Spätrömische Hafenfestung, Dunakeszi

Dunakeszi, Késő-római Kikötőerőd, Duna sor, Magyarország

Die “Spätrömische Hafenfestung” steht als ein besonderer Teil unserer Kultur bereit, von allen interessierten Besuchern erkundet zu werden, und bietet eine authentische und interessante Möglichkeit, die Vergangenheit zu erleben und zu würdigen.

In Esztergom, verborgen in der Nähe der majestätischen Basilika, öffnet sich ein Fenster in eine längst vergangene Ära: die spätrömische Hafenfestung, ein Monument, das die Zeiten überdauert hat und heute als Zeuge einer glorreichen Vergangenheit dient. Diese Ausstellung, eine Kooperation mit dem Ungarischen Nationalmuseum, lädt dazu ein, die Geheimnisse und Schätze des antiken Pannoniens zu entdecken, einer Region, die einst von vier mächtigen Legionssiedlungen geprägt war: Vindobona (heute Wien), Carnuntum (Bad Deutsch-Altenburg), Brigetio (Komárom) und Aquincum.

Unter den Juwelen des ungarischen Limes ragt besonders ein Kastell in Dunakeszi heraus, dessen Ruinen in Privatbesitz liegen und ein Ausstellungszentrum beherbergen. Die “Spätrömische Hafenfestung” präsentiert sich als eine seltene Gelegenheit, die fast 1700 Jahre alte Geschichte hautnah zu erleben und in die Welt der Römer einzutauchen.

Besucher haben die einzigartige Chance, auf den Spuren der römischen Militärgeschichte zu wandeln, indem sie die noch sichtbaren Ruinen des Südflügels der Festung aus der Zeit Valentinians (364-375 n. Chr.) erkunden. Diese beeindruckenden Überreste finden sich im Garten und Keller des Hauses in der Duna-Straße 28, unweit der idyllischen Uferstraßen entlang der Donau. Die Ausstellung entführt in die faszinierende Geschichte der Festung, präsentiert archäologische Fundstücke aus der Umgebung und bereichert das Erlebnis durch Artefakte aus dem Ungarischen Nationalmuseum.

Ergänzt wird die Schau durch lehrreiche Tafeln zur Geschichte des Römischen Reiches, sorgfältig zusammengestellt von Dr. Zsolt Visy, einem renommierten Professor für Archäologie an der Universität Pécs. Diese dienen nicht nur der Bildung, sondern auch der Vertiefung des Verständnisses für die kulturelle Bedeutung und das Erbe, das diese Festung für unsere universelle Geschichte darstellt.

Eingebettet in die malerischen Uferlandschaften der Donau, erhebt sich die Festung Contra Constantinam als ein monumentales Zeugnis römischer Militärarchitektur und strategischer Weitsicht. Diese imposante Bastion, bestehend aus zwei wachsamen Türmen und einem dazwischen liegenden Hafen, diente einst als Ankerplatz für die stolzen Schiffe der Classis Flavia Pannonica, der römischen Donauflotte. Errichtet am linken Ufer des mächtigen Stromes, stand die Festung nicht nur als Wächter über den kostbaren Donaukalk, sondern auch als Schutzschild für die Verbündeten der Quaden und Sarmaten, die in dieser fruchtbaren Region ihr Zuhause hatten.

Die Initiative für den Bau dieser Festung geht auf Kaiser Valentinian zurück, dessen Geburt in Pannonien ihm eine tiefe Verbindung und Vertrautheit mit der Region verlieh. Nach seinem Herrschaftsantritt im Jahre 364 n. Chr. ließ er diese Festung errichten, um die strategischen Interessen Roms in diesem Teil seines Reiches zu sichern. Doch das Schicksal hatte andere Pläne: Valentinians Tod läutete das Ende einer Ära ein. Die Römer erlitten 378 n. Chr. eine vernichtende Niederlage gegen die Goten, die in den folgenden Jahren den Karpaten-Mittelmeerraum unter ihre Kontrolle brachten und damit ein neues Kapitel in der Geschichte der Region aufschlugen.

Im Schatten eines modernen Familienheims in Dunakeszi birgt der Keller ein außergewöhnliches Geheimnis: die Überreste der spätrömischen Hafenfestung, die seit 2004 den Status eines Denkmals genießt. Diese historische Stätte, verborgen unter dem Wohnzimmer der Familie Hirschberg, offenbart eine faszinierende Verbindung zwischen dem Alltagsleben der Gegenwart und der tiefen Vergangenheit. Attila Hirschberg, der Eigentümer des Grundstücks, stieß 1995, kurz nach dem Kauf des idyllisch am Donauufer gelegenen Grundstücks, bei Bauarbeiten zufällig auf die antiken Mauern. Diese Entdeckung markierte den Beginn einer bemerkenswerten Reise in die Vergangenheit.

Die Entscheidung, die freigelegten Fundamente und den Eckturm der Festung nicht wieder zu begraben, sondern weiter auszugraben, hat Dunakeszi zu einem unerwarteten Schauplatz der Archäologie gemacht. Unter der fachkundigen Leitung des Ungarischen Nationalmuseums und in enger Zusammenarbeit mit Archäologen wurde das Gelände sorgfältig erforscht. Attila Hirschberg ging sogar noch einen Schritt weiter: Er wandte sich an die Schulgemeinschaft der Stadt mit einem innovativen Vorschlag. Im Tausch gegen eine kostenlose Geschichtsstunde für jeden Schüler sollten die Schulen helfen, eine Ausstellung innerhalb der Festungsruinen zu etablieren. Die Initiative fand breite Zustimmung, und im September 2009 wurde die Ausstellung in Kooperation mit dem Ungarischen Nationalmuseum eröffnet.

Der Enthusiasmus für das historische Erbe führte zur Gründung des Ungarischen Limesvereins durch Attila Hirschberg und Professor Zsolt Visy, mit dem ehrgeizigen Ziel, die antike römische Grenze entlang der Donau, den sogenannten Limes Pannonius, zum UNESCO-Welterbe zu erheben. Diese Initiative unterstreicht die Bedeutung des 417 Kilometer langen Limes in Ungarn, der als Ripa Pannonica bekannt ist, und könnte Dunakeszi auf die Liste der UNESCO-Welterbestätten bringen, ein Prestige, das der Stadt und ihrer historischen Stätte internationale Anerkennung verleihen würde.

Für alle, die das Erbe des antiken Roms und die unvergleichliche Geschichte, die sich unter ihren Füßen befindet, erkunden möchten, öffnet die Ausstellung ihre Türen.

Öffnungszeiten: Gruppen von mindestens 15 bis maximal 50 Personen können diese Zeitkapsel nach vorheriger Anmeldung und unter der Leitung eines fachkundigen Führers besuchen.

Dunakeszi, Késő-római Kikötőerőd, Duna sor, Magyarország

Folge uns auf Instagram!

Folge uns auf Instagram!