Die Baradla-Höhle: ein unterirdisches Höhlensystem, das die Schätze der Tiefe verbirgt

Die Höhle zeigt eine große Vielfalt verschiedener Steinformationen und Tropfsteingebilde.

Das Baradla-Domica-Höhlensystem ist ein Tropfsteinhöhlensystem an der ungarisch-slowakischen Grenze, etwa 50 Kilometer nordwestlich der ungarischen Stadt Miskolc und 65 Kilometer südwestlich der slowakischen Stadt Košice. Es besitzt spektakuläre Stalaktiten- und Stalagmiten-Formationen und gilt als das größte Stalaktiten-Höhlensystem Europas. Die Höhlen und ihre Umgebung wurden von Ungarn und der Slowakei zusammen zum Nationalpark erklärt und sind seit 1995 Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Höhlen im Aggteleker und Slowakischen Karst.

Die Höhlen wurden während der letzten 2 Millionen Jahre im Aggteleker Karst gebildet. Die unterirdischen Höhlenbäche werden von elf Dolinen gespeist. Es gibt mehr als 23 Kilometer kartographisch erfasste Fußwege. Der Hauptpfad für Touristen folgt dem Verlauf des episodischen Acheron-Baches. Zu den Höhlen existieren sechs Eingänge: das Teufelsloch und zwei Eingänge bei Domica in der Slowakei sowie Eingänge bei Aggtelek, Jósvafő und dem Vörös-See in Ungarn. Die Höhlen besitzen viele weiträumige Kammern, die durch dünne Korridore miteinander verbunden sind. Die Stalaktiten und Stalagmiten zeichnen sich durch eine Vielfalt an Farben und Formen aus und bilden ein beachtliches Spektakel, das Touristen seit Anfang des 19. Jahrhunderts anzieht.

Viele Felsenhallen haben eine Deckenhöhe von bis zu 50 Metern, und es gibt mehrere Hallen, die länger als 200 Meter sind. Große Kirchen und Türme, 15-18-stöckige Wohnhäuser könnten unter seinem Gewölbe versteckt werden. Unter den Hallen mit dem größten Luftvolumen sind auch die 800.000 Kubikmeter große Libanon Halle und die 440.000 Kubikmeter große Halle der Riesen in Jósvafő erwähnenswert.

Im Inneren der Baradla-Höhle bilden sich durch kalkhaltiges Wasser Tropfsteine. Je nach Art werden sie als Stalaktiten, Stalagmiten oder Stalagnaten bezeichnet. Tropfsteine, die eiszapfenähnlich von der Decke hängen, nennt man Stalaktiten.

Die Baradla-Höhle ist den Menschen seit der Antike bekannt, und in ihren Gängen wurden Spuren unzähliger Kulturen gefunden: Die ältesten Funde sind mehr als zehntausend Jahre alt.

Der erste Ausbau der Höhle, die seit Ende des 17. Jahrhunderts immer häufiger besucht wird, wurde 1806 anlässlich des Besuchs von dem Erzherzog Joseph von Österreich fertiggestellt. Die Höhle ist seit 1984 im Besitz des Naturschutzes.

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