Ungarn: das Land der Thermalbäder

Ungarn: das Land der Thermalbäder

Ungarn hat zwar keinen Zugang zum Meer, verfügt jedoch über einen eigenen Wasserreichtum. Das Land wimmelt von Thermalwasser-Quellen – mehr als 1.300, davon 123 allein in Budapest -, die das ganze Jahr über unendlich viele Möglichkeiten zum Baden im ganzen Land bieten. 

Man sagt, man müsse in Ungarn nur ein Loch graben, um Thermalwasser zu finden. Vier Fünftel des Landes sitzen darauf. In Ungarn sind fast 1.300 medizinische und thermische Quellen katalogisiert, die natürliche und medizinische Spas versorgen.

Wellness und Spa-Kultur gehören seit Hunderten von Jahren zum ungarischen Lebensstil.  Die alten Römer hatten vor mehr als 2000 Jahren in Ungarn eine sehr entwickelte Badekultur. Sie schätzten die heilende Wirkung des ungarischen Thermalwassers sehr.

Die Wasserquellen von Ungarn sind reich an gelösten Mineralien, wobei der genaue Mineralgehalt je nach Standort variiert. Sie wirken heilend und luxuriös beruhigend. Einige riechen nach Schwefel, andere sind salzig und andere haben andere besondere Eigenschaften. Sie werden jeweils speziell zur Heilung bestimmter Gesundheitszustände empfohlen.

Verschiedene Heilwasser, die Sie in Ungarn finden können:

  • Kohlensäurehaltiges oder saures Wasser, das  hauptsächlich in Vulkangestein-Gebirgen oder an deren Rändern zu finden ist. Balaton-Oberland, das Südufer des Balaton, Székesfehérvár und seine Umgebung, Balf und Bük, im Mátr-Gebirge Parádfürdő.
  • Alkalisches Wasser: Békéscsaba, Kiskunhalas, die Anna-Quelle in Szeged, Szolnok. Sikonda, Nagyatád, Kaposvár, Csokonyavisonta, Zalakaros, Bükkszék , “Salvus-Wasser“, Parád, Mezökövesd
  • Schwefel-Heilwasser: Harkány, Hévíz, Balf, Csisztapuszta, Bogács, Kéked, in Budapest die Bäder Lukács und Rudas.
  • Heilwasser mit Jod und Brom Inhalt: Hajdúszoboszló, Cegléd, Cserkeszőlő, Karcag, Tiszaföldvár, Túrkeve, Nagyszénás, Sóshartyán
  • Radioaktive Quellen: Die Bäder Gellért und Rudas in Budapest, Eger, Miskolctapolca, der Thermalsee in Hévíz.

Budapest

Ungarns Kurkultur begann in der Römerzeit, aber einige der schönsten Badehäuser Budapests wurden während der 150 Jahre osmanischer Herrschaft gebaut. Diese Badehäuser aus dem 16. Jahrhundert haben ähnliche Strukturen mit zentralen achteckigen Pools, die von hohen Kuppeldecken gekrönt werden, durch die Lichtstrahlen das Wasser durchdringen.

Die türkische Badehäuser – Rudas Fürdő, Király Fürdő und Veli Bej Fürdője – befinden sich alle in der Nähe des Donauufers auf der Budaer Seite.

Foto © Rudas Bad

Foto © Király Fürdő

Foto © termalfurdo.hu

Neben den türkischen Badehäusern verfügt Budapest über viele andere historische Bäder. Der Dampf, der aus den Außenpools des neobarocken Széchenyi Bad aufsteigt, muss man erleben, ebenso wie die Einheimischen, die auf den schwimmenden Schachbrettern Schach spielen.

Foto © Széchenyi Bad

Auf der anderen Seite der Donau  ist das 1918 im Sezessionsstil erbaute Gellért Bad  wohl das schönste Badehaus Budapests.

Foto © Gellért Bad

Der Thermalsee Hévíz

Europas größter Thermalsee: Der Hévíz-See ist eines der Naturwunder Ungarns. In der Nähe der nordwestlichen Seite des Plattensees gelegen, ist es ein biologisch aktiver, natürlicher Thermalsee mit einer Fläche von 4,4 Hektar. Lotusblumen wachsen auf der Oberfläche des Wassers, das warm genug ist, um auch im Winter darin baden zu können. Der See ist von Hotels und Behandlungszentren umgeben, die eine Reihe von Dienstleistungen anbieten, darunter Behandlungen mit dem kostbaren Schlamm, der den Grund des Sees bedeckt (der Schlamm wird auch zu Schönheitsprodukten verarbeitet ).

Egerszalók

Das Thermalwasser schießt in Egreszalók wie ein Geysir mit 68°C aus dem Boden. Das durch imposante terrassenförmige Kalkablagerungen bestimmte Gelände ist einzigartig in Europa und befindet sich in der Nähe von Eger in der nördlichen Weinregion Ungarns. Das dampfende Heilwasser kommt von unterhalb des vulkanischen Mátra-Gebirges.  Das Bad hat 17 Innen- und Außenpools für alle Altersgruppen. Das Wasser eignet sich zur Behandlung von Arteriosklerose, Gelenk- und rheumatischen Erkrankungen, sowie zur Rehabilitation nach Unfällen, Erkrankungen der Bewegungsorgane und Operationen, als Trinkkur ist es bei Übergewicht, Gallen- und Magenleiden wirksam.

Foto © Szazánszki Katalin | Wunderbares Ungarn

Miskolctapolca

Das Höhlenbad in Miskolctapolca befindet sich in einer natürlichen Höhle, durch die Thermalwasser fließt. Es verfügt über fünf Badehallen, die mit Thermalwasser unterschiedlicher Temperatur gefüllt sind. Dies ist das einzige Thermalhöhlenbad Europas im Nordwesten des Landes. Draußen gibt es mehrere Pools und einen Abenteuerbereich für Kinder.

Das Heilwasser  hilft vor allem bei Asthma und anderen Atemwegserkrankungen. Dies liegt unter anderem an dem besonderen Klima von der Höhle. Bei einer Luftfeuchtigkeit von nahezu 100 Prozent dringen die gesunden Stoffe aus dem Heilwasser mit jedem Atemzug in die Lungen der Patienten ein.

Neben therapeutischen Behandlungen werden auch immer häufiger Wellnessdienstleistungen wie Massagen, Behandlungen und Körperpflege angeboten. Diese Dienstleistungen sind meistens perfekt auf das Heilwasser abgestimmt, wodurch eine Revitalisierung des Körpers sehr schnell ermöglicht werden kann.

Foto © Miskolctapolca Barlangfürdő

Harkány

Wenn Sie in Richtung der ungarischen Südgrenze zu Kroatien fahren dann besuchen Sie wahrscheinlich einige der vielen Weinkeller in Villány, einer der wichtigsten Regionen des Landes, wo Rotwein produziert wird.  Das weitläufige Bad Harkény mit mehr als einem Dutzend Pools im Innen- und Außenbereich befindet sich ebenfalls hier und ist das perfekte Begleitprogramm bei einer Weinprobe.

Das Heilwasser  von  Harkány wirkt besonders bei der Behandlung von Gelenkerkrankungen und einer Vielzahl von gynäkologischen Problemen.

Foto © Bad Harkány

Bükfürdő

1957 bohrten Bergleute in Bük in der Hoffnung, Rohöl zu finden. Stattdessen platzte eine 30 Meter hohe Wassersäule aus dem Boden, und später wurde an dieser Stelle das medizinische Zentrum Bükfürdő errichtet. Das Wasser ist reich an Mineralien (insbesondere Kohlensäure, die bei Gelenkproblemen Wunder wirkt) und verwandelte diese kleine Stadt nahe der österreichischen Grenze in einen der bedeutendsten Kurorte Ungarns.

Foto © termalfurdo.hu

Hajdúszoboszló

In der Stadt Hajdúszoboszló mitten in der Tiefebene dreht sich alles um Wasser. Bis in die 1920-er Jahre war das Leben hier landwirtschaftlich ausgerichtet, aber sein Schicksal änderte sich, als eine Thermalquelle entdeckt wurde.

Hajdúszoboszló in der Nähe von Debrecen (Ungarns zweitgrößte Stadt mit einem gut angebundenen internationalen Flughafen) und beherbergt den größten Bade- und Wellnesskomplex.

Neben Gelenkerkrankungen können hier auch Patienten mit Hautproblemen, Nervenentzündungen erfolgreich behandelt werden.

Foto © Bad Hajdúszoboszló

Gyula

Das Burgbad von Gyula ist eines der schönsten Heilbäder in Ungarn ist. Es wurde in dem 8,5 Hektar großen Schlosspark des einstigen Almásy-Schlosses errichtet.

Das über 72 Grad Celsius warme Heilwasser aus einer Tiefe von 2006 Metern verfügt über einen hohen Alkali-Hydrogenkarbonat-Chlorid Inhalt.  Das Wasser von Gyula ist wirksam bei chronischen Erkrankungen der Gelenke, bei der Rehabilitation, bei Hautkrankheiten, chronischen Rückenschmerzen.

Foto © Gyula Várfürdő

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