Das Brunszvik-Schloss, wo auch Beethoven öfter verweilte

Das Brunszvik-Schloss, wo auch Beethoven öfter verweilte

Ludwig van Beethoven komponierte die Klaviersonate Nr. 23 in f-Moll op. 57 mit dem Beinamen Appassionata und die Mondschein Sonate  zwischen den historischen Mauern.

Wenn das Gerücht wahr ist, konzentrierte sich Beethoven nicht nur auf Komponieren und Klavierunterricht in der Residenz, es wurden auch Liebesgeschichten in dem Brunszvik-Schloss  geschrieben.

Die Geschichte des Schlosses

Brunszvik Antal erhielt von Königin Maria Theresia den Rang eines Grafen und das Anwesen in Martonvásár. Das heutige Erscheinungsbild des Schlosses stammt aus dem neugotischen Umbau aus dem Jahr 1870. Der unregelmäßige Grundriss des einstöckigen Gebäudes, seine großen Spitzbogenfenster, die Kombination aus schlanken Türmen, Strebepfeilern, Fialen und Zinnen schaffen eine echte romantische Atmosphäre.

Brunszvik Antal und sein Sohn Ferenc haben hier eine prosperierende Wirtschaft angelegt, und der 70 Hektar große englische Garten wurde nach den Plänen von Heinrich Nebbien entworfen. Es wurden auch exotische Bäume gepflanzt und sogar ein kleiner See und eine kleine Insel aus dem Wasser eines in der Stadt fließenden Baches geschaffen.

Foto © Tóth Gabriella | Wunderbares Ungarn

Neben dem märchenhaften Park beschäftigte sich Ferenc auch mit dem Schloss: Er ließ es im klassizistischen Stil umbauen und erweiterte das Schloss um eine Etage. Zwischen 1872 und 1875 ließ sein Sohn Géza die aristokratische Residenz im neugotischen Stil umbauen und verkaufte das Anwesen 1893. Nach Erzherzog József Károly Lajos ging das Schloss Burg bis 1945 in das Eigentum von Dreher Antal, Besitzer der Bierbrauerei Dreher, über. Nach 1945 wurde im Gebäude ein Militärkrankenhaus eingerichtet, danach hatte es keinen richtigen Besitzer gehabt. Seit 1953 untersteht es der Ungarischen Akademie der Wissenschaften (Magyar Tudományos Akadémia).

Foto © Tóth Gabriella | Wunderbares Ungarn

Beethoven und das Schloss

Neben der Schönheit der Umgebung fühlte sich Beethoven durch seine Freundschaft mit der Familie Brunszvik, insbesondere der Damen der Familie, von diesem Ort angezogen.

Während einer Reise nach Wien wurde der Komponist von der Witwe von Brunszvik Antal gebeten, seinen Töchtern das Klavierspielen beizubringen. Wie die meisten talentierten Komponisten unterrichtete Beethoven nur ungern, trotzdem war er glücklich darüber, die Mädchen zu unterrichten. Während dieser Zeit knüpfte er eine gute Beziehung zu ihrem Bruder Brunszvik Ferenc, der auch sein Mäzen wurde, aber laut seiner Korrespondenz, die im frühen 20. Jahrhundert ans Licht kam, ist er nicht nur wegen dieser Freundschaft noch zweimal in das Schloss zurückgekehrt.

Beethovens Briefe waren an „seine unsterbliche Liebste“ gerichtet, lange Zeit gab keine klare Erklärung dafür, welches Mädchen geheimnisvoll begehrt wurde. Bis heute ist es unklar ob Beethoven seine Zeilen an Brunszvik Teréz, an ihre Schwester Brunszvik Jozefin, oder an eine andere Dame gerichtet hat.

Foto © Tóth Gabriella | Wunderbares Ungarn

Das im Schloss eingerichtete einzige Beethoven Gedenkmuseum Ungarns stellt den Briefwechsel des Komponisten mit den weiblichen Mitgliedern der Familie Brunszvik aus, und präsentiert außerdem auch andere Dokumente in Verbindung mit dem Leben des Künstlers und der Familie. Unter anderem sieht man hier eine Haarsträhne des Komponisten, seine Büste und sein Porträt, und außerdem erhält man Informationen über seine Werke mit ungarischem Bezug.

Foto © Tóth Gabriella | Wunderbares Ungarn

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