Gorka Museum, Verőce

Gorka Múzeum, Verőce

Das Gorka Museum in Verőce präsentiert die evolutionäre Kunst dreier Generationen ungarischer Keramiker, eingebettet in die historische und natürliche Schönheit einer der ältesten Gemeinden am Börzsöny-Gebirge.

In den geschichtsträchtigen Hallen des Gorka-Museums offenbart sich dem kunstsinnigen Besucher eine Welt der keramischen Meisterwerke, welche die kreative Lebenskraft dreier Generationen ungarischer Keramikkünstler einfängt und feiert.

An den Ufern der majestätischen Donau, entfaltet sich Verőce, eine der ältesten Siedlungen am Fuße des erhabenen Börzsöny-Gebirges, als ein Mosaik der Natur in all ihrer erlesenen Pracht – von sanften Bergzügen, malerischen Tälern und lebendigen Flüssen bis hin zu dichten, unergründlichen Wäldern. Diese Ortschaft, reich an architektonischer Finesse, deren Bauten großteils in den späten Jahren des 19. und den frühen des 20. Jahrhunderts errichtet wurden, zog in vergangenen Zeiten zahlreiche Geistesgrößen, Wissenschaftler und Kunstschaffende in ihren Bann. Sie suchten in Nógrádverőce, wie Verőce bis zum Jahre 1965 genannt wurde, Zuflucht und Inspiration. Unter ihnen fanden auch der renommierte Keramiker Géza Gorka und seine Tochter Lívia, deren Wohnsitz in der Szamos Straße 22 heutzutage als Museum dient, ihre künstlerische Heimat.

Das Gorka-Museum, welches nach dem Ableben des Künstlers gemäß seinem letzten Wunsch im familiären Heim in Verőce errichtet wurde, empfängt seit dem Jahre 1972 seine Gäste. Im Parterre dieses stattlichen dreigeschossigen Anwesens werden in wechselnden Ausstellungen jene einzigartigen keramischen Schöpfungen präsentiert, die Géza Gorka in Anlehnung an die traditionellen volkstümlichen Motive seiner Heimat und unter Einsatz modernster Techniken entwickelte, wodurch er der ungarischen Keramikkunst zu internationaler Anerkennung verhalf. Das Schaffen Géza Gorkas zeichnet sich durch eine außergewöhnliche Einfachheit, Reinheit, Harmonie und Schönheit aus, womit er einen unvergänglichen Beitrag zur modernen ungarischen Keramik leistete.

Im ersten Stock des Museums sind in drei der vier Säle die Kunstwerke Gézas zu bewundern, während der vierte Saal den Kreationen seines Enkels Géza Gorka-Foch gewidmet ist. Die Arbeiten seiner Tochter Lívia Gorka-Foch, ausgestellt im einstigen Schlafgemach des Künstlers, zeugen von einem stilistischen Eigenweg. Ihre Objekte entstanden nicht auf der Drehscheibe, sondern wurden in sorgfältiger Handarbeit geformt, wobei sie sich feuerfestem Ton zuwandte. Stets bestrebt, neue Ausdrucksformen zu erforschen, vollzog sie den schrittweisen Übergang von traditionellen Keramikformen hin zur Skulptur. Drei ihrer Außenskulpturen zieren den Innenhof des Anwesens, als stumme Zeugen ihres künstlerischen Schaffens.

Das Vermächtnis dieser drei Generationen steht sowohl für eine tiefe Ehrfurcht vor der Tradition als auch für ein unermüdliches Experimentieren mit den Möglichkeiten des Materials und der Naturgesetze.

In den 1920er Jahren begann Gorkas kontinuierliche Präsenz auf Ausstellungen, zunächst auf nationaler Ebene bei der Gesellschaft für angewandte Kunst und später auch auf internationalen Bühnen, wie etwa bei der Weltausstellung 1958 in Brüssel, wo er den Grand Prix errang. Neben dem Munkácsy-Preis wurden ihm auch der Kossuth-Preis verliehen und er wurde 1959 zum verdienstvollsten Künstler der Volksrepublik Ungarn gekürt. In den 1960er Jahren wurde sein Leben und Werk im Dokumentarfilm “Aus Erde und Feuer” unter der Regie von Ágoston Kollányi porträtiert. Seit dem 29. April 1972 dient das ehemalige Wohn- und Atelierhaus von Gorka als Museum.

Géza Gorka verbrachte seine Jugend in unmittelbarer Nähe seiner hutterischen Wurzeln und zog später mit seiner Familie in das bekannte ungarische Töpferdorf Mezőtúr, wo er bei Balázs Badár, dem renommiertesten Töpfer Ungarns, die Grundlagen der Keramikkunst erlernte. Nach einem inspirierenden Aufenthalt in Deutschland, wo er sich mit den neuesten Strömungen der europäischen Keramikkunst und modernen Technologien vertraut machte, wurde er 1923 nach Nógrádverőce eingeladen, um dort als technischer Direktor und später als Geschäftsführer die “Keramos Rt” zu leiten. Ab 1927 widmete er sich in seiner eigenen Werkstatt am Ende des Gartens seiner Lebensaufgabe, der Keramikkunst.

Die Pforten des Museums stehen samstags und sonntags von 10 bis 18 Uhr offen, während Besuche unter der Woche nach vorheriger Vereinbarung möglich sind.

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