Das Bad von Memi Pasha, eines der außergewöhnlichen Gebäude der türkischen Zeit in Pécs

Das Bad von Memi Pasha, eines der außergewöhnlichen Gebäude der türkischen Zeit in Pécs

Zu den bemerkenswerten Gebäuden aus der Türkenzeit in Pécs gehört das Bad von Memi Pascha, das im 18. Jahrhundert von den Franziskanern abgerissen wurde.

Eines der berühmtesten Denkmäler der türkischen Badekultur wurde irgendwann im 16. Jahrhundert errichtet, wahrscheinlich in der Nähe der Moschee und Medrese des Paschas.

Da die türkischen Aristokraten – im Sinne ihrer Religion – sich selbst oder ihren Familien keine irdischen Güter anhäufen durften, hatten sie ihre Einnahmen entweder verlebt oder ihr Geld in die Gründung von religiösen und kulturellen Institutionen investiert. Sie hatten vor allem Dschamis, Moscheen und Derwischklöster zur Labe der Seele, sowie Grabkapellen und Türben zum Gedenken der Toten gebaut.

Bäder waren ein fester Bestandteil des muslimischen Lebens, nicht nur aus gesundheitlichen Gründen, sondern auch aus religiösen Gründen. Wo es möglich war, wurde Themalwasser verwendet und wo dies nicht möglich war, wurden Dampfbäder, sogenannte Hammams, gebaut. Da es im Stadtzentrum von Pécs kein Thermalwasser gab, wurde hier ein Bad kombiniert mit einem Heizhaus gebaut.

Das Besondere an Memi Paschas Bad war, dass es sowohl Männer als auch Frauen  gleichzeitig benutzen konnten, aber natürlich streng voneinander getrennt – für Frauen war es fast der einzige Ort, an dem sie ein gemeinschaftliches Leben führen konnten.

Auch der türkische Reisende Evlia Cselebi, der zwischen 1660 und 1664 Pécs besuchte, schrieb über das Bad von Memi Pascha mit sehr lobenden Worten: „Das Bad von Memi Pascha befindet sich in der Nähe der Moschee von Memi Pascha, ein warmes Bad mit einem angenehmen und schönen Gebäude.

Die Räume und das Wasser des Dampfbades wurden einst mit einer Fußbodenheizung beheizt. In seiner Halle befand sich ein Zierbrunnen, der heute im Umbau zu sehen ist. Neben den Wänden standen Sitzbänke, Sofas. Nach der Vorhalle gab es einen schmalen Raum namens “Tepidarium”, in dem die Badegäste von einem geschnitzten Wandbrunnen und einem Waschbecken, Sitz- und Ruhebänken erwartet wurden. Heute sind sie auch im Umbau zu sehen. Der dritte, größere Raum hatte auch Bänke. In der Nähe des Eingangs befand sich der achteckige Stein, auf dem Badegäste massiert wurden.

Die Räume waren von Kuppeln bedeckt, und die Beleuchtung wurde durch sechseckige Öffnungen gewährleistet, die in die Gewölbe und Kuppeln geschnitten waren.  In den überdachten Räumen des ehemaligen Badehauses und des Brennstofflagers sowie in der Eingangshalle wurde eine kleine Ausstellung eingerichtet, die die türkischen Bäder in Ungarn und die Geschichte der Ausgrabung des Bades präsentieren.

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