Strahlende Gesundheit – Schmerzfrei mit Radon?

Thermalwasser ist nicht gleich Thermalwasser. Aber Heilwasser und Thermalwasser sind auch nicht unbedingt dasselbe. Wer hat da den Durchblick?

In Ungarn, sowie in Deutschland oder Österreich, ergibt sich die Begriffsbestimmung aus der Wassertemperatur. Als Heilwasser gilt natürliches Quellwasser aus unterirdischen, reinen Wasservorkommen. Dabei ist ausschlaggebend, dass das Wasser mindestens 1 Gramm gelöste Mineralstoffe bzw. Spurenelemente zu enthalten hat.  Somit ist jedes Thermalwasser Heilwasser, aber umgekehrt gilt es nur, wenn das Wasser am Quellaustritt mindestens 20 Grad hat.

Ungarn ist außerordentlich reich an Thermal- und Heilquellen, die nachgewiesen gesundheitsfördernd sind und eine Reihe therapeutischer Maßnahmen bei diversen Beschwerden und Krankheitsbildern eröffnen.

Die Klassifizierung der Thermalwässer erfolgt nach dem höchsten Anteil der darin enthaltenen Mineralien, so wurden sie schon zum Beispiel in frühesten Zeiten nach Geruch und Geschmack unterschieden. Dank der diversen geologischen Gegebenheiten in Ungarn findet man Säuerlinge, alkalische Thermalwässer, Schwefelbäder, Thermalwässer mit hohem Kalkgehalt, Bitterwässer, Solen, eisen- und alaunhaltige Heilwässer, Brom-Jod-Wässer, sowie radonhaltige Wässer.

Aber Halt! Dass Mineralstoffe und Spurenelemente, die im Wasser gelöst beim Baden durch die Haut aufgenommen werden, gesundheitsfördernd sind, klingt doch plausibel. Bei Radon hört man aber womöglich Sirenenalarm. Radon ist doch radioaktiv, oder nicht? Wie wird also aus dem Killerpotenzial gesegnetes Heilmittel?

Was ist eigentlich Radon? Die Antwort ist, wie bei den Thermalwässern, in der Tiefe zu suchen. In der Erdkruste enthalten sauerstoffhaltige Minerale Uran. Beim Zerfall von Uran entsteht Radium, das die Quelle des Edelgases Radon ist. Radon ist aber auch Teil der natürlichen kosmischen Strahlung, somit ist es auch auf natürliche Weise in der Luft vorhanden.

Wie wirkt Radon? Im Gegensatz zu den wasserlöslichen Substanzen ist Radon als Edelgas chemisch nicht reaktiv. Seine positive Wirkung ist einer niedrigen Alpha-Strahlung zu verdanken, die wie ein Kick für die Zellfunktionen wirkt.

Welche positiven Effekte hat eine Radontherapie? Die natürliche, nachhaltige Schmerztherapie kann durch Inhalieren erfolgen, wie etwa im Heilstollen Bad Kreuznach in Deutschland, oder wie vielerorts üblich, als Badekur. Ergänzend kann auch das Heilwasser getrunken werden.

Die niedrigdosierte Strahlung löst im Organismus einen winzigen Reiz aus, der jedoch stark genug ist, um Organe bis in die Zellebene zu stimulieren, und durch die Aktivierung ihrer Reparaturkapazität die natürlichen Selbstheilungskräfte des Organismus in den Gang zu setzen. Die zellulären und molekularen Wirkmechanismen erfassen auch die Immunzellen, die dafür sorgen, dass Entzündungen gehemmt werden, und selbst die Knochenabbauprozesse sich verlangsamen. Neben dem entzündungshemmenden Effekt werden bei der Therapie auch Endorphine ausgeschüttet und heilungsfördernde Botenstoffe produziert, sodass Schmerzen durch die chronischen Entzündungen von innen heraus, vom Körper selbst gelindert werden. Nachgewiesen ist auch, dass ein Bad im radonhaltigen Heilwasser nicht nur schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt, sondern auch die rasche Geweberegeneration fördert, was nach Sportverletzungen bzw. während der Rehabilitation nach einer OP äußerst vorteilhaft ist. Stimuliert werden aber auch die Schilddrüsenfunktion sowie die Produktion der Nebennierenhormone.

Bei welchen Krankheiten kann Radon helfen? Als spezifisch wirksam erweisen sich radonhaltige Thermalwässer bei Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises, Morbus Bechterew, Arthrose, Verschleißerkrankungen, bei Erkrankungen der Atemwege, Asthma und chronischer Bronchitis sowie bei Hautkrankheiten wie Schuppenflechte, aber auch bei Sklerodermie oder Fibromyalgie.

Wo findet man in Ungarn radonhaltige Thermalquellen? Obwohl radonhaltige Thermalwässer recht selten sind, weil Radon eines der seltensten Elemente auf der Erde ist, gibt es in Ungarn gleich vier radonhaltige Quellen.  Das Gellért- und das Rudas-Bad in Budapest haben die größten Radonkonzentrationen in Ungarn, aber in Eger, im Höhlenbad Miskolctapolca und in Hévíz sind die Thermalwässer auch leicht radonhaltig.

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