Gyöngyösi bereitete das Aufführungsmaterial anhand der handschriftlichen Originalpartitur des Komponisten vor, die in einer Berliner Bibliothek erhalten geblieben ist. Das Libretto wurde von Péter Illényi und Péter Mészáros bearbeitet.
Im Vorwort zu seiner Komposition schrieb Stölzel: “Dieser große Freund des Menschengeschlechts und sein liebster Erlöser liebte es, sich vor seinen Jüngern als guter Hirte zu bezeichnen. Neben dem Neuen Testament sind auch die Bücher des Alten Testaments voll von dieser schönen Metapher. Es ist weder meine Absicht noch reicht der Platz aus, um hier ausführlich die Zärtlichkeit zu beschreiben, mit der sich der treue Hirte seiner geliebten Herde zuwendet…” Die Interpretation von György Vashegyi und seinen Ensembles des Werks, das die Geschichte der Passion Jesu erzählt, verspricht eine der aufregendsten Aufführungen der Konzertsaison zu werden.

8. April 2023 – Benjamin Appl und das Gabetta Consort
19:30 Musikakademie
Bach: Orchestersuite Nr. 2 in h-Moll – Ouvertüre, BWV 1067
Bach: “Hier, in meines Vaters Stätte” – Arie, BWV 32
Bach: “Ja, ja, ich halte Jesum fest” – Arie, BWV 157
Bach: Orchestersuite Nr. 2 in h-Moll, BWV 1067 – Bourrée, Polonaise, Menuet, Badinerie
Bach: “Die Welt mit allen Königreichen” – Arie, BWV 59
Bach: “Wenn Trost und Hülf ermangeln muß” – Arie, BWV 117/4
Bach: Violinkonzert Nr. 1 in d-Moll, BWV 1052R
Bach: “Ich habe genug” – Kantate, BWV 82
Mitwirkende: Benjamin Appl – Bariton, Gabetta Consort
Dirigent und an der Violine: Andrés Gabetta
Das Gabetta Consort bringt ein großartiges Bach-Programm zum Bartók-Frühling. Das Schweizer Ensemble, das sich auf Barockmusik spezialisiert hat, wurde 2019 gegründet. Sein Leiter, der Geiger Andrés Gabetta, setzt den Ansatz fort, den er seit 2010 in der Cappella Gabetta verfolgt, nämlich obskure oder sogar unbekannte Werke zu erforschen, die mit einer Vielzahl von Musikstilen kombiniert werden können, um überraschende und ungewöhnliche Programme zu schaffen.
Das Gabetta Consort tritt regelmäßig in den führenden Konzertsälen der Welt auf, wie dem Wiener Musikverein, der Berliner Philharmonie, der Kölner Philharmonie und der Tonhalle Zürich, und hat mit Künstlern wie Jakub Józef Orlińsky, Franco Fagioli, Vivica Genaux, Gábor Boldoczki und Valer Sabadus zusammengearbeitet.
Benjamin Appl, der Bariton des Konzerts, der früher Dietrich Fischer-Dieskau als Mentor hatte, ist in den letzten Jahren in die Riege der gefeiertsten Sänger der Welt aufgestiegen. Kritiker loben seine Stimme für ihren unerschöpflichen Farbenreichtum und seine Vortragsweise für ihren hochexpressiven Charakter, der angeblich das goldene Zeitalter der Gesangskunst zurückgebracht hat.

9. April 2023 – Ungarisches Staatliches Volksensemble: Sein Kreuz erblühte – Tanzdrama für das Osterfest
19:00 Müpa
Darsteller: Tänzer und Orchester des Ungarischen Staatlichen Volksensembles
Mitwirkende: Júlia Kubinyi, Eszter Pál, Milán Hetényi – Gesang, Gábor Gera – Akkordeon, Domonkos Farkas – Orgel, Gergely Okos – ütőgardon, Schlagzeug, Saint Ephraim Male Choir (künstlerische Leiter: Tamás Bubnó, Lőrinc Bubnó), Konzert-Ensemble der Budapesti Énekes Iskola (künstlerische Leiter: Tamás Bubnó, János Mezei), Schüler der Deák Diák Musikalischen Grund- und Mittelschule, Schüler der Ungarischen Tanzakademie (Abteilungsleiter: Béla Ónodi)
Musikalischer Leiter: István Szalonna Pál
Musikredakteure: Tamás Bubnó, Attila Gera, Milán Hetényi, Attila Mihó, István Szalonna Pál
Ethnographischer Berater: János Vas
Produktionsdesign: György Árvai
Animation: Zsolt Korai
Berater für traditionelle Kostüme: Krisztina Palik, Edit Szűcs, Borbála Winklerné Petri-Kiss
Kostüme: Edit Szűcs
Ton: Péter Szabó
Beleuchtung: Ákos Gimpel
Assistenten der Choreographen: Beatrix Borbély, Andrea Lévay
Choreograph: György Ágfalvi, Máté Farkas, Klára Hetényi-Kulcsár, Zsolt Juhász, Gábor Mihályi
Choreograph, Regisseur: Gábor Mihályi
Die Tanzproduktion des Ungarischen Staatlichen Volksensembles für das Osterfest stützt sich sowohl auf die Liturgien der verschiedenen Konfessionen als auch auf die alten bäuerlichen Bräuche und Lieder der weit voneinander entfernten Regionen des Karpatenbeckens. Die jeweiligen Osterrituale des Szeklerlandes, des Rábaköz, des ehemaligen Oberungarns und des Südens der Großen Ungarischen Tiefebene – sowohl die christlichen als auch die heidnischen – werden in einer einheitlichen dramatischen Form verbunden.
Das aufregende musikalische Gewebe der Aufführung besteht nicht nur aus Volksliedern, religiösen Volksweisen und Tanzmusik, sondern auch aus den österlichen Liedern der römisch-katholischen, protestantischen, griechisch-katholischen und orthodoxen Kirchen sowie aus archaischen Volksgebeten. Die meisten von ihnen stammen aus der fernen Vergangenheit, aus der Zeit vor der Bekehrung zum Christentum. Diese Aufführung des Bartók-Frühlings wurde von Müpa Budapest als gemeinsame Veranstaltung mit Hungarian Heritage House – Hungarian State Folk Ensemble präsentiert.

10. April 2023 – Sara Baras: Alma (Soul)
19:00 Müpa

Dargestellt von: Sara Baras, Chula García, Charo Pedraja, Daniel Saltares, Cristina Aldón, Noelia Vilches, Marta de Troya – Tanz, Rubio de Pruna, Matías López “El Mati” – Stimme, Keko Baldomero, Andrés Martínez – Gitarre, Diego Villegas – Saxophon, Akkordeon, Flöte, Antón Suárez, Manuel Muñoz “El Pájaro” – Schlagzeug
Mitwirkende: Juana la del Pipa, Israel Fernández, Rancapino Chico – Gesang, Alex Romero – Klavier, José Manuel Posada “Popo” – Kontrabass
Geschrieben von: Sara Baras
Text: Santana de Yepes
Musik: Keko Baldomero
Kulisse: Peroni, Garriets
Kostüme: Luis F. Dos Santos
Beleuchtung: Antonio Serrano, Chiqui Ruiz
Choreograph, Regie: Sara Baras
Sara Baras gilt als eine der größten Flamenco-Tänzerinnen aller Zeiten und hat im Laufe ihrer drei Jahrzehnte währenden Karriere unzählige Auszeichnungen und Ehrungen erhalten. 1998 gründete sie das Ensemble, das es ihr ermöglichte, ihre choreografischen und regietechnischen Ideen vollständig umzusetzen. Ihre hypnotische Bühnenpräsenz hat das Publikum in der Londoner Royal Albert Hall, dem Sydney Opera House, dem Champs-Élysées Theater in Paris und dem New York City Center verzaubert.
Mit Alma kehrt Sara Baras sowohl zu den Wurzeln des Flamenco als auch zu den fiebrigen Anfangstagen ihrer Karriere zurück. Sie bezeichnete die Produktion als eine große Umarmung, in der verschiedene Formen und Stile des Tanzes aufeinandertreffen und interagieren können. Alma ist auch eine Art, die Welt und das Leben zu betrachten, mit dem Rhythmus im Zentrum, der Ursprung und Ziel von allem ist.

10. April 2023 – Muzsikás 50 
20:00  Müpa
Die Mitglieder der Band: Mihály Sipos – Violine, Zither, Stimme, László Porteleki – Violine, Koboz, Tambura, Stimme, Péter Éri – Viola, Kontra, Mandoline, Blockflöten, Stimme, Dániel Hamar – Kontrabass, Gardon, Schlagzeug, Stimme
Mitwirkende: Hanga Kacsó, Mária Petrás – Gesang, Sándor Csoóri Jr – Violine, Viola, Balázs Fülei – Klavier, Kálmán Balogh – Cimbalom, István Berecz, Zoltán ‘Batyu’ Farkas, Ildikó Tóth – Tanz, Pro Musica Mädchenchor (Chorleiter: Dénes Szabó), Muzsikás Festival Ad Hoc Tanzensemble (künstlerischer Leiter: Zoltán ‘Batyu’ Farkas)
Im Frühjahr 1973 beschlossen drei junge Männer, der Mathematiker Mihály Sipos, der Geophysiker Dániel Hamar und der noch studierende Sándor Csoóri Jr., eine Band nach dem Vorbild alter ungarischer Bauernstreicherkapellen zu gründen, bei denen die Sologeige von einer Bratsche und einem Kontrabass begleitet wurde. “Die Dorfbewohner nannten diese Musiker muzsikások. Das brachte uns auf die Idee, unsere Band Muzsikás zu nennen.” Die Band sagte 1978: “Das Wichtigste an unserer Musik ist, dass sie sich so wenig wie möglich vom Spiel der Muzsikások unterscheidet, wenn man bedenkt, dass diese Farbe völlig abwesend ist. Wir versuchen, diese Art von Musik zu verbreiten und zu popularisieren.” Im 50. Jahr ihres Bestehens scheinen sie eine Aufgabe gefunden zu haben, mit der sie ihre Zeit füllen können. Das Jubiläumskonzert versucht, die meisten Etappen dieser Reise durch ein halbes Jahrhundert in Erinnerung zu rufen.

11. April 2023 – Sara Baras: Alma (Soul)
19:00  Müpa

12. April 2023 – Der skeptische Geist – Gábor Hollerung und das Budafok Dohnanyi Orchester
19:30  Müpa
R. Strauss: Also sprach Zarathustra
Milton: Das verlorene Paradies – Auszug
Levente Gyöngyösi: Tragœdia Temporis I – basierend auf Imre Madáchs dramatischem Gedicht Die Tragödie des Menschen – Uraufführung
Vorabend: Gabriella Balga
Adam: Zoltán Megyesi
Kind: Eszter Zemlényi
Luzifer: Csaba Sándor
Der Herr: Krisztián Cser
Mitwirkende: Eszter Ónodi – Prosa, Budafok Dohnanyi Orchester, Cantemus Choral Institute Nyíregyháza (Chorleiter: Soma Szabó), Pro Musica Mädchenchor (Chorleiter: Dénes Szabó)
Dirigent: Gábor Hollerung
Gastgeber: Sándor Lukács
Konzept, Dramaturgie: András Visky
Libretto: Judit Ágnes Kiss
Die beiden Kompositionen auf dem Programm des Budafok Dohnanyi Orchesters befassen sich mit den Wegen der Welt. Richard Strauss ließ sich von Nietzsches epochalem Werk inspirieren, während Levente Gyöngyösi einen nationalen Klassiker, das Stück von Imre Madách, wählte. Letzteres ist ein preisgekröntes Stück des Kompositionswettbewerbs 2020 von Müpa Budapest, das nun seine Weltpremiere erleben wird. Es ist der erste der geplanten vier Teile von Tragœdia Temporis, einem groß angelegten szenischen Oratorium, und handelt von der Schöpfung, dem Leben von Adam und Eva im Paradies und ihrer Vertreibung aus Eden.
In dem Werk, dessen Libretto von Judit Ágnes Kiss nach dem Konzept von Levente Gyöngyösi und András Visky geschrieben wurde, kommt eine sehr wichtige Figur vor, die in Madáchs Drama nicht vorkommt: ein Kind, eine Engelsperson, die schon vor der Schöpfung an der Seite des Herrn war. “Der Herr hat mich als erstes seiner Werke hervorgebracht, vor seinen alten Taten”, heißt es im Buch der Sprüche. “Ich wurde vor langer Zeit geformt, ganz am Anfang, als die Welt entstand.” Später heißt es: “Dann war ich ständig an seiner Seite. Ich war Tag für Tag von Freude erfüllt und freute mich immer in seiner Gegenwart.” In Madách ist das Hauptwerk bereits fertiggestellt, wenn das Stück beginnt, während in diesem Oratorium “die Welt als Prolog des Werks entsteht, in der Gegenwart des Zuschauers, durch den Erwerb der Sprache durch das Kind”, so András Visky.

12. April 2023 – Mazaher – Das Eröffnungskonzert des Budapest Ritmo
20:00 Haus der Ungarischen Musik
Ganz im Geiste von Zar spielen Frauen die Hauptrolle in der ägyptischen Band Mazaher: Um Sameh, Um Hassan und Nour El Sabah gehören zu den letzten Vertreterinnen des Genres. Zar ist eine uralte, jahrhundertealte Tradition und eine rituelle Musik, die zur Reinigung und Versöhnung der Seele beiträgt, weshalb sie auch bei unzähligen Riten eine wichtige Rolle spielt.
Es wird angenommen, dass die Zar-Musik ostafrikanischen Ursprungs ist, und obwohl die Tradition vor allem in Ägypten blühte, war die rituelle Praxis selbst bis auf die arabische Halbinsel und Persien bekannt. Das Mazaher Ensemble präsentiert nicht nur die Musik der Zeremonie, sondern auch das Ritual selbst. Der Eröffnungsabend von Budapest Ritmo gibt nicht nur den Ton für die Konzertreihe an, sondern hilft Ihnen auch, sich geistig auf die besonderen Erlebnisse einzustimmen. Nicht weniger heilig sind die Dimensionen, in die der Eröffnungsakt des Abends, die marokkanische Tariqa, das Publikum erhebt. Die von Saïd Tichiti gegründete Band spielt Gnawa, eine uralte Form der Trance-Musik, “den ältesten Rock’n’Roll der Welt, der 4000 Jahre zurückreicht”. Es wäre eine Schande, sie zu verpassen.
Vor dem Konzert hält Mazaher um 18.30 Uhr einen Instrumental-Workshop im Vortragssaal des Hauses der Musik ab. Der Workshop kann von Inhabern einer Konzertkarte kostenlos besucht werden, eine vorherige Anmeldung ist jedoch erforderlich. Anmeldeschluss ist der 12. April um 12 Uhr.
Dieses Konzert des Bartók-Frühlings wird von Müpa Budapest als gemeinsame Veranstaltung mit Hangvető und House of Music Hungary präsentiert.

13. April 2023
17:00 Budapest Ritmo Showcase – Szimpla Kert

14. April 2023
10:00 Budapest Ritmo – In den Klubs von Budapest

15. April 2023
10:00 Budapest Ritmo – In den Klubs von Budapest

15. April 2023  – Dániel Csengery: Frau Holle – premiere
11:00 Müpa

Aliz, das fleißige Mädchen: Dalma Süle
Lujza, das faule Mädchen: Viktória Mester
Frau Holle / Witwe: Andrea Meláth
Erzählerin: Ákos Kőszegi
Mitwirkende: Budapester Streicher
Dirigent: Zsolt Jankó
Libretto: Viktória Kiss
Dramaturgie: Kata Tóth
Produktionsdesign: MADÁR
Bühnenbild, Kostüme: Yvette Alida Kovács
Assistent des Regisseurs: János Vári
Regie: János Szemenyei
Das Bühnenwerk von Dániel Csengery war Preisträger des Kompositionswettbewerbs 2020 der Müpa Budapest in der Kategorie Kinderoper. Das Stück basiert auf dem bekannten Märchen, und der Komponist, der für Theater und Film u.a. Musik für Liza, die Fuchsfee komponiert hat, ließ sich von der Figur des Aliz inspirieren: Wie das fleißige Mädchen fühlt er sich zu ungewöhnlichen und riskanten Situationen hingezogen und möchte das Unbekannte erkunden. Diese farbenfrohe Musik, einfallsreich instrumentiert, schwungvoll und melodisch, mit würzigen Harmonien, wird das Herz und die Ohren eines aufgeschlossenen Kindes verzaubern, während sie für Erwachsene, die die Welt der Oper gut kennen, eine komplexe Erfahrung darstellt. Unter der Regie von János Szemenyei, einem vielseitigen Talent des Musiktheaters, ist Frau Holle mit einer Reihe hervorragender Künstler besetzt, so dass neue und alte Liebhaber des Genres in das Universum dieses frischen Stücks eintauchen können.
Kinderoper in einem Akt, auf Ungarisch
Die Aufführung wird für Zuschauer ab 8 Jahren empfohlen.

15. April 2023  – EELS
19:00– Akvárium Klub
Mark Oliver Everett und EELS, die von ihm 1991 gegründete Band, veröffentlichten 2022 Extreme Witchcraft, ihr neuestes, vierzehntes Studioalbum. Nach mehr als zwanzig Jahren konnte die Gruppe wieder mit John Parish zusammenarbeiten, mit dem sie einst das äußerst erfolgreiche Album Souljacker aufnahm. “John Parish ist einer der ausgeglichensten und höflichsten Menschen, die ich je getroffen habe”, sagte Everett einmal. “Ein wahrer Gentleman. Aber wenn er ins Studio geht, wird er zu einem verrückten Wissenschaftler. Wenn Sie mit John Parish Musik machen, bekommen Sie Dinge, die sonst niemand hat. Er hat einen wirklich einzigartigen Werkzeugkasten und eine einzigartige musikalische Einstellung. Vielleicht ist seine Höflichkeit ein Bewältigungsmechanismus, um Mr. Hyde unter Kontrolle zu halten, wenn er nicht in seinem Labor ist.” Die Songs auf dem neuen Album handeln von großen und kleinen Dingen, von Sterblichkeit und trägen Los Angeles-Bienen, vom Postboten, der zu unmöglichen Zeiten klingelt.
Eröffnet wird der Abend von dem dynamischen französischen Rock-Blues-Duo The Inspector Cluzo, das dem ungarischen Publikum bereits bewiesen hat, dass zwei Musiker genauso viel Lärm und Aufregung erzeugen können wie eine ganze Band.
Dieses Konzert des Bartók-Frühlings wird von Müpa Budapest als gemeinsame Veranstaltung mit dem Akvárium Klub präsentiert.

16. April 2023
11:00 Dániel Csengery: Frau Holle – Müpa
15:00 Dániel Csengery: Frau Holle – Müpa

16. April 2023 – Kristóf Baráti and the Philharmonia Orchestra
19:30– Müpa
Beethoven: Leonore Ouvertüre Nr. 3, Op. 72b
Bartók: Violinkonzert Nr. 1
Sibelius: Sinfonie Nr. 5 in Es-Dur, Op. 82
Mitwirkende: Kristóf Baráti – Violine, Philharmonia Orchestra
Dirigent: Santtu-Matias Rouvali
Der finnische Maestro Santtu-Matias Rouvali ist Chefdirigent der Göteborger Symphoniker und des Philharmonischen Orchesters Tampere. In der Saison 2022-2023 trat er sein zweites Jahr als Chefdirigent des Philharmonia Orchestra an und löste damit Esa-Pekka Salonen ab. Seit mehr als sieben Jahrzehnten ist das Philharmonia Orchestra eine dominierende Kraft in der Musikwelt. Das angesehene britische Orchester, das gerne aus der Welt der Konzertsäle und Aufnahmestudios heraustritt und kühn mit den Möglichkeiten der Informationstechnologie des 21. Jahrhunderts und den Beziehungen zum Publikum experimentiert, ist eine große Chance für einen innovativen Künstler wie Santtu-Matias Rouvali.
Auf dem Programm ihres Budapester Konzerts stehen der finnische Nationalklassiker, Sibelius’ großartige Symphonie Nr. 5, sowie je ein Werk von Brahms und Bartók. Bartóks frühes Violinkonzert, das von romantischer Leidenschaft und Jugendstildekadenz geprägt ist, wird den Solisten des Abends, Kristóf Baráti, zum Strahlen bringen.

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