Burg Somoskő: ein ungarisches Dorf, dessen Festung sich in der Slowakei befindet

Burg Somoskő: ein ungarisches Dorf, dessen Festung sich in der Slowakei befindet

Die Burg trägt zwar den Namen des am Fuß des Burghügels liegenden ungarischen Ortes Somoskő (Teil der Stadt Salgótarján), liegt aber wenige Meter jenseits der Grenze auf der slowakischen Seite.

Glücklicherweise kann die Burg seit Inkrafttreten des Schengener Abkommens auch von ungarischer Seite besichtigt werden.

Die Burg entstand Ende des 13. Jahrhunderts als eine von mehreren neuen Befestigungsanlagen des Königreichs Ungarn nach dem verheerenden Mongoleneinfall im Jahr 1241. Gebaut wurde die Burg wahrscheinlich auf Anordnung eines gewissen Illés (einige Quellen geben das Jahr 1291 an) aus dem Geschlecht Kacsics, das auch weitere Burgen in der Gespanschaft Nógrád baute. Schon einige Jahre nach dem Bau schlossen sich die Besitzer dem Oligarchen Matthäus Csák an, der gegen die ungarischen Könige kämpfte Schließlich nutzten die Oligarchen die Burg, um Angriffe auf königliche Anhänger zu unternehmen. Die ursprüngliche Burg war aus einem kleinen dreieckigen, von den Wällen geschlossenen Vorhof sowie dem anschließenden Burgpalast selbst und einigen Wirtschaftsgebäuden zusammengesetzt.

Heute ist einer der runden Türme rekonstruiert, von dem anderen sind nur noch die Ruinen zu sehen.

Nach der Konsolidierung der Zentralmacht unter Karl I. nahm 1323 der König dem Geschlecht Kacsics den Besitz ab und teilte ihn dem treuen Anhänger Tamás Szécsényi zu. Im selben Jahr wird die Burg als castrum Somoskw verzeichnet. Zu dieser Zeit war die Burg eines der Zentren des regionalen Gesellschaftslebens, dennoch hat sich das Geschlecht hoch verschuldet, sodass 1455 Ladislaus Szécsényi die Burg an den Landverwalter Mihály Országh und 1461 an den Ehemann seiner Tochter Hedviga, Albert Lossonczy, verpfänden musste. Im selben Jahr starb das Geschlecht Szécsényi aus und 1481 gelangte die Burg zum bereits erwähnten Geschlecht Lossonczy.

Als es zur Verbreitung von Kanonen kam, wurde diese Anlage im 16. Jahrhundert um die südliche hufeisenförmige Bastion, die westliche walzförmige Bastion sowie um die nördlich gelegene Barbakane erweitert.

1703 ergab sich die Besatzung den Aufständischen von Franz II. Rákóczi; nach der Niederschlagung des Aufstands verlor das Geschlecht Forgách im Jahr 1709 die Burg. Per Verordnung des Königs sollte die Burg abgerissen werden; der Pächter Ráday ließ aber nur Teile des Dachs verbrennen.

1826 brannte die Burg nach einem Blitzschlag nieder; seither war sie im Wesentlichen nur eine Baumaterial-Quelle für die Anwohner.

Dem Vertrag von Trianon zufolge kam die Burg zur Tschechoslowakei, dennoch blieb das Gebiet mit den Gemeinden Somoskő und Somoskőújfalu umstritten. 1924 kamen die beiden Orte wieder zu Ungarn, die Burg mit ihrem Basaltsteinbruch blieb aber bei der Tschechoslowakei (bzw. heute Slowakei).

Einzig in den Jahren 1938–45 gehörte die Burg nach dem Ersten Wiener Schiedsspruch kurzzeitig wieder zu Ungarn.

Die Burg blieb auf der slowakischen Seite der Grenze. So entstand die komische Situation, dass ein ungarisches Dorf eine slowakische Burg hat.

Bis 1999 konnte man die Burg von Somoskő nur mit einem Reisepass und einem 20 Kilometer langen Umweg vom Dorf bis zum nächsten Grenzübergang tun. 1999 wurde der Grenzübergang bei der Burg Somoskő eröffnet. Von da an war eine Umweg nicht mehr erforderlich, aber einen Reisepass war immer noch notwendig, um die Burg betreten zu können.

Seit dem Jahr 2007, seit Inkrafttreten des Schengener Übereinkommens, kann die Burg von Ungarn aus ohne Reisepass frei besichtigt werden.

Wer die Burg besteigt, kann eine schöne Aussicht genießen.

Nicht einmal klares, sonniges Wetter ist dazu nötig, um ein einzigartiges 360 Grad Panorama erleben zu können. Im Süden sehen wir die Siedlung Salgóbánya und die Burg von Salgó, im Südosten das Medves-Plateu, im Südwesten die Häuser von Somoskőújfalu, im Norden die Gebirgszüge der Sátoros- und Cseres-Gebirge.

Auf der nördlichen, slowakischen Seite der Burg gibt es auch eine geologische Seltenheit, den dem sogenannten „Steinwasserfall“, der aus sechseckigen Basaltsäulen besteht.

Ein mit einem Schild markierter Weg führt einige hundert Meter hinunter. Aus Lava entstandene Basaltsäulen am Burghügel haben die Form eines Wasserfalles. Den Steinwasserfall sollte man bei einem Ausflug in die Burg unbedingt besichtigen.

Unsere Aufnahmen über das Innere der Burg Somoskő:

Folge uns auf Instagram!

Folge uns auf Instagram!