Zwischen Ruinen und Erinnerungen – Entdecken Sie Ónod am Fuße des Bükk-Gebirges!

Im Komitat Borsod-Abaúj-Zemplén, das reich an historischem Erbe und kultureller Pracht ist, entfaltet sich rund um die Burg Ónod und die dazugehörige Gemeinde Ónod eine märchenhafte Szenerie.

Es ist ein Ort, an dem Geschichte und Moderne zu einer harmonischen Symbiose verschmelzen, eingebettet in die natürliche Schönheit der ungarischen Landschaft.

Das historische Erbe von Ónod

Schon seit geraumer Zeit durchziehen die Spuren menschlicher Zivilisation diese Gegend – ein Mosaik aus Fundstücken der Bronze- und Eisenzeit sowie der Skythenzeit legt hiervon eindrucksvoll Zeugnis ab. Bereits im Jahre 1296 fand Ónod, damals noch als Olnod bekannt, seine erste urkundliche Erwähnung. Jene Epoche war auch Zeuge einer weiteren Siedlung namens Farkaskorhija, die gelegentlich als Ober-Ónod (Felső-Ónod) in die Annalen einging.

Im 14. Jahrhundert begann sich Ónod, begünstigt durch seine geographische Lage und die ansässigen Grundherren, das Prädikat einer Stadt zu verdienen. Die Kreuzung des Sajó nahe der Gemeinde und die angrenzenden Straßennetze bildeten das Rückgrat der regionalen Infrastruktur. Peter Cudar, ein namhafter Besitzer jener Zeit, errichtete eine Wehranlage aus Stein nahe dem Ufer des Sajó. Nach dem Erlöschen des Geschlechts Cudar erlebte die Burg eine wechselvolle Geschichte, geprägt von zahlreichen Belagerungen und wechselnden adligen Bewohnern. Besonders in der Kuruzzenzeit kam ihr eine tragende Rolle zu, wenngleich sie in der Folgezeit verlassen wurde. Ab dem 16. Jahrhundert fand Ónod in der Familie Rákóczi Förderer, deren Mitglieder tief mit dem Ort verwoben waren. Obschon die Bevölkerungszahl des Komitats in den Wirren der Türken- und Kuruzzenkriege deutlich sank, erlebte die Siedlung im 18. Jahrhundert einen neuen Aufschwung. Dennoch führten Industrialisierung und ein schwindender kommerzieller Stellenwert in späteren Zeiten zu einem allmählichen Rückgang.

Bereits im 18. Jahrhundert wurde der Grundstein für das heutige Erscheinungsbild der Siedlungsstruktur gelegt. Die damals angelegten Straßen und öffentlichen Plätze bilden bis heute das Rückgrat der Ortschaft, ein Zeugnis beständiger Traditionen in einer sich wandelnden Welt. Abgesehen von minimalen Anpassungen in der Raumordnung, hat dieses Netzwerk die Zeiten weitgehend unverändert überdauert, eine stille Bewahrung der Vergangenheit in der Gegenwart. Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts markiert indessen eine sanfte Weiterentwicklung des Siedlungsbildes, insbesondere im nördlichen Sektor. Hier zeichnen sich behutsame Erweiterungen ab, die sanft in das bestehende Gefüge eingebettet wurden. Diese Entwicklung verdankt sich vornehmlich der privilegierten Positionierung des Areals – erhöht und in unmittelbarer Nähe zur Stadt Miskolc gelegen. Diese Lage begünstigte eine natürliche Expansion, welche die Symbiose aus historischer Substanz und moderatem Wachstum eindrucksvoll unter Beweis stellt.

Die Burg Ónod: Ein Portal in die Zeiten längst vergangener Tage

Einst aus dem Herzen eines ehemaligen Sumpfes, umarmt von einem Netz aus Flüssen und Bächen, erhebt sich die Burg Ónod auf einer Kies- und Sandterrasse – ein Bollwerk, das durch seine Lage vor Überschwemmungen geschützt und nur schwer zu erreichen war. Ihre fundamentale Rolle in der Verteidigung wichtiger Übergänge, wie jener des Flusses Sajó, sowie essentieller Routen gen Osten, verlieh der Festung strategische Unverzichtbarkeit.

Ihre Chronik nimmt ihren Anfang im 14. Jahrhundert, in einer Zeit, als die adlige Familie Czudar die Initiative ergriff, die lokale Pfarrkirche mit einer imposanten Steinmauer zu umgeben, womit sie nicht nur ein festungsähnliches Gebäude, sondern ein echtes Machtzentrum schuf. Angeführt von Peter Czudar, dem Spross Domokos Bulchidis, nahm dieses Vorhaben mit der Billigung seiner Nachkommen, Simon und Jakob, unter dem segnenden Blick König Sigismunds, Gestalt an und fand im Jahre 1413 seinen Abschluss.

Durch die Zeitalter hindurch wanderte die Burg Ónod durch die Hände zahlreicher Eigentümer – von der Familie Rozgonyi über König Matthias Hunyadi und König Ulászló II. bis hin zur Familie Tarcai aus Tótselymes. Besonders während der Türkenbelagerungen avancierte die Festung zu einem Eckpfeiler der Landesverteidigung. Im 16. Jahrhundert verstärkte und modernisierte die Familie Perényi die Burganlage, die in der Folge mehreren Belagerungen trotzte.

Mit dem Eintritt ins 17. Jahrhundert fand die Burg Eingang in das Verteidigungssystem der Habsburger. Nach unzähligen Belagerungen und einem häufigen Wechsel der Herrschaft, verblasste ihre militärische Bedeutung gegen Ende des 17. Jahrhunderts zusehends. Geschwächt durch Angriffe, unter anderem von Krimtataren und Kurutzen, und nur kurzzeitig während des Rákóczi-Unabhängigkeitskrieges als Getreidelager genutzt, wurde sie schließlich dem Vergessen preisgegeben.

Im 19. Jahrhundert verschwanden die Ruinen von der Bildfläche. Die Einheimischen und die Familie Török nutzten die Steine für andere Bauten. Überschwemmungen trugen weiter zum Verfall bei, bis 1985 archäologische Ausgrabungen den Verfall stoppten. Die südöstliche Bastion und angrenzende Mauerabschnitte wurden restauriert und beherbergen heute eine Ausstellung.

Die rechteckige Anlage, die an allen Ecken von altitalienischen Bastionen geschützt wird, ist heute über einen Damm zugänglich, der einst den Graben überspannte. Mit ihren 70 x 70 m großen Mauern umschließt sie ein weitläufiges Freigelände. Gleich rechts vom Eingang befindet sich die sorgfältig restaurierte südöstliche Bastion, deren Mauern an den historischen Landtag von Ónod im Jahre 1707 erinnern.

Majestätisch ragen die Burgmauern in die Höhe, während die Umrisse der ehemaligen Gebäude noch zu erahnen sind. Von der Ostmauer aus öffnet sich der Blick auf den nahen Fluss Sajó, von der Westseite auf das idyllische Ónod – ein stiller Zeitzeuge, der den Besucher einlädt, durch das Tor in eine vergangene Welt einzutreten.

Heimatmuseum: Geschichten, umrahmt von weißen Wänden

In der malerischen Nachbarschaft der historischen Festung erhebt sich ein Juwel der Volksbaukunst, ein Zeugnis der kulturellen und ethnografischen Vielfalt der Region. Das ehemalige Wohnhaus, heute als Heimatmuseum geweiht, bewahrt sorgsam die Spuren des alltäglichen Lebens, umgeben von weißen Mauern, die Geschichten aus längst vergangenen Zeiten flüstern.

Errichtet im Jahre 1880, wie der Hauptbalken mit der sorgfältig eingravierten Inschrift des 7. Mai 1880 bezeugt, wurde das Gebäude im Jahr 1981 mit Akribie und einer tiefen Achtung vor seiner historischen Authentizität restauriert. Es repräsentiert einen typischen nördlichen Wohnstil, der seine Ursprünge in bescheidenen Einzimmerhäusern mit Ofenheizung findet. Ursprünglich mit einer offenen Struktur konzipiert, erfuhr das Gebäude später die Erweiterung durch eine geschlossene Halle, die ihm zusätzlichen Raum und Wärme verlieh. Die Wände, aus Lehm gefertigt, wurden sowohl im Inneren als auch an der Außenseite sorgfältig geglättet und in strahlendem Weiß getüncht, um Licht und Reinheit zu symbolisieren.

Die Ausstellungen im Heimatmuseum sind eine Hommage an das einfache, doch reiche kulturelle Erbe:

  • Im Bereich „Haus“ findet sich eine liebevolle Darstellung des Interieurs, des damaligen Lebensstils, alltäglicher Gebrauchsgegenstände und handgefertigter Möbel.
  • Eine Sammlung an Töpferwaren präsentiert Feldflaschen, Pálinkaflaschen und Krüge, jedes Stück ein Meisterwerk lokaler Handwerkskunst.
  • Eine besondere Ziegelsammlung Ónod unterstreicht die bauliche und historische Bedeutung des Ortes.

Der Aufenthalt in Ónod bietet die Gelegenheit, ein Juwel der historischen Erinnerungskultur zu entdecken: Das nur zwei Kilometer entfernte Denkmal, das der Schlacht von Muhi gewidmet ist, markiert mit seiner Einweihung im Jahr 1991 den 750. Jahrestag dieses bedeutenden Ereignisses. Eine kurze Fahrt bringt Sie auch in die Welt von Lillafüred mit ihren verlockenden Sehenswürdigkeiten, der malerische Aussichtsturm Avas und die charmante Kellergasse Avas sind nur einige der zahlreichen Highlights der Region.

Die Anreise nach Ónod ist dank des gut ausgebauten Straßennetzes einfach. Aus drei Himmelsrichtungen führen die Wege in den idyllischen Ort: Von Miskolc und Muhi aus auf der Landstraße 3606 und von Nyékládháza aus auf der Landstraße 3602 nähert man sich dem Ziel. Auch aus südlicher Richtung ist Ónod über die Hauptstraßen 3308 und 3601 zu erreichen und ist somit ein gut erreichbarer Knotenpunkt für Entdecker und Geschichtsinteressierte.

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