Das Schloss Esterházy in Fertőd, einer der bedeutendsten Gebäudekomplexe in Ungarn

Das Schloss Esterházy in Fertőd, einer der bedeutendsten Gebäudekomplexe in Ungarn

Esterházy (Fényes) Miklós ließ im 18. Jahrhundert nicht nur eine den Königshöfen vergleichbare Residenz, sondern auch ein Kulturzentrum und eine bedeutende Sammlung errichten.

Der Vorgänger des heutigen Fertőd war das Dorf Süttör, das zuerst unter der Herrschaft der mächtigen Familie Kanizsay stand, dann zum Eigentum der Familie Nádasdy wurde, später von der Kammer verwaltet wurde und 1681 von Esterházy Pál gekauft wurde. An der Stelle des heutigen Schlosses stand das U-förmige Jagdschloss, erbaut 1720 unter der Leitung von Esterházy József, am Rande von Süttör, das zum Dorf Sarród gehörte.

1762 wurde im Auftrag von Esterházy (Fényes) Miklós das Jagdschloss in Sarród komplett umgebaut, erweitert und zu einem Herrenhaus umgebaut. Der neue Schlosskomplex wurde wahrscheinlich von Hefele Menyhért und Jacoby Miklós entworfen und gebaut. Als die Burg 1766 fertiggestellt wurde, enstand um das Gebäude eine neue Siedlung. Daraus wurde Eszterháza (heute Teil von Fertőd), das seinen Namen von der Familie Esterházy erhielt.

Eszterháza wurde nicht nur von hochrangigen Familien der damaligen Zeit besucht, sondern auch von Kaiserin Maria Theresia, und der große Komponist Joseph Haydn lebte und wirkte hier.

Die Dimensionen des Schlosses sind beeindruckend: Seine Hauptfassade ist 100 Meter lang und seine Flügel sind 48 Meter lang. Das riesige Gebäude hat 126 Zimmer. Zentrum des Gebäudes ist der Festsaal im Obergeschoss und der Musiksaal. Der Musiksaal diente als Vorplatz des Ballsaals. Die Wände der 9 Meter hohen, 10 Meter breiten und 13 Meter langen Halle sind durch Halbpfeiler gegliedert. Vom Inneren des Schlosses und vom Innenhof führt eine verzierte Steintreppe zum Musiksaal im Obergeschoss.

Die Blütezeit des Schlosses dauerte bis zum Tod von Esterházy (Fényes) Miklós im Jahre 1790. Die Familie zog dann nach Eisenstadt um, und das Schloss wurde in den folgenden Jahrzehnten kaum genutzt. Im jahre 1902 zogen Esterházy IV. Miklós Herzog und seine Frau,  Cziráky Margit, zurück in das restaurierte Schloss. In diesen Jahren wurde Eszterháza wieder zum wichtigsten Wohnsitz der Familie, und obwohl der Tod der Herzogin (1910) diese kurze Blütezeit beendete, lebte die Familie bis 1945 im Schloss.

Nach dem 2. Weltkrieg hat man die Einrichtungsgegenstände geplündert und das Schloss funktionierte als Landwirtschaftliches Forschungsinstitut, die Räumlichkeiten wurden als Büros, Lagerräume, Maschinen – Abstellräume benutzt. In der zweiten Hälfte der 1950er Jahren hat man die Traktoren, Getreidesäcke aus den Räumlichkeiten entfernt, und mit der Restaurationsarbeit begonnen, als dessen Ergebnis im Jahre 1959 – zum 150. Todesjubiläum von Joseph Haydn – ein Museum eröffnet wurde.

Das Schloss und sein Park werden durch Entwicklungen, die in den letzten Jahren begonnen haben, ständig verschönert.

Folge uns auf Instagram!

Folge uns auf Instagram!