Der Paleokarst von Úrkút, eine seltene geologische Formation

Der Paleokarst von Úrkút, eine seltene geologische Formation

Das Naturschutzgebiet Paleokarst Úrkút wurde im jahr 2013 zum geologischen Wert des Jahres gewählt.

Der Paläolithischer Karst von Úrkút oder vor dem Csárda-Berg,  gilt in ganz Europa als besonderes geologisches Phänomen, da ähnliche Landformen und Karstgesteinsformationen nur in tropischen Gebieten unserer Erde zu finden sind, beispielsweise in Südchina oder Kuba.

Das Bakony-Gebirge lag mehr als 100 Millionen Jahre in einem tropischen Klima. Im Jura war das Gebiet vom Meer bedeckt, dessen Sedimente die hier gefundenen Felsen bildeten. Als das Wasser in der Kreidezeit zurückging, begann die Erosion, die Verkarstung.  Die Oberfläche wurde dann mit lehmigen Kohleablagerungen bedeckt und bewahrte so die entstandenen Formationen vor späterer Erosion.

Die durch das besondere tropische Klima entstandenen Karstformationen kamen erst im 20. Jahrhundert zum Vorschein, ab 1920, als am Hang des Csárda-Gebirges mit dem Abbau von Manganerz begonnen wurde.

Seit 2013 hilft ein Lehrpfad bestehend aus sechs Stationen, den Paleokarst zu erkunden.

Die Länge des Csárda-hegy-Lehrpfads beträgt etwa einen Kilometer, eine lange Reihe von Holztreppen mit Geländer führt in den riesigen Kessel, der Lehrpfad verläuft um den Rand des Ponors um den Paleokarst herum.

Zwischen den Wänden des nicht sehr langen, aber spannenden Felsenkessels hindurchgehend, kann man ein völlig skurriles, unvergleichliches Erlebnis haben: Riesige Felsformationen mit Rundungen und Löchern sind an allen Seiten zu sehen. Wenn wir uns die Felswände genau ansehen, können wir die Spuren von Tieren finden, die einst auf dem Meeresboden lebten. Zunächst können wir Spuren von Seelilien und Haarsterne entdecken, oft sehen wir aber auch die Überreste von Armfüßern, Brachiopoden und Ammoniten aus der Gruppe der Kopffüßer.

Die Wände sind mit rotem Eisenoxid bedeckt. Zum Schutzgebiet gehört auch eine 10 Meter hohe Verwerfungsspalte entlang  der die Felsblöcke gebrochen sind und sich  verschoben haben.

Die dschungelartige Umgebung, die bizarre Felsenwelt, das spezifische Mikroklima, der Abstieg in die Klamm, bieten ein einzigartiges Erlebnis, zudem können wir in einer Stunde alles gründlich erkunden.  Den Karst kann man einfach anfahren, man kann das Auto vor dem Eingang parken, und auch der Fernwanderweg Országos Kéktúra führt hier vorbei.

Das Gebiet wurde 1951 unter Naturschutz gestellt.

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