Die 300 Millionen Jahre alten Wackelsteine von Pákozd

Die 300 Millionen Jahre alten Wackelsteine von Pákozd

Unweit von Budapest, in dem Velencei-Gebirge, in der Nähe von Pákozd, erheben sich seltsame Steinblöcke über der Landschaft. Diese Phänomene bei Felsblöcken die leicht beweglich auf ihrer Unterlage balancieren werden Wackelsteine genannt.

Das 44 Hektar große Naturschutzgebiet, das zum Nationalpark Donau-Ipoly gehört, ist seit 1951 geschützt und umfasst neben geologischen Formationen auch die Vegetation. Der Granit-Lehrpfad, auf dem die geologischen Formationen des Velencei-Gebirges dargestellt werden, führt ebenfalls durch das Naturschutzgebiet. Wenn wir diesen Schildern folgen, führt unser Weg an allen Formationen vorbei. Die interessantesten Formationen wurden auch benannt: zum Beispiel Würfe-Stein (Kockakő), Pilzstein (Gomba-kő), Kis-Cipó (Kleines-Brötchen), Löwenstein (Oroszlán-kő), Pandur-Stein.

Es gibt eine wissenschaftliche Erklärung für ihre Herkunft, aber auch zahlreiche Legenden ranken sich um die Steine. Eines ist jedoch sicher: Der Anblick der riesigen Granitsteine ​​beeindruckt Wanderer.

Geologen haben unterschiedliche Meinungen über die Entstehung der Wackelsteine. Einige sagen, dass es nicht einmal in einem Umkreis von hundert Kilometern Gesteine mit ähnlicher Zusammensetzung gibt, weshalb sie vermutlich von anderswo hierher transportiert werden mussten. Andere glauben, dass die Wackelsteine ​​alte heilige Stätten gewesen sein könnten, trotzdem gibt es eine geologische Erklärung für ihre Entstehung.

Das 300 Millionen Jahre alte Velencei-Gebirge ist das einzige ungarische Gebirge, dessen Grundgestein aus Granit besteht, und somit gilt es im tektonischen Sinne als älteste Landschaftsform des Landes.

Durch das Zusammenwirken von physikalischen und chemischen Prozessen entstanden aus den rötlichen granitischem Aufschlussgestein bei der Wollsackverwitterung kantengerundete Gesteinsblöcke, die wie Kissen, Matratzen oder eben Wollsäcke übereinandergestapelt liegen. Ursache der Wollsack-Entstehung sind an oder nahe der Geländeoberfläche ablaufende Verwitterungsprozesse. Eine wichtige Voraussetzung ist das Vorhandensein eines Netzes aus mehr oder weniger rechtwinklig zueinander orientierten Trennflächen, die das Gestein in Blöcke gliedern. Die Wackelsteine bildeten sich als Späterscheinung der Wollsackverwitterung.

Mit fortschreitender Verwitterung bilden sich schließlich die typisch rundlichen Formen aus, wobei Gestein, dessen Verwitterung im oberflächennahen Untergrund eingesetzt hat, dazu erst durch Erosion freigelegt werden muss, sodass die Verwitterungsrückstände fortgetragen werden.

Im fortgeschrittenen Stadium können sich durch Wollsackverwitterung Wackelsteine ausbilden.Wackelsteine sind große und gewichtige Steine, die auf steinernem bzw. felsigem Untergrund aufliegen, jedoch nicht komplett. Aufgrund der gewölbten Beschaffenheit der Unterseite von Wackelsteinen oder der Unterlage selbst liegen Wackelsteine nicht eben auf. Dennoch ist der Wackelstein in Balance und kippt nicht um. Wird der Schaukelstein nun durch Hebel und Menschen kräftig bewegt, geraten Wackelsteine kurze Zeit leicht wippend in Bewegung. Solche Formationen entstehen nur aus einer bestimmten Art von grobkörnigem Granit, der sich gleichmäßig in alle Richtungen spaltet und in Blöcke zerbricht und nur in dem Velencei-Gebirge in Ungarn vorkommt. Ob wir an Wunder, Legenden oder prähistorische Erklärungen glauben, eines ist sicher: Die Wackelsteine​​von Pákozd und Sukoró bieten eine atemberaubenden Anblick.

Wir begannen unsere Wanderung am Bella-See, der Weg führt durch spärliche Waldgebiete. Es gibt keinen bedeutenden Aufstieg auf der Strecke.

Das Gestein ist kaum vom Oberboden bedeckt, daher gibt es wenige Bäume, es bedecken eher Büsche und Sträucher den Großteil der Oberfläche.

Nach dem bewaldeten Teil wurde die Landschaft offener und nach einem kleinen Anstieg standen wir bereits auf einem vielen Millionen Jahre alten “Hügel” mit einem 360 Grad-Panorama.

In vielen Fällen sind die Markierungen des Touristenweges auf die Felsen gemalt.

Im Norden befinden sich Pátka und Lovasberény, dahinter das Vértes-Gebirge, im Westen das östliche Bakony, im Süden die Aussicht auf den See, im Osten der 352 m hohe Meleg-Berg mit dem Radiomast am Gipfel.

Unsere erste Station war eine Bank unterhalb des Pogány-kő (Heidnischen-Steins), der Árpád-Rastplatz.

Die erste bedeutende Felsformation, der Pogány-kő (Heidnische-Stein) erhebt sich einen Steinwurf von der Bank entfernt. Der Stein ragt sich 3-5 Meter aus der Landschaft auf 241 m Seehöhe.

Man kann leicht auf die Felsen klettern.

Nur ein paar Minuten Fußweg vom Heidnischen-Stein (Pogány-kő) entfernt befindet sich der Löwenstein (Oroszlán-kő), der einem Löwenkopf ähnelt, gefolgt vom Würfel-Stein, der vielleicht erstaunlichsten Form. Ein fast perfekter Würfel, der an einer Kante in einem Spalt zwischen zwei Steinen steht.

Auf einem kleinen Pfad durch ein paar hundert Meter Gebüsch erreichten wir bald den mächtigsten Stein, den Pandur-Felsen.

Der Pandur-Stein ist nicht ein einziger Stein, sondern viele riesige Steinblöcke, die mehrere Meter hoch sind.

Die Gegend kann auch mit dem Fahrrad erkundet werden, bei unserem Besuch waren gerade vier Jugendlichen am Pandur-Stein unterwegs.

Hier endete unsere Wanderung und wir machten uns auf den Rückweg.

Auf dem Rückweg haben wir sogar eine Schneeshcauer miterlebt, was am 19. März ein außergewöhnliches Erlebnis  war.

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