Das Schloss Grassalkovich, die königliche Residenz in Gödöllő

Das Schloss Grassalkovich, die königliche Residenz in Gödöllő

Das Schloss wurdeim 18. Jahrhundert für den Grafen Antal Grassalkovich I. errichtet und ist auch unter dessen Namen bekannt.

Grassalkovich erwarb zwischen 1723 und 1748 die Gödöllőer Ländereien von ihren früheren Besitzern und begann ab 1735 mit der Errichtung des Schlosses und eines groß angelegten Gutsbetriebs. Das Schloss wurde als dreiflügeliger Bau, der noch heute den Innenhof umschließt, innerhalb von zehn Jahren bis 1745 errichtet und anschließend von 1746 bis 1749 und noch einmal von 1752 bis 1759 erweitert. Antal Grassalkovich erhielt 1732 den Titel eines Barons und wurde 1743 durch die Kaiserin in den Grafenstand erhoben. Der Bau des Schlosses war demnach nicht nur Zeichen seines selbst erworbenen Reichtums, sondern sollte auch seine politische Stellung widerspiegeln. Maria Theresia und den Grafen verband ein freundschaftliches Verhältnis, und der Kaiserin wurde eine Zimmerfolge im Schloss eingerichtet, die sie 1751 kurze Zeit bewohnte.

1867 war das Jahr des Österreichisch-Ungarischen Ausgleichs, mit dem die Habsburger auf dem ungarischen Königsthron bestätigt wurden. Am 15. März des Jahres leistete die Regierung ihren Treueid auf Franz Joseph I. und am 8. Juni des Jahres fand die Krönung in Buda statt. Das alte Schloss der Grassalkovich’, an dem die Königin im Jahr zuvor Interesse zeigte, wurde durch den ungarischen Staat erworben und als Krönungsgeschenk an den König und seine Frau übergeben. Anlässlich der Krönung wurde das Schloss restauriert und umgebaut und der Park aufgeforstet. Die damals neu geplante Bahnlinie wurde am Schloss vorbeigeführt und für die königliche Familie ein eigener Wartesalon eingerichtet. Das Schloss wurde zu einem der bevorzugten Aufenthaltsorte Königin Elisabeths, die den strengen kaiserlichen Hof im Wiener Schloss Schönbrunn und der Hofburg hasste

Nach Zusammenbruch der Räterepublik wurde Miklós Horthy ab 1920 als sogenannter Reichsverweser eingesetzt, der das nun königslose Ungarn verwaltete. In seiner Eigenschaft als Stellvertreter des Königs erhielt er das Nutzungsrecht am Schloss von Gödöllő und bezog die früheren Räume Franz Josephs, seine Frau erhielt die Zimmerflucht Königin Elisabeths. Das Schloss wurde dafür im Inneren umgestaltet und erhielt eine neue Möblierung. Horthy nutzte Gödöllő für repräsentative Zwecke und empfing hier bedeutende Mitglieder der Gesellschaft seiner Zeit, wie Viktor Emanuel III. von Italien oder den späteren britischen König Eduard VIII.

Es ist derzeit eines der schönsten und beliebtesten Museen und Veranstaltungsorte in Ungarn.

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