Von mittelalterlichen Ursprüngen zur spirituellen Begegnungsstätte: Die Szent Mihály Kirche in Csempeszkopács

In Ungarn verbirgt sich ein reiches Mosaik historischer Juwelen, deren Pracht nicht allein durch ihre Zugehörigkeit zur Vergangenheit besticht, sondern auch durch die außergewöhnlichen Beispiele von Kunst und Architektur, die sie beherbergen.

Die Szent Mihály Kirche in Csempeszkopács ist ein herausragendes Beispiel dieses kulturellen Erbes, ein Ort, an dem sich die Ströme von Geschichte und Glauben vereinen und Architektur sowie Spiritualität in einer Weise verschmelzen, die ihresgleichen sucht.

Die Entstehung der Gemeinde Csempeszkopács zeugt von einer bemerkenswerten historischen Konvergenz, hervorgegangen aus dem Zusammenschluss zweier mittelalterlicher Siedlungen, Csempeszháza und Kopács. Im speziellen Kontext des Dorfes Kopács lässt sich die Präsenz einer romanischen Kirche bis ins Jahr 1250 zurückverfolgen, die sich der Verehrung des Erzengels St. Michael widmete und somit zur Pfarrkirche avancierte.

Der Turm dieses sakralen Bauwerks, der einige Jahrzehnte nach der ursprünglichen Kirche errichtet wurde, demonstriert auch aus der Ferne die meisterhafte Proportionierung jedes einzelnen Details. Die dritte Phase des Kirchenbaus, datiert ins 17. Jahrhundert, zeugt von einer räumlichen Erweiterung durch den Einbau einer Empore, möglicherweise zeitgleich mit der Periode, in der die Evangelischen die Kirche in Besitz nahmen (1526-1663), was darauf hindeutet, dass das Gebäude bereits 1342 unter den Schutz des Erzengels St. Michael gestellt wurde.

Erhaben erhebt sich die Kirche auf einem künstlichen Hügel, kunstvoll errichtet aus Ziegeln, deren Mauerwerk nicht nur Ziegel aus der Römerzeit birgt, sondern auch Relikte von Grabsteinen. Als einschiffige, freistehende Konstruktion zeigt sie in Funktion, Bauvolumen und Detailreichtum deutliche Inspirationen von der Kirche in Ják, was Kunsthistoriker zu der Annahme verleitet, dass sie möglicherweise von denselben meisterhaften Händen erbaut wurde, die auch das Gotteshaus in Ják schufen. Ihr äußeres Gewand erhielt erst in der Epoche des Barocks seinen Verputz, was der Kirche eine zusätzliche Schicht historischer Tiefe verleiht.

Die Nordwand des Kirchenschiffs birgt ein Kunstwerk von unermesslichem Wert: Ein Gemälde von István Dorfmeister, eingefasst in einem opulenten Rokokorahmen, zelebriert die Heilige Dreifaltigkeit, gekrönt von einer Holzstatue des Erzengels St. Michael im Giebel, das die Betrachter in andächtiges Staunen versetzt.

Umgeben von einem sorgsam angelegten Park, der seit 2001 die Skulptur “Eleink” (Unsere Ahnen) von Péter Módi beherbergt und altehrwürdige Bäume, gepflanzt zum Gedenken an die Gefallenen des Ersten Weltkriegs, umfasst, bildet die Kirche einen wunderschönen Ort des Gedenkens und der Besinnung.

Diese bescheidene, doch in ihrer Wirkung unermessliche Kirche zählt zu den kleinsten in Betrieb befindlichen Gottesdienststätten des Landes, deren architektonische und funktionale Bedeutung im Laufe der Zeit ungeschmälert geblieben ist. Katholische Messen und lutherische Gottesdienste finden hier in regelmäßigen Abständen statt, was sie zu einem der am häufigsten aufgesuchten Denkmäler des Komitats macht.

Die Kirche öffnet ihre Pforten für Gläubige und Besucher das ganze Jahr über, wenngleich sie keine festen Öffnungszeiten verzeichnet. Ein Anruf beim Hausmeister unter der Nummer +36205768900 genügt, und die Türen stehen offen für jene, die den Wunsch hegen, dieses Juwel der Spiritualität und Geschichte zu erkunden.

Anfahrt:

Csempeszkopács ist sowohl mit dem Auto als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Parkmöglichkeiten gibt es auf dem Árpád Platz neben der Kirche. Mit dem Bus: Haltestelle Csempeszkopács, Buswartehäuschen, von der Kreuzung in südwestlicher Richtung (Sarokpolány) auf der Rákóczi Ferenc Straße ca. 500 m bis zur Kirche laufen.

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