Das Mór Jókai Gedenkhaus gibt einen Einblick in das Leben einer der größten Persönlichkeiten der ungarischen Literatur und seiner Familie.

Das Mór Jókai Gedenkhaus wurde 1954 in Balatonfüred in der ehemaligen, von Mór Jókai selbst erbauten Villa eröffnet und gibt einen Einblick in den Alltag der Familie Jókai in Balatonfüred, indem es die Atmosphäre ihres gesellschaftlichen Lebens wiedergibt. Neben der Schönheit der Landschaft war es die Atmosphäre des Kurortes, die das Ehepaar Jókai so sehr anzog, dass sie das Grundstück hinter der Rundkirche (Kerek-templom) kauften, auf dem die Villa heute als Gedenkmuseum dient.

Das Gebäude wurde im frühen eklektischen Stil erbaut, hatte eine geräumige Eingangshalle, sechs Zimmer, eine Küche, einen Keller und eine schöne Aussicht auf den Plattensee. Der Vorgarten war mit seltenen Rosensorten bepflanzt, der Obstgarten hinter dem Haus wurde von Jókai selbst bewirtschaftet. Der Schriftsteller verließ Füred im Sommer nur selten und kehrte erst im Herbst nach Pest zurück. Seine Erlebnisse am Plattensee verarbeitete er in zahlreichen Artikeln und Schriften. Im Jahre 1876 begann er in Életképek die Reihe “Balatonfüreder Briefe”.

Mehrere von Jókais Romanen sind mit den in der Villa verbrachten Sommern verbunden, z.B. Ein Goldmensch (Az arany ember), Schwarze Diamanten ( Fekete gyémántok), Der Weg der Armut (Szegénység útja), und viele Erzählungen, Gedichte und Artikel wurden dort geschrieben. Nach dem Tod seiner Frau Anfang 1889 verkaufte Jókai die Villa an János Michelini, einen Getreidehändler aus Veszprém. 1908 erwarb die Familie Jókay das Haus zurück. Anlässlich des 50. Todestages des Schriftstellers wurde hier 1954 das einzige Jókai-Gedenkmuseum des Landes eröffnet.

Wer die Jókai-Villa betritt, findet sich inmitten mehrerer originaler Jókai-Reliquien wieder, darunter Jókais Schreibtisch, sein berühmtes Fernrohr, seine Stocksammlung, seine berühmte Mineralien- und Schneckensammlung sowie ein Relikt seiner Frau, der Schauspielerin Róza Laborfalvy. Neben der historischen Küche finden die Besucher auch Kuriositäten wie Jókais eigene Zeichnungen, Miniaturen und Elfenbeinschnitzereien.

Seit 1992 finden jedes Jahr im Mai, dem Todestag des Schriftstellers, die Jókai-Tage statt.

Öffnungszeiten:
Dienstag-Sonntag 10.00-18.00 Uhr.

Eintrittspreise:

• Erwachsene 2400 HUF
• Studenten/Schüler / Rentner 1200 HUF