Magyarpolány: eine idyllische Siedlung, umgeben von den Wäldern des Bakony

Magyarpolány: eine idyllische Siedlung, umgeben von den Wäldern des Bakony

Weniger als 40 Kilometer vom Plattensee entfernt, an den südwestlichen Hängen des Bakony, liegt Magyarpolány, ein Dorf der Donauschwaben, mit etwa 1.200 Einwohnern.

Magyarpolány  ist eine ungarische Gemeinde im Kreis Ajka im Komitat Veszprém. Sie liegt sieben Kilometer nördlich der Stadt Ajka. Knapp 40 Prozent der Einwohner gehören zur Gruppe der Donauschwaben.

Polány wird erstmals 1162 als Eigentum der Benediktinerabtei in Bakonybél urkundlich erwähnt. Die mittelalterlichen Benediktinerkirche wird 1256 erwähnt.  1336 wurde es als Polyán, 1402 als Magyarpolyand, ab 1752 als Magyar- és Németpolány, dann ab 1899 als Magyarpolány erwähnt.

Die charmante, malerische Siedlung ist ein Blickfang für sich: Das Dorf ist eine der besonderen Siedlungen in Ungarn, wo ein traditioneller Kern in hervorragendem Zustand erhalten geblieben ist. Neben den schneeweiß getünchten, langgestreckten Bauernhäusern mit Laubengängen gibt es auch einen langgestreckten Wirtschaftshof. Zwischen den beiden Häuserzeilen, auf deren einer Seite die asphaltierte Straße verläuft, ist ein riesiger, luftiger Raum entstanden.

Neben den 43 staatlich geschützten Bauernhäusern in Bakony genießen weitere 40 Gebäude örtlichen Schutz. Magyarpolány gilt mit fast hundert geschützten Gebäuden als Teil des nationalen Erbes. Es wurde 1992 für die Erhaltung seiner monumentalen Gebäude und die Pflege seiner Traditionen mit dem Europa-Nostra-Preis ausgezeichnet.

Alle Häuser stehen ohne Vorgarten senkrecht auf der Linie der Straße. Die Breite eines Hausplatzes beträgt im ganzen Dorf 20 Meter, das Haus ist 7,5 -8,5 m breit. Die Häuser wurden auf dem Grundstück mit dem Rücken gegen Norden gebaut. Die Hoffenster und der Gang mussten gegen Süden fallen. Die westliche Seite des Grundstückes war mit einem verputzten und geweißelten Natursteinzaun  und einem zweiflügigen Tor abgeschlossen.

Im Dorf gibt es 90 Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Unter diesen Bauten sind nicht nur Bauernhäuser, sondern auch das Pfarrhaus, die katholische Kirche und der Gebäudekomplex des Kalvarienberges. Die Mehrheit der geschützten Gebäude steht in der Petőfistraße.

Der kegelförmige Kalvarienberg von Magyarpolány mit der Kapelle auf der Spitze ist einer der schönsten Kalvarienberge in Ungarn, der auch als Kulisse für die Aufführungen der international bekannten Polányi-Passion dient.

Der Kalvarienberg mit fünf Stationen wurde um 1770 im Stil des Spätbarock erbaut. Entlang der Treppe zur Kalvarienberg-Kapelle stehen in den Nischen nahezu lebensgroße,  bemalte Holzskulpturen im Volksbarock Stil, die Werke der ungarndeutschen Gebrüder Listner sind. Die Skulpturen zeigen die Schmerzhafte Geheimnisse (doloris mysteria). Die schmerzhaften Geheimnisse (auch schmerzhafter Rosenkranz) betrachten die Passion Jesu Christi.

153 Stufen führen auf die Spitze des Hügels. Die neugotische Kapelle auf dem Kalvarienberg wurde 1910 zu Ehren der Schmerzensmutter erbaut. Sein Erbauer ist der Maurermeister Weber aus Zirc. An die östliche Fassade der Kirche grenzt die Kapelle des Heiligen Grabes (Szent Sír-kápolna), in der wir die mit einem Schleier bedeckte Statue des vom Kreuz genommenen Christus sehen können. Von dem Hügel hat man eine schöne Aussicht auf Magyarpolány und die Hänge des Bakony.

Auf dem Friedhof von Magyarpolány wurde eine Statuengruppe zum Gedenken an die Gefallenen des Krieges aufgestellt. Die besondere, monumentale Kreation ist aus Aluminium gefertigt. Die Komposition zeigt 5 Mönche, die über das ewige Leben nachdenken. Die Landschaft bietet eine natürliche Kulisse für das Werk der mit dem Munkácsy-Preis ausgezeichneten Bildhauerin Steinerné Hófer Erzsébet.

An der Stützmauer aus Basaltstein befindet sich eine große Tafel aus schwarzem Marmor mit den Namen der Helden des Ersten und Zweiten Weltkriegs.

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