Die mysteriösen Felsformationen von Szomolya, die von Legenden umrankt sind

Die mysteriösen Felsformationen von Szomolya, die von Legenden umrankt sind

Szomolya ist eine charmante kleine Siedlung in der Region Egri-Bükkalja, an deren Rande eine Reihe mysteriöser Felsformationen zu sehen sind.

Am Westhang des Vén-Berges im Kaptár-Tal ist die Bergkette aus Rhyolith-Tuff, die in acht Felsen mit Nischen und Steinkegel unterteilt ist, ist die Gruppe von Bienenstock-Felsen, die die meisten Nischen in Ungarn hat.  Auf 13 Bienenstocks-Felsen befinden sich insgesamt 137 Nischen an vier Standorten.

Vor 20 Millionen Jahren war das Gebiet um Bükkalja durch heftige und zerstörerische vulkanische Aktivitäten mit Tuff bedeckt. Aus den riesigen Felsen sind durch Winderosion seltsame, kegelförmige Formationen entstanden. Später haben die Menschen Nischen in diese Steintürme gehauen, deren ursprüngliche Funktion verschleiert ist. Die Mehrheit der Forscher hält diese für das Ergebnis menschlicher Arbeit, obwohl Geologen nicht ausschließen, dass sie womöglich  auf natürlichem Weg entstanden waren.

Basierend auf geomorphologischen Vermessungen für die Bienenstock-Felsen auf dem Nyerges-hegy (Sattelhügel)) in der Nähe von Eger können wir jetzt drei Hauptperioden der Nischenschnitzerei i schätzen:

  1. erste Generation: 5.–6. Jahrhundert (400–550) – Zeitalter der Hunnen und Sarmaten;
  2. zweite Generation: 7.–8. Jahrhundert (670–800) – Zeitalter der pannonischen Awaren („Onoğur“-Bulgaren);
  3. dritte Generation: 10.–16. Jahrhundert (900–1500) – Zeitalter der „Magyar“-Ungarn.

Bei der Betrachtung des gesamten Bükkalja sollte erwähnt werden, dass die ersten Nischen wahrscheinlich lange vor dem Beginn der ersten Generation aus Nyerges geschnitzt wurden. Ihre Datierung erfordert jedoch weitere gründliche Studien und die Erforschung der Analogien. Alle bisher erhobenen archäologischen Funde werden der dritten Generation zugeordnet: Die Keramikfragmente sind Zeugnisse der Nutzung der Nischen während der Árpád-Zeit (zwischen dem 9 und dem 14. Jahrhundert).

Trotz des Mangels an bedeutenden archäologischen und ethnographischen Daten ist die akzeptierte und öffentlich bekannte Ansicht immer noch die Theorie, dass solche Felsnischen Andenken an die Waldstein-Imkerei im Mittelalter sind, und diese Art der Imkerei wurde von Kabars eingeführt, die sich den Ungarn  während der ungarischen Landnahme anschlossen oder in früheren Zeiten von Agrianern (einer Gruppe thrakisch-illyrischer Flüchtlinge von der Balkanhalbinsel).

Die Idee, die Felsnischen für die eigentliche Imkerei zu nutzen, würde jedoch einige Zweifel hervorrufen. Die Vielfalt der Himmelsrichtungen von Nischen sowie Nischen, die sehr nahe am Boden oder an unerreichbaren Stellen, in dunkle und kalte Felsspalten oder in senkrechte Seiten von Rinnen gehauen wurden, werfen Fragen auf. Auch enge und flache oder gar etwas nach unten gerichtete Nischen scheinen für die Imkerei nicht geeignet zu sein. Schriftliche Quellen aus dem 11. Jahrhundert belegen die Existenz einer Imkerei (in Urkundenarchiven kann man von Wald-Imkern oder Bienenjägern lesen), aber die Quellen erwähnen nichts über die Imkerei. In Bezug auf die Debatte zwischen Kult und Ökonomie ist die mündliche Überlieferung nicht konsistent. Das Mysterium der Bienenstock-Felsen ist also noch ungeklärt.

Im Bereich der Bienenstock-Felsen ​​wurde 1958 ein Steinbruch eröffnet, woraufhin sich mehrere Personen für die Rettung der Felsen einsetzten und darauf drängten, sie unter Schutz zu stellen. Obwohl der Bergbau später verboten wurde, hatte er bereits  erhebliche Schäden angerichtet. 1960 wurde das Schicksal der Felsen entschieden: Der Rat für Naturschutz  ( Országos Természetvédelmi Tanács) erklärte die Gruppe der Felsen  zum Naturschutzgebiet. Durch das Naturschutzgebiet führt auch ein spannender 4 km langer Naturlehrpfad.

Die Bienenstock-Felsen ​​sind sowohl als Naturwert als auch als kulturhistorisches Denkmal von großer Bedeutung. Dies wird dadurch anerkannt, dass sie zusammen mit dem Aggteleki-Karst in die Sammlung Ungarischer Werte aufgenommen wurden.

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