Sibrik-Hügel in Visegrád, wo vor 1700 Jahren römische Soldaten das Gebiet überwachten

Sibrik-Hügel in Visegrád, wo vor 1700 Jahren römische Soldaten das Gebiet überwachten

Dreihundert römische Soldaten waren einst auf dem Sibrik-Hügel über der Donau stationiert, um die Donau und den nahe gelegenen Limes, der die Außengrenze des Reiches bildete, zu überwachen.

Mit seinen 176 Metern Höhe wirkt der Sibrik-Hügel wie ein kleiner Hügel im Schatten des Visegráder Burgbergs, doch seine Geschichte ist voller wertvoller Schätze. Im 19. Jahrhundert machte Rómer Flóris auf die dort verborgenen Ruinen aufmerksam, aber erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Ausgrabungen durchgeführt.

Die erste Burg von Visegrád, die in den 320er Jahren unter Konstantin I. erbaut wurde, war eine der wichtigsten Befestigungen an der Donau, bekannt als Pone Navata, die die Provinz Pannonien verteidigte und 300 Soldaten beherbergte.  Der Grundriss der Festung hatte die Form eines Drachenviereckes und war durch Türme geschützt.

Nach der Zerstörung in der Völkerwanderungszeit nutzte der Heilige Stephan die Überreste, um ein Zentrum für die Gespanschaft zu errichten, neben dem vor 1009 die erste Kirche der Stadt gebaut wurde. An ihrer Stelle ließ Salamon eine größere Kirche des Erzbistums errichten.

Nach der Invasion der Tataren wird die Festung des Sibrik-Hügels in der Geschichte nicht mehr erwähnt, ihre Bedeutung ließ nach, ihre Mauern verfielen, ihr Andenken geriet in Vergessenheit und ihre Rolle wurde von der Zitadelle von Visegrád übernommen, die auf der Bergkuppe errichtet wurde und noch heute bekannt ist.

Die historische Bedeutung des Hügels wurde von Archäologen unter der Leitung von Mátyás Szőke in den frühen 1970er Jahren entdeckt, und die Ausgrabungen dauern immer noch an. Das ehemalige römische Kastell und spätere mittelalterliche Zentrum der Gespanschaft birgt noch immer Überraschungen, denn nur ein kleiner Teil seines Gebiets ist erst erkundet.

Nur wenige Gehminuten vom Salamon-Turm (Salamon-Torony) entfernt bietet der Sibrik-Hügel eine herrliche Aussicht. Im Hintergrund fließt die Donau, die das Börzsöny-Gebirge und das Pilis-Gebirge umgibt.

Der Sibrik-Hügel ist mit dem Auto von der Landstraße Nr. 11 aus zu erreichen, bei Visegrád-Szentgyörgypuszta muss man die zur Bobbahn führende Serpentinenstraße nehmen. Wenn Sie mit dem Bus kommen, steigen Sie an der Haltestelle Visegrád, Várkert aus. Von dort aus sind es nur 20 Minuten Fußweg bis zu den Ruinen. Die Ruinen sind auch mit dem Fahrrad erreichbar, aber man sollte sich auf einen steilen Weg vorberieten.

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