Ungarndeutsches Museum, Tata

Német Nemzetiségi Múzeum

Das Ungarndeutsche Museum beherbergt das Erbe der materiellen und geistigen Kultur der deutschen Minderheit in Ungarn.

Die deutsche Minderheit in Ungarn ist mit fast einer Viertelmillion Angehörigen die zahlenmäßig größte Nationalität in unserem Land. Die landesweite Sammlung, Aufarbeitung und Präsentation ihrer materiellen und geistigen Kultur ist die Aufgabe des 1972 gegründeten Ungarndeutschen Landesmuseums. Die erste Ausstellung des Museums wurde 1973 in der Nikolausmühle eröffnet.

Nach ihrer Verselbständigung zog sie 1983 in die renovierte Nepomuk-Mühle um. Die ehemalige Wassermühle wurde 1758 nach Plänen von Jakab Fellner erbaut und erhielt ihren Namen nach dem Schutzheiligen der Müller und gegen Wassergefahren, dem heiligen Johannes von Nepomuk, dessen holzgeschnitzte Statue in naiver Schönheit die Fassade des Gebäudes ziert. Im Hauptgebäude befindet sich der dreistöckige, fast 500 Quadratmeter große Ausstellungsraum des Museums. Im ehemaligen Kornspeicher ist das Museumsdepot untergebracht. Die historisch originalgetreu rekonstruierte Mühle und ihre Geschichte werden im Museum in einem Animationsfilm gezeigt.

Wir und die Anderen – so heißt die in 2015 eröffnete neue Dauerausstellung des Museums. Sie präsentiert nicht nur die Kultur der Ungarndeutschen, sondern zeigt vielmehr wie Stereotypen, Vorurteile entstehen, und wie die Mehrheitsgesellschaft die Minderheitenkultur bestimmt. Der Raum Geschichten zeigt das tausendjährige Wechselverhältnis zwischen Staat und unterschiedlichen ethnischen Bevölkerungsgruppen. Ein Zeitstrom der Geschichte schlängelt sich entlang der Bilder. Die Insel, Dämme und abgespaltene Flussarme deuten symbolhaft auf die Geschichtsereignisse. Der Geschichte gegenüber befinden sich Erinnerungsobjekte. Diese wurden von Privatpersonen und Gemeinschaften dem Museum geschenkt. Sie gelten als Symbole der Zugehörigkeit zur deutschen Minderheit. Der Raum Objekte präsentiert Exponate der Sammlung, die in der Vergangenheit typisch deutsch gegolten haben. Die Ausstellung ruft die Besucher zum Nachdenken darüber, wie Wir und die anderen sind.

Der Ausstellungsbereich “Gegenstände” zeigt Gegenstände, die in der Vergangenheit als typisch deutsch galten. Der bedeutendste Textilbestand stammt aus Nagybörzsöny. Es handelt sich um handgewebte Leinenunterwäsche für Damen und Herren sowie mit Jahreszahlen und Monogrammen bestickte Heimtextilien. Mit Unterstützung des Museums für Völkerkunde umfasst die Sammlung auch zwei Pelze aus den siebenbürgisch-sächsischen Regionen (Nagyszeben und Beszterce).

Der ehemalige Getreidespeicher, der als Ausstellungsraum genutzt wurde, ist heute für die Öffentlichkeit zugänglich und wird von Fachleuten für Vorträge, museumspädagogische Veranstaltungen und Wanderausstellungen genutzt. Die museumspädagogischen Aktivitäten vermitteln eine Fülle von Wissen über die Objekte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden zwischen 1946 und 1948 mehr als 200.000 Menschen aus Ungarn nach dem Prinzip der Kollektivschuld deportiert, weil sie Deutsche waren oder Deutsch als Muttersprache hatten. Die Stigmatisierung und Entrechtung der Menschen war enorm. Heute verfügt die deutsche Minderheit in Ungarn über ein vielfältiges und komplexes Erbe, Sprachgebrauch sowie ein lokales und globales Netzwerk von Kontakten. Sie verfügt über eine eigene kommunale Selbstverwaltung und politische Interessenvertretung, und kulturelle Gruppen pflegen die Traditionen, die in ihren Gemeinschaften als besonders wichtig angesehen werden.

Das Ungarndeutsche Museum ist ab dem 09. Januar 2024 zu folgenden Zeiten für Besucher geöffnet:

  • Montag, Sonntag: GESCHLOSSEN
  • Dienstag bis Samstag: 9:00-17:00

Eintrittspreise:

  • Voller Eintrittspreis: 1000 HUF/Person
  • Ermäßigter Eintrittspreis: 500 HUF/Person
  • Kombinierte Eintrittskarte, die in allen 3 Ausstellungen gültig ist:
    voller Preis: 2500 HUF/Person
    ermäßigter Preis: 1250 HUF/Person
  • Führung:
    In ungarischer Sprache: 3000 HUF
    In deutscher Sprache: 9000 HUF

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