Kisgyőr erwartet die Besucher mit 100 holzgeschnitzten Wundern am südlichen Fuße des Bükk-Gebirges

Kisgyőr liegt in einem Tal des Bükk-Gebirges in einer wunderschönen Naturlandschaft südwestlich von Miskolc.

Von der 1.500-Einwohner-Gemeinde aus sind überall hohe Hügel zu sehen, denn im Norden und Westen umgibt sie das sechs- bis siebenhundert Meter hohe Bükk-Gebirge, im Süden und Osten niedrigere Hügel. Die Luft ist klar, Kisgyőr ist von Ruhe und Frieden umgeben und war schon in der Bronzezeit eine Siedlung.

Die Weinberge und Obstbäume an den Südhängen der Hügel bieten im Frühling einen atemberaubenden Anblick, als hätte man eine riesige Blumengirlande um das Dorf gewickelt.

Wem das noch nicht Grund genug ist, einen Frühlingsausflug nach Kisgyőr zu planen, dem können wir noch einige weitere Attraktionen empfehlen. Mehr als 100 einzigartige, handgefertigte Holzschnitzereien schmücken das Dorf. Wohin man auch geht, ob zu Fuß oder mit dem Auto, man kommt an diesen Kunstwerken vorbei.

Das größte und spektakulärste Kunstwerk ist der Kalvarienberg am Stadtrand von Kisgyőr.

Der von Volkskunsthandwerkern geschnitzte hölzerne Kalvarienberg wurde am Palmsonntag 2016 eingeweiht und gesegnet. Die Szenen des Kreuzweges werden von Engeln gehalten, die in Form von Fischen am Hang stehen. Vor den Engeln haben die Künstler Keramiktafeln auf schiffsförmigen Grabsteinen angebracht, auf denen die Besucher die Geschichte der einzelnen Stationen schriftlich nachlesen können.

Auch die Bepflanzung ist auf die Geschichte abgestimmt: An den Stationen, die das Gute im Menschen thematisieren, werden Rosenbäume gepflanzt, an den Stationen, die das Böse thematisieren, Salweiden.

Am Ende der Stationen erhebt sich das fünf Meter hohe Kruzifix, dessen Wurzeln in den Himmel ragen. Es zeigt nicht den gekreuzigten Leib Jesu, sondern ein im Mittelalter verwendetes Lebensmotiv. Das rechte Kreuz ist mit der kunstvollen Schnitzerei einer Tulpe verziert, die sich zum Kreuz Christi neigt, da es das Kreuz des bekehrten Schächers ist, während das linke Kreuz nur eine symbolische Schnitzerei aufweist. Am Ende der Straße steht eine riesige Sonnenscheibe, Symbol der Auferstehung.

In der Dorfmitte steht die 2014 fertiggestellte ökumenische Krippe, die in ihrer Größe, Technik und Motivik einzigartig in Mitteleuropa ist.

Die Krippe besteht aus 17 Figuren und 4 Kirchentürmen.

Die Türme, die die vier Religionsgemeinschaften symbolisieren, sind in ihrer Einheit vereint, obwohl sie getrennt sind. Die ökumenische Krippe wurde in einem Tal errichtet, damit die Höhen und Tiefen noch deutlicher sichtbar werden. Oben auf dem Felsen stehen Engel und verkünden mit Posaunen die Frohe Botschaft. Die Hirten und die Heiligen Drei Könige  steigen von der Felswand herab. Am tiefsten Punkt des Tales findet man das Jesuskind, Josef, Maria und der Stall mit den Tieren. Die Holzskulpturen tragen Motive der ungarischen Volkstracht.

Und was darf bei einem Ausflug ins Bükk-Gebirge nicht fehlen? Das Bergpanorama! In Kisgyőr kann man es von dem im August 2021 errichteten Aussichtsturm Szent Korona (Stephanskrone) genießen, und schon der Weg dorthin ist ein Erlebnis. Die Skulpturen auf der Promenade Király wurden von dem Holzschnitzer István Kiss entworfen, der auch die Statue des Heiligen Stephan geschaffen hat. Auf der Promenade stehen auch die geschnitzten Statuen der Heiligen László und Béla IV. Der Aussichtsturm ist mit dem Auto leicht erreichbar, in der Nähe gibt es kostenlose Parkplätze.

Das 16 Meter hohe Bauwerk, das die nationale Einheit symbolisiert, ist kein gewöhnlicher Aussichtspunkt, da sein Dach mit der Heiligen Krone abschließt.

Die Krone hat einen Durchmesser von acht Metern und wird von Trachtenträgern in einem Kreis gehalten, der in acht Regionen von Gyimes bis Őrvidék unterteilt ist, was das Zusammengehörigkeitsgefühl symbolisiert. Am unteren Ende befinden sich acht Lebensbäume. Im Inneren befindet sich eine Ausstellung über die Stephanskrone, die mit Hilfe des Hermann Otto Museums in Miskolc zusammengestellt wurde. Hier befindet sich auch die Gedenksäule von György Fekete, dem ehemaligen Präsidenten der Ungarischen Akademie der Künste.

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