Pfarrkirche St. Ignatius von Loyola Esztergom

Pfarrkirche St. Ignatius von Loyola Esztergom

Esztergom, Loyolai Szent Ignác-plébániatemplom, Mindszenty hercegprímás tere, Magyarország

Die Vízivárosi Pfarrkirche, auch bekannt als die zweitürmige Kirche von Esztergom, steht am Mindszenty-Platz neben dem Primas-Palast. 

Im Jahr 1239 erteilte Béla IV. dem Erzbischof Róbert die Erlaubnis, am Fuße des Várhegy eine Stadt zu gründen, in der seine Diener lebten. Auf diese Weise entstanden neben der königlichen Stadt (Királyi város)  die Klein-, Wasser-, Innen- oder Unterstädte (Kis-, Vízi-, Belső- Alsóváros.)

In Víziváros (Wasserstadt) befinden sich mehrere Museen und historische Gebäude von Esztergom von internationaler und nationaler Bedeutung. Nach dem Besuch des Primas-Palastes und des Christlichen Museums (Keresztény Múzeum), den Hauptgebäuden des Mindszenty József Platzes, sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, um die dem Heiligen Ignatius von Loyola gewidmete Barockkirche zu besichtigen, die in der ersten Hälfte der 1700-er Jahre erbaut wurde.

Nach der Vertreibung der Türken bauten die Jesuiten mit Unterstützung von Erzbischof Széchenyi György ein Gymnasium, ein Ordenshaus und eine dem heiligen Ignatius von Loyola geweihte Kirche, die zwischen 1820 und 1856 als provisorische Kathedrale diente. Sie wurde 1738 von dem Bischof von Vác, Altman Mihály, geweiht. Nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) wurde diese Kirche zur Pfarrkirche von Víziváros.

Ab 1820, als Rudnay Sándor, Fürstprimas von Ungarn,  nach Esztergom zurückkehrte, diente die Pfarrkirche von Víziváros als erzbischöfliche Kathedrale bis 1856, als die Basilika eingeweiht wurde.

Fürstprimas von Ungarn (ungarisch Hercegprímás) war ein Titel, den die Erzbischöfe von Gran (Esztergom) bis 1951 führten. Seit 1715 waren die Erzbischöfe von Gran gleichzeitig Reichsfürsten des Heiligen Römischen Reichs deutscher Nation und durften deshalb den Titel Fürstprimas (Princeps Primas Hungariae) führen. Der Gebrauch des Titels wurde im zweiten Gesetzesartikel (1715:2) des Jahres 1715 in der ungarischen Verfassung festgeschrieben.

Der erste Träger des Titels war Christian August von Sachsen-Zeitz (1666–1725) in seiner Eigenschaft als Erzbischof von Gran. Aber auch als 1806 das Heilige Römische Reich erlosch, führten die Erzbischöfe von Gran in ununterbrochener Reihenfolge den Titel weiter. Nach dem Zweiten Weltkrieg, als Ungarn „Volksrepublik“ wurde, wurde der Gebrauch dieses Titels durch die kommunistischen Machthaber per Gesetz verboten. Kardinal Mindszenty József war der letzte Fürstprimas. Auch Papst Pius XII. löschte den Titel, der seither auch in Ungarn nicht mehr benutzt wird. Seither führen die Erzbischöfe von Gran wieder den althergebrachten Titel „Primas von Ungarn“, den bereits 1279 Papst Nikolaus III. im Einverständnis mit dem ungarischen König Ladislaus IV. konstituiert hatte.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde die Kirche  durch Bombentreffen beschädigt, die Decke stürzte ein und das Mobiliar wurde  vollständig zerstört. Das Gebäude wurde 1957-1958 mit Hilfe der Internationalen Katholischen Wohltätigkeitsorganisation wiederaufgebaut. In den 1980er Jahren wurde die Kirche neu eingedeckt und der Innenanstrich restauriert, wobei die ursprünglichen Kreuze aus Stuckmarmor erhalten blieben.

Die Kirche ist ein bedeutendes Denkmal der ungarischen Barockarchitektur italienischen Ursprungs. Die vordere Fassade ist geschwungen und wird von zwei Türmen flankiert. An der Spitze des Giebels befindet sich eine Statue des Heiligen Ignatius von Loyola. Die Kirche ist einschiffig, das Hauptaltarbild stammt aus dem Jahr 1737 und stellt die Verherrlichung und die Wunder des Heiligen Ignatius dar. Die monumentale Marienstatue gegenüber dem Eingang der Kirche wurde 1740 zum Gedenken an die Pest im Jahr zuvor angefertigt.

Esztergom, Loyolai Szent Ignác-plébániatemplom, Mindszenty hercegprímás tere, Magyarország

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