Jede Menge blühende Lotosblumen in dem Botanischen Garten in Vácrátót

Jede Menge blühende Lotosblumen in dem Botanischen Garten in Vácrátót

Mit ihren üppigen, zartrosa Blüten und den schirmförmigen Blättern ist die Indische Lotusblume die eindrucksvollste unter den Wasserpflanzen, die man in milden Gebieten Europas pflanzen kann.

In einigen Tagen wird in dem Großen Teich des Nationalen Botanischen Gartens die Indische Lotusblume blühen. Die Hitze der vergangenen Wochen hat in diesem Jahr für eine ungewöhnlich reiche Blüte gesorgt.

Im Nationalen Botanischen Garten des Umweltforschungszentrums ELKH (ÖK) wurden nach mehrjährigen Versuchen im vergangenen Jahr erfolgreich Lotosblumen gepflanzt, wo Experten nun eine beispiellose Lotosblüte erwarten.

Die Blume des indischen Lotus unterscheidet sich gut von den Seerosen, bei den Lotosblumen schwimmen nur die allerersten Blätter der Saison auf der Wasseroberfläche. Alle späteren Blätter stehen an hohen Stielen über der Wasseroberfläche. Die Blätter fühlen sich samtig an und glänzen nicht.

Die Lotusblume wird nicht umsonst auch oft als „Heilige Blume“ bezeichnet: Im Buddhismus ist sie das Symbol für die Reinheit des Herzens, Treue, Schöpferkraft und Erleuchtung.

Auch als Kulturpflanze ist die Lotosblüte weit verbreitet: Wegen des hohen Stärkegehalts ihres fleischigen Wurzelstocks ist sie ein beliebtes Nahrungsmittel, auch ihre Samen werden bevorzugt verzehrt.

Foto:  Vácrátóti Nemzeti Botanikus Kert

„Wir haben jahrelang versucht, sie zu pflanzen, und waren auf der Suche nach dem richtigen Lebensraum für diese zarte subtropische Pflanze im Teichsystem des Gartens, aber wir hatten lange keinen Erfolg. Letztes Jahr haben wir die Rhizome an einem neuen Ort, in dem Großen Teich, einen Meter tief in den nährstoffreichen Schlamm gepflanzt, und jetzt sieht es so aus, als hätten wir jetzt den idealen Lebensraum für die Pflanze gefunden. Auch der milde Winter hat zu einem gelungenen Überwinterung beigetragen, und jetzt ragen jede Menge Knospen über die Wasseroberfläche“ – berichtete Lunk Gergely, Chefgärtner des Nationalen Botanischen Gartens.

Auch ein besonderes Phänomen lässt sich vom Ufer des Großen Teiches aus beobachten.

Von der Oberfläche ihrer Blätter perlen auch große Wassertropfen mit Leichtigkeit ab.

fotó: Zsigmond Vince

Auf der Blattoberfläche sitzen winzige Wachskristalle, die dem Blatt eine raue, genoppte Struktur verleihen. Die unzähligen mikroskopisch kleinen Noppen bewirken, dass Wassertropfen nur wenige Kontaktstellen mit dem Blatt haben und daher nicht anhaften können.

Foto: Vácrátóti Nemzeti Botanikus Kert

Der Bonner Botaniker und Bioniker Wilhelm Barthlott machte in den 1970er-Jahren eine wichtige Entdeckung: Die Blätter der im fernen Osten beheimateten Lotusblume sind immer sauber. Sie haben die Eigenschaft, sich selbst zu reinigen. In jahrzehntelanger Arbeit wurde dieser sogenannte Lotuseffekt genauestens untersucht. Mittlerweile ist er patentiert und im praktischen Einsatz.

In Vácrátót wurden auch Gewächshäuser mit der reichen tropischen Sammlung des Gartens eröffnet, so dass die Besucher neben den Lotusblumen, verschiedene Arten und Sorten von Passionsblumen südamerikanischen Ursprungs bewundern können.

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