Die historischen Keller von Hercegkút, die zum Weltkulturerbe gehören

Die historischen Keller von Hercegkút, die zum Weltkulturerbe gehören

Die Kellergassen von Hercegkút sind die beeindruckenden Juwelen der Weinregion Tokaj.

Die Kulturlandschaft von Tokaj zeigt anschaulich die lange Tradition der Weinproduktion in dieser Region mit niedrigen Hügeln und Flusstälern. Das komplizierte Muster von Weinbergen, Bauernhöfen, Dörfern und kleinen Städten mit ihren historischen Netzwerken tiefer Weinkeller veranschaulicht alle Facetten der Produktion der berühmten Tokaj-Weine, deren Qualität und Verwaltung seit fast drei Jahrhunderten streng reguliert werden.

Am Fuße des Zemplén-Gebirges (im Nordosten Ungarns), entlang des Flusses Bodrog und am Zusammenfluss von Bodrog und Theiß gelegen, wurde die historische Kulturlandschaft der Weinregion Tokaj im Jahr 2002 in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen

Das Welterbegut und seine Pufferzone umfassen zusammen die Verwaltungsfläche von 27 Siedlungen (13.245 ha und 74.879 ha, also insgesamt 88.124 ha).

Die gesamte Landschaft, ihre Organisation und ihr Charakter sind im Zusammenspiel mit der tausendjährigen und immer noch lebendigen Tradition des Weinbaus besonders geprägt. Die dokumentierte Geschichte der Weinregion seit 1561 bezeugt, dass der Weinanbau sowie die Herstellung des „Aszú“-Weins in dem von den drei Sátor-Bergen (dem Tokaj-Hügel, dem Sátor-Hügel von Abaújszántó und der Sátor-Hügel von Sátoraljaújhely) umgebenen Gebiet seit Jahrhunderten dauerhaft sind.  Die gesetzliche Grundlage für die Abgrenzung des Weingebiets gehört zu den ersten der Welt und geht auf das Jahr 1737 zurück, als das Dekret von Kaiser Karl VI. (Karl III., König von Ungarn) das Gebiet als geschlossenes Weingebiet festlegte.

Eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung des Weinbaus von Hercegkút, bzw. Trautsondorf,  spielten die im 18. Jahrhundert aus dem Gebiet des Schwarzwaldes in Deutschland angesiedelten Schwaben, die auf Einladung von Prinz Trautson nach dem Rákóczi-Unabhängigkeitskrieg in die entvölkerten Zemplén-Gebiete kamen.

Die Trauben von Kőporos, Gombos-hegy und Pogánykút wurden in den Kellern von Kőporos und Gombos-hegy auf beiden Seiten des Dorfes verarbeitet. Einige der Keller sind fast so alt wie das Dorf, aber die meisten wurden nach der Reblaus-Epidemie gebaut.

Die Kellergasse Kőporos, bestehend aus 85 Kellern auf drei oder vier Ebenen, befindet sich im nordwestlichen Teil des Dorfes, und die Kellergasse  Gombos-hegy mit fast 80 Kellern befindet sich im Südosten. An beiden Orten wurden die Keller in den Berg gegraben, die meisten bestehen aus einem oder zwei Gängen, wir können aber auch Keller mit drei Gängen  finden.

Die Kellergasse Kőporosi befindet sich am nordwestlichen Rand des Dorfes, parallel zu den Grundstücken der Hauptstraße, an deren Ende am Hang. Auch hier sind die Keller in drei oder vier Reihen übereinander am Hang angeordnet, wie in der Kellergasse auf dem Gombos-hegy, aber die Reihen sind weniger gerade und regelmäßig.

Der Eingang hat in allen ein Gewölbe aus Andesit, was für die Region typisch ist, und wenn wir hineingehen – typisch für die Weinregion Tokaj – finden wir Gänge die in den weichen Rhyolith-Tuff gegraben sind.

Am Anfang der Kellergasse gibt es für die Besucher einen kleinen Erholungspark, wo auch die Wanderer des „Hegyalja-Malomkő-Lehrpfads“ ein paar angenehme Minuten verbringen können. Am Ende  runden Lauben, Feuerstellen,  Tische und Bänke sowie ein Kinderspielplatz den Ausflug für Familien und Freunde ab.
Von hier aus können wir das Panorama von Hercegkút, Papajhegy, Királyhegy, den Weinbergen im Radvány-Tal und Gombos-hegy genießen.

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